Sachsenring keine Ducati-Strecke? Johann Zarco und Jack Miller sehen das anders

Leistung ist auf dem Sachsenring nebensächlich: Die Ducati-Piloten Johann Zarco und Jack Miller rechnen sich für den Deutschland-Grand-Prix dennoch einiges aus

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Sachsenring können die etwa 300 PS starken MotoGP-Bikes ihre Leistung nicht ausspielen. Das enge Layout hat zur Folge, dass die MotoGP-Piloten viel Zeit in Schräglage verbringen und sanft mit dem Gas umgehen müssen. Für Ducati war der Sachsenring deshalb oft ein schwieriges Pflaster. Johann Zarco und Jack Miller sind aber überzeugt, dass in diesem Jahr einiges möglich sein könnte.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco, Jack Miller

Die Ducati kann ihre Leistung auf dem Sachsenring nicht ausspielen Zoom

"Alle sagen, dass es für die Ducati nicht die beste Strecke ist. Doch ich stimme dem nicht komplett zu. Wir können hier für eine Überraschung sorgen", prophezeit Johann Zarco, der als WM-Zweiter nach Hohenstein-Ernstthal gereist ist.

Beim bisher letzten Sachsenring-Grand-Prix in der Saison 2019 fuhren drei Ducati-Piloten in die Top 6. Danilo Petrucci wurde Vierter und kam knapp vor Andrea Dovizioso und Jack Miller ins Ziel. "Vor zwei Jahren lief es für uns nicht schlecht", erinnert sich Miller. "Dovi, Danilo und ich lieferten uns einen tollen Kampf."

Jack Miller prophezeit überraschend gute Ducati-Performance

"Ich bin gespannt, mit der GP21 hier zu fahren, die definitiv besser ist. Ich denke, wir werden überrascht sein, wie das Motorrad hier funktioniert", zeigt sich Miller optimistisch. "Es gibt immer Kurse, die dem eigenen Motorrad besser liegen als andere. Doch es geht darum, wie man sein Motorrad am Wochenende an den Kurs anpassen kann. Es ist nicht so schlecht hier, denke ich."

Auch Zarco geht davon aus, dass die 2021er-Desmosedici noch besser auf dem Sachsenring funktioniert als die Vorgängermaschine. "Das Motorrad ist einfacher zu fahren als das Motorrad, mit dem Platz vier sichergestellt wurde. Wir werden einen Schritt nach vorn machen", kündigt Zarco an.

Jack Miller

Jack Miller reist als WM-Dritter zum Deutschland-Grand-Prix Zoom

Marquez-Erfolge sind für Johann Zarco eine Inspiration

"Wir können hier nicht die Leistung nutzen. Doch am Ende gewann immer Marc (Marquez) hier und er fuhr keine Yamaha. Die Yamaha hat wohl das beste Kurvenverhalten, doch Marc gewann mit dem V-Motor hier. Ich versuche, es so zu sehen", bemerkt Zarco.

"Wir müssen natürlich erst das Wochenende aufnehmen, um das Potenzial zu erkennen. Doch mit einer positiven Einstellung kann man immer gute Ergebnisse holen", ist der Franzose überzeugt.

Marc Marquez

Mister Sachsenring: Marc Marquez feirte Siege in Serie Zoom

Jack Miller vom Charakter des Sachsenring begeistert

Jack Miller hat einige persönliche Erinnerungen an den Sachsenring, denn zu Beginn seiner WM-Karriere wohnte er zeitweise bei Dirk Heidolf unweit der Rennstrecke. "Es ist ein besonderer Kurs für mich. Mit der Moto3-Maschine ist es eine der schönsten Strecken", bemerkt der Australier.

"Mit dem MotoGP-Bike ist es recht eng, aber es macht Spaß. Der Kurs hat seinen eigenen einzigartigen Charakter, was toll ist. Viele andere Strecken sind sich recht ähnlich", kommentiert der Ducati-Werkspilot.

Sachsenring

Der Sachsenring unterscheidet sich deutlich von den restlichen Kursen Zoom

Kampf um den Titel: Ducati hat gleich drei WM-Kandidaten

In der Meisterschaft hat Ducati mit Johann Zarco, Jack Miller und Francesco Bagnaia gleich drei Topfahrer. Das Ducati-Trio folgt hinter WM-Leader Fabio Quartararo. Ist es ein Nachteil, dass Ducati im Gegensatz zu Yamaha, Honda, Suzuki, KTM und Aprilia keinen eindeutigen Spitzenfahrer hat?

"Für Ducati ist es eine Chance, drei Fahrer zu haben, die Rennen gewinnen können", ist Johann Zarco überzeugt. "Die Stimmung zwischen Jack, 'Pecco' und mir ist sehr gut. Ich bin damit zufrieden. Ducati unterstützt uns alle stark."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Deutschland (Sachsenring) 2021


"Bei Jack und 'Pecco' ist das normal, denn sie fahren für das Werksteam. In meinem Fall läuft auch alles richtig gut", bemerkt der Pramac-Pilot. "Ich denke, man sollte es als Vorteil sehen, denn es ist einer. Bisher kam es aber zu keiner Situation, in der wir beim Kampf gegen die anderen Fahrer diesen Vorteil nutzen konnten."

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