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Sete Gibernau: Rivalität mit Valentino Rossi war Motivation und Antrieb

15 Jahre nach dem kontroversen Jerez-GP spricht Sete Gibernau über die Rivalität mit Valentino Rossi und wundert sich, dass sein ehemaliger Erzfeind noch immer aktiv ist

(Motorsport-Total.com) - Sete Gibernau war 2003 und 2004 Valentino Rossis größter Gegner in der MotoGP. Gibernau holte in diesen beiden Jahren jeweils vier Laufsiege und beendete die Saison jeweils als Vize-Champion. Auch 2005 zählte Gibernau zum großen Favoritenkreis, doch nach dem kontroversen Zusammenstoß in Jerez sollte der Spanier nie wieder ein Rennen gewinnen. 15 Jahre nach dem Vorfall spricht Gibernau über seine Rivalität mit Rossi.

Titel-Bild zur News: Sete Gibernau

Sete Gibernau wurde 2003 hinter Valentino Rossi Vize-Weltmeister Zoom

"Ich kämpfte gegen den jungen Valentino", erinnert sich Gibernau in der Reihe "Greatest Races" von "BT Sports". "Er befand sich vermutlich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Das macht mich sehr stolz. Ich bin stolz darauf, dass ich behaupten kann, gegen einen der besten Fahrer in der Geschichte gefahren zu sein. Einige Male konnte ich ihn mit einem Satelliten-Team besiegen, was nie wieder passierte."

"Das alles hat mein Niveau verbessert und mich an Grenzen gebracht, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie erreichen kann", erklärt der achtmalige MotoGP-Laufsieger. "Ich sehe es als etwas an, auf das ich sehr stolz bin. Ich genoss es bis zum Ende. Dann erkannte ich, dass ich den Rennsport nicht mehr genieße."

Einige Wegbegleiter berichten, dass sich Rossi und Gibernau gut verstanden haben, bevor sie sportlich Rivalen wurden. Hat der Vorfall in Jerez eine Freundschaft zerstört? "Nein, das denke ich nicht. Ich war nicht mit Valentino befreundet. Ich respektierte in meiner Karriere alle anderen Fahrer. Ich versuche, jeden Menschen in meinem Leben zu respektieren. Das ist etwas, das mir meine Familie beibrachte", kommentiert er.

"Ich machte in meinem Leben und in meiner Karriere so viele Fehler. Damit müssen wir bis an unser Lebensende selbst klarkommen. Ich bin sehr stolz auf alles, was wir erreicht haben und was wir durchgemacht haben", bemerkt Gibernau.


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"In den Anfangsjahren hatten wir mit Valentino ein sehr gutes Verhältnis, als er begann und ich ziemlich zeitgleich loslegte. Er war sehr jung. Wir hatten eine großartige Beziehung zueinander, doch das änderte sich. Man muss nicht der beste Freund von demjenigen sein, mit dem man sich in einer ziemlich gefährlichen Sportart an jedem Wochenende duelliert", weiß der ehemalige MotoGP-Pilot.

Und dennoch bleibt Jerez 2005 das Rennen, das die Dynamik nachhaltig beeinflusste. Doch zwischen den beiden Streithähnen von damals haben sich die Wogen geglättet. "Seitdem hat sich alles verändert. Es ist Zeit vergangen. Unser Verhältnis hat verschiedene Stationen durchlebt. Ich respektiere Valentino, was ich immer tat. Ich schätze ihn, was immer der Fall war, als ich fuhr. Er fährt noch immer, was unglaublich ist", so Gibernau, der mittlerweile 47 Jahre alt ist.

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