Rossi und Lorenzo in Lauerposition

(Motorsport-Total.com) - Für die Pole-Position hat es wieder nicht gereicht - diese war zum siebenten Mal hintereinander für Casey Stoner reserviert -, aber das Fiat-Yamaha-Team kann mit der heute im Qualifying in Misano gezeigten Performance durchaus zufrieden sein. Valentino Rossi erfüllte nämlich als Zweiter das Plansoll und Jorge Lorenzo meldete sich in der ersten Reihe zurück.

© Yamaha

Valentino Rossi würde morgen in Misano am liebsten den Hattrick perfekt machen

Rossi braucht zwar nur noch zweite und dritte Plätze, um Weltmeister zu werden, doch gerade seinen Heim-Grand-Prix - Tavullia liegt nur 15 Kilometer von der Strecke entfernt - würde er nach der Pleite im Vorjahr gerne gewinnen. Aus eigener Kraft wird das angesichts der Stoner/Ducati-Dominanz schwierig, doch der "Doktor" hat schon in Laguna Seca und Brünn bewiesen, dass man zum Gewinnen nicht nur Speed, sondern auch Köpfchen braucht.#w1#

Rossi mit Platz zwei zufrieden

Insofern strahlte er über Platz zwei auch so, als wäre er ganz nach vorne gefahren: "Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, denn unsere Qualifyings werden immer besser. Meine Rundenzeit von 1:33.8 Minuten ist nicht so schlecht und vor allem der zweite Startplatz ist eine gute Ausgangsposition für morgen", gab Rossi zu Protokoll. Auf Stoner fehlten 0,510 Sekunden, auch beim Topspeed war die Yamaha YZR-M1 um 4,4 km/h langsamer.

Doch die fehlende Höchstgeschwindigkeit bereitet dem siebenfachen Weltmeister weniger Kopfzerbrechen als das Setup: "Wir werden versuchen, uns im Warmup noch zu verbessern", sagte er selbstkritisch. "Es gibt ein paar Kurven, die mir nicht so liegen und in denen ich nicht schnell genug bin. Das wollen wir morgen Früh anhand der heute gesammelten Daten mit verschiedenen Setups noch ausmerzen."

Und weiter erklärte Rossi: "Es ist unglaublich heiß hier, eigentlich eher ein Wetter für den Strand als für ein Motorradrennen! Aber immer noch besser als die anderen Europarennen, bei denen es geregnet hat. Das morgige Rennen wird hart für das Bike, aber ganz besonders für die Fahrer, denn auf dieser Strecke folgt auf jede Beschleunigung gleich wieder ein hartes Bremsmanöver - da bleibt keine Zeit zum Ausrasten."

Comeback von Lorenzo in Reihe eins

Für Freude im italienischen Team des japanischen Herstellers sorgte heute neben Rossi endlich auch wieder Lorenzo, denn der MotoGP-Rookie schaffte zum ersten Mal seit seinem Pole-Position-Hattrick am Saisonbeginn wieder den Sprung in die erste Startreihe. Zwei Minuten vor Schluss lag der amtierende 250er-Weltmeister, der zuletzt so viel Verletzungspech hatte, sogar noch in Führung, am Ende fehlten aber 0,586 Sekunden auf Stoner und 0,076 auf Rossi.

Dass es in Misano besser laufen würde als in den vergangenen Wochen, war ihm gestern schon klar: "Vom ersten Training an konnte man sehen, dass die Situation für uns auf dieser Strecke eine ganz andere ist. Wir haben viel weniger Probleme und die Michelin-Reifen sind auch konkurrenzfähig. Dafür möchte ich mich bei Michelin bedanken", sprach er die zwei peinlichen Pleiten des französischen Pneuherstellers in Laguna Seca und Brünn an.

"Es fühlt sich wirklich gut an, wieder in der ersten Reihe zu stehen - ich bin heute sehr glücklich", reüssierte der Spanier, wie üblich mit einem Lollipop im Mund, der diesmal besonders gut geschmeckt haben dürfte. "Ich denke jetzt noch nicht an das Rennergebnis, aber ich werde mein Bestes geben und versuchen, für die Fans ein gutes Rennen zu liefern." Als Ziel nannte er nicht zwingend das Podium, sondern die Top 5.