Scott Redding: Was ihn an der RC213V überrascht hat
Bisher tat sich Scott Redding mit der Factory-Honda schwer, obwohl das Motorrad viel mehr Leistung, eine bessere Elektronik und das Seamless-Getriebe hat
(Motorsport-Total.com) - Marc-VDS-Pilot Scott Redding und die Honda RC213V hatten beim Nachsaisontest in Valencia einen schweren Start. Der Brite war mit der Factory-Maschine nicht schneller als mit der Open-Honda, die er in seiner Rookie-Saison fuhr. Die Charakteristik der deutlich stärkeren Factory-Honda überraschte Redding. Vor dem Wechsel erwartete er eine leistungsstärkere Version der RCV1000R, doch nach wenigen Runden musste der ehemalige Moto2-Vizeweltmeister erkennen, dass die beiden Hondas grundverschieden sind.

© Marc VDS
Scott Redding muss die Honda RC213V noch besser kennenlernen Zoom
Neben deutlich mehr Leistung und dem Seamless-Getriebe unterscheidet sich die RC213V von der RCV1000R durch ein anderes Chassis. In Reddings Fall gibt es auch bei Bremsen und Federelementen Unterschiede. 2014 fuhr der Brite als Gresini-Pilot mit Nissin-Bremsen und Showa-Federelementen. Ab der kommenden Saison setzt Redding wie die anderen Factory-Honda-Piloten auf Brembo und Öhlins.
Bis zum Saisonstart muss der Marc-VDS-Pilot noch Fortschritte erzielen. Sorgen macht er sich dennoch nicht. Vom Potenzial der RC213V ist er überzeugt: "Das Seamless-Getriebe ist gewaltig. Ich würde behaupten, dass es mehr als eine Zehntelsekunde pro Runde ausmacht, weil es so sanft arbeitet und man damit überall die Gänge wechseln kann", schwärmt er im Gespräch mit 'MCN'.
"Die Factory-Elektronik regelt sanfter als die der Open-Maschine, doch sie kann auch ziemlich spitz und aggressiv sein", bemerkt Redding kritisch. "Um ehrlich zu sein erwartete ich, dass die Elektronik weicher arbeitet. Man spürt, wie die Traktionskontrolle regelt, doch die Eingriffe beeinflussen das Fahrverhalten der Maschine nicht so stark wie es bei der Open-Maschine der Fall war."
"Ich versuchte, die Anti-Wheelie-Kontrolle zu überfahren, indem ich die Hinterradbremse betätigte. Doch dadurch neigte das Motorrad noch stärker zu Wheelies, was mich überraschte", berichtet der ehemalige Gresini-Pilot. "Das müssen wir verstehen. Es ist ein Teil des Lernprozesses."

