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Rossi: "Es ist ein Desaster"
Valentino Rossi, Casey Stoner und Nicky Hayden rechnen mit der Strecke von Sepang ab, für sie sei der Asphaltfrust "absoluter Schrott"
(Motorsport-Total.com) - 1999 wurde die Strecke von Sepang in Malaysia im Rahmen des Großen Preises der Formel 1 würdig eingeweiht. Die von Hermann Tilke gebaute Strecke bekam Lob von allen Seiten und galt als Vorzeigekurs, dessen Technik, Gebäudekomplexe, Platzverhältnisse und Infrastruktur für alle Formel-1-Strecken als wegweisend galten, welche danach eröffnet wurden. Auch unter allen Fahrern, die jemals auf dieser Piste Rennen fuhren, egal in welcher Klasse, egal in welchen Gefährten, war die Strecke überaus beliebt. Doch das ist nun ein paar Jahre her.

© Yamaha
Valentino Rossi schlägt die Hände über dem Kopf zusammen
Inzwischen musste die Strecke ein paar Restaurationen über sich ergehen lassen. Besonders am Asphalt nagte der Zahn der Zeit und so wurde die Strecke im Laufe des Jahres 2007 neu asphaltiert. Doch das ging scheinbar mächtig in die Hose. Anstatt Lob kam von den MotoGP-Fahrern, welche heute auf der Piste ihre Trainingssitzungen bestritten, nur Wut und Frust über das Ergebnis dieser Restauration des Streckenbelags.#w1#
Dieser behagt den Fahrern überhaupt nicht, die Piste sei nun wesentlich rutschiger als zuvor und weil offenbar bei den Reparaturarbeiten am Streckenbelag ein paar Fehler passiert sind, präsentiert sie die neu gestaltete Piste wie ein Buckelkurs à la Interlagos. Zumindest ist das die Meinung der Fahrer. Einer, der wohl besonders unter den neuen Bedingungen zu leiden hatte, war ausgerechnet der Vorzeigepilot Valentino Rossi, dem man wohl kaum fehlendes Fahrvermögen auf diesem Kurs vorwerfen kann.
Rossi ist entsetzt
Rossi beklagte sich gegenüber 'Motor Cycle News' bitter über den neuen Streckenbelag: "Es ist ein Desaster. Diese Oberfläche bietet überhaupt keinen Grip. Das Problem besteht darin, dass wir viele Probleme haben. Randy de Puniet und Casey haben Rundenzeiten von 2.02.9 Minuten erzielt und das sind schon gute Runden. Aber für uns ist so was schwierig. Ich habe einen anderen Reifen ausprobiert, aber das hat auch nicht funktioniert. Es ist möglich, dass wir uns bessern können, aber um es bis aufs Podium zu schaffen, müssen wir uns gewaltig steigern."
"Es ist schade, dass wir in Malaysia auf so einer Streckenoberfläche fahren müssen. Die Strecke ist fantastisch, aber es ist, wie wenn sie Probleme bekommen hätten, als sie die Piste erneuert haben. Sie müssen einige Streckenabschnitte unbedingt neu machen und unglücklicherweise regnet es hier jeden Tag. Ich weiß nicht, wie sich die Streckenbedingungen bis Sonntag verbessern", zeigt sich der Ausnahmefahrer des schnellsten Sports auf zwei Rädern verbittert.
Für Rossi können die Schritte nach vorne gar nicht groß genug sein: "Aber aus meiner Sicht werden wir morgen ein anderes Setup verwenden. Ich werde eine Maschine in einer Konfiguration zu einem sehr frühen Saisonzeitpunkt zur Verfügung haben, diese unterscheidet sich sehr von unserem Modell, welches wir heute verwendet haben. Wir brauchen richtig große Veränderungen. Für mich sind die Buckel sind etwas besser, aber ich weiß nicht, warum ich so lansgam bin. Ich habe mit den Hügeln keine großen Probleme, weil ich eben so langsam bin."
Stoner rutscht nur noch herum

© Ducati
Auch Casey Stoner kommt mit den Streckenverhältnissen nicht zurecht Zoom
Auch der Weltmeister Casey Stoner, der im Training noch augenscheinlich gut zurecht kam, liess an der neu gestalteten Piste kein gutes Haar: "Es war immer etwas rutschig, aber meistens sehr gut. Aber so wie es jetzt ist, ist es ein Desaster. Ich bin über die neue Asphaltierung sehr enttäuscht, die Piste ist wesentlich buckliger, als je zuvor. Die alte Strecke war sehr beeindruckend, eine der saubersten Pisten mit nur ein paar kleinen Unebenheiten. Jetzt ist es so, das die meisten Kurven riesige Wellen haben und diese sind so aggressiv, als würde man auf Randsteinen fahren."
Sein Problem sei nicht nur der Vorderreifen, wie bei vielen Konkurrenten, sondern gleich beide Räder: "Ich hatte ein Problem mit beiden, weil sobald man in die Kurven einbiegt, will das Heck ausbrechen und die Vorderräder blockieren gerne in den schnellen Kurven. Und diese Wellen im Boden sorgen vorne zusätzlich für Vibrationen und Instabilitäten."
Ein weiteres Problem sei die Farbe des Asphalts in Verbindung mit dem Wetter von Malaysia: "Man muss den richtigen Winkel erwischen, damit ein paar Sonnenstrahlen das Licht reflektieren und man die nassen Stellen noch sehen kann. Ansonsten hat man keine Chance, die feuchten Stellen zu sehen. In der Vergangenheit konnte man stets die kleinste Pfütze erkennen."
Hayden: "Absoluter Schrott!"

© Honda
Nicky Hayden verliert nich viele Worte um die Piste - diese sind aber deutlich Zoom
Auch Nicky Hayden gab seinen Senf zum Zorn über die Buckelpiste von Kuala Lumpur: "Die neue Strecke frisst die Reifen und selbst auf Slicks schaffe ich höchstes sieben Runden mit einem Reifensatz. Das ist im Moment meine Hauptsorge. Ich hab keine Ahnung, was los ist, dieses Problem tritt nicht nur hier auf, sondern auf allen Strecken, die so neu gestaltet wurden. In Laguna war es nicht besser. Die war auch schlimmer als je zuvor."
Für den Wert der Arbeit der Streckenneugestalter hatte der Weltmeister von 2006 recht deutliche Worte übrig: "Sie machen wohl im Moment keinen guten Job und vielleicht sollten mein Vater und ich etwas anderes machen. Man sollte von diesen Jungs das Geld wieder zurück verlangen, weil das hier ist wirklich absoluter Schrott."
Bridgestone muss "Holzreifen" einsetzen
Tohru Ubukata, Bridgestones Leiter der Entwicklung von Rennreifen im Zweiradmotorsport, gab sich natürlich ganz japanisch diplomatischer als die Piloten. Aber auch er kann gewisse Probleme nicht leugnen: "Die neue Streckenoberfläche ist sehr eben und die ersten Rundenzeiten sind um fünf Sekunden herum langsamer als die Renn-Perfmonance, die wir vergangenes Jahr beim Rennen gesehen haben. Aber am Nachmittag sind die Rundenzeiten deutlich gefallen."
"Anhand der heutigen Ergebnisse können wir sehen, dass die Strecke wesentlich aggressiver zu den Reifen ist", so Ubukata weiter. "Wir müssen also im Vergleich zum vergangenen Jahr sehr harte Reifen verwenden. Die Reifen sind auch härter, als wir sie in den vorsaisonalen Tests verwendet haben. Natürlich unterscheiden sich die harten Typen Reifen im Härtegrad aber generell sind es die härtesten Reifen, die wir in dieser Saison einsetzen."
"Es gibt einige Arbeit zu erledigen, aber am Wichtigsten ist es zu verstehen, wie sich die Reifen über die 21 Runden Renndistanz verhalten. Das ist etwas, was wir uns morgen ansehen werden, entsprechend trockenes Wetter natürlich vorrausgesetzt", fügte er hinzu.

