• 19.01.2009 11:31

  • von Roman Wittemeier

Schwantz leidet mit Suzuki

Motorradlegende Kevin Schwantz drückt seinem Ex-Team Suzuki immer noch beide Daumen: "Es fehlt hier und dort nur ein wenig"

(Motorsport-Total.com) - Bei Suzuki lebt man seit über acht Jahren von großen Hoffnungen in der Motorrad-Königsklasse. Seit dem Titelgewinn mit Kenny Roberts läuft das japanische Werksteam den Erfolgen hinterher. Mit Loris Capirossi holte man sich 2008 einen erfahrenen Entwickler an Bord, der die Techniker in die richtige Richtung leiten soll. Ob man in diesem Jahr wieder zu einer Siegermannschaft werden kann, steht indes in den Sternen. Zu große scheint der Vorsprung von Yamaha, Ducati und auch Honda zu sein.

Titel-Bild zur News: Kevin Schwantz

Einmal Suzuki, immer Suzuki: Kevin Schwantz drückt dem Team die Daumen

"Das ist so schwierig für mich, sie in Problemen zu sehen", schilderte Ex-Suzuki-Weltmeister Kevin Schwantz gegenüber 'crash.net'. "Ich weiß, dass sie alle Voraussetzungen für Erfolge mitbringen, aber irgendwie will es einfach nicht klappen. Ich sehe die Mannschaft wie ein eigenes Kind. Ich verfolge deren Entwicklung mit größter Aufmerksamkeit. Ich bekomme Bauchschmerzen wenn es nicht läuft und ich freue mich mit ihnen, wenn sie einen Erfolg haben."#w1#

Mit Warten kennt sich Schwantz bestens aus. Der Amerikaner kam 1987 mit Suzuki in die Königsklasse, fing beim Saisondebüt 1988 mit seinen Rennsiegen an, aber musste bis 1993 auf seinen ersehnten Titel warten. "Ich kann nicht sagen, woran es zurzeit genau fehlt", analysierte der Texaner die anhaltende Suzuki-Schwäche. "Ich denke, Chris Vermeulen und Loris Capirossi machen einen guten Job. Loris gibt die Richtung vor und Chris hat noch richtig Feuer in sich."

Chris Vermeulen

Im Regen konnten Chris Vermeulen und Loris Capirossi manchmal gut mithalten Zoom

"Im Nassen können sie voll mithalten, aber im Trockenen fehlt ihnen ein wenig die Leistung. Es geht dabei um viele einzelne Kleinigkeiten. Man kann nicht einfach eine ganz große Baustelle nennen", sagte Schwantz, der ab und zu bei den MotoGP-Wochenenden live vor Ort ist. Für das kommende Jahr verspricht das Suzuki-Urgestein viel Spannung. "Man hat gesehen, dass auch ein Rossi schlagbar sein kann. Sein härtester Rivale wird wieder Stoner sein. Ich denke, dass auch Nicky Hayden wieder weltmeisterliche Form aufbauen kann."

"Dazu kommen dann noch Pedrosa und auch Dovizioso. Es gibt einige Piloten, die mit ein klein wenig Verbesserung zum Konkurrenten für Rossi werden könnten. Im vergangenen Jahr hat er allerdings wieder zu seiner alten Form zurückgefunden. Rossi hatte wieder dieses unglaubliche Selbstvertrauen. Und mit Selbstvertrauen ist einfach alles machbar", beschrieb Schwantz seine Aussichten auf die Saison 2009. Er halte den "Doktor" für dermaßen gut - Troy Bayliss solle sich das angedachte Duell auf Superbikes lieber sparen.

"Ich habe höchsten Respekt vor Bayliss, vor seinen Leistungen und vor ihm als Mensch. Er ist ein schlauer Fuchs. Aber wenn es darum geht, ein Duell mit Valentino Rossi auszufechten, dann wird meiner Meinung nach jederzeit Rossi die Oberhand behalten", sagte der Texaner und legte sich somit eindeutig auf einen Favoriten im möglichen Duell der Champions fest. "Valentino ist einfach in der Lage, immer mal verrückte Dinge zu schaffen."