Rennleiter Webb: Kollisionen können vorkommen

Renndirektor Mike Webb glaubt nicht, dass die MotoGP ein Kontaktsport ist - Unter gewissen Umständen kann es aber zu Feindberührungen kommen

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren machten sich Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Casey Stoner die Siege untereinander aus. Dieses Trio schraubte das Niveau in neue Sphären und kaum ein anderer Fahrer konnte diesen Speed mitgehen. Die Spitze fuhr nicht nur ein konstant hohes Tempo, sondern es passierten selten Fehler. Überholmanöver gingen in der Regel sauber von der Hand. Dann änderte sich in Jerez 2013 alles: Rookie Marc Marquez hielt in der letzten Kurve der letzten Runde unerbittlich hinein, berührte den damals amtierenden Weltmeister Lorenzo und schnappte sich mit diesem Manöver den zweiten Platz.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez

Marc Marquez (93) räumt Jorge Lorenzo (99) in Jerez 2013 zur Seite Zoom

Dieser Vorfall änderte das Zweikampfverhalten an der Spitze. Vor allem Lorenzo stellte sich um und fuhr teilweise deutlich aggressiver als in der Vergangenheit. Der Motorradsport zählt zu den gefährlichsten Motorsportarten überhaupt und es stellt sich die Frage, ob es ein Kontaktsport ist. Paul Butler, der jahrelang Renndirektor in der MotoGP war, war der Meinung, dass es ein Kontaktsport ist.

Sein Nachfolger Mike Webb sieht es differenzierter: "Nein, ich würde das anders ausdrücken. Die einfache Antwort ist ja, aber es ist mehr eine unbeabsichtigte Konsequenz anstatt eines absichtlichen Kontakts. Ich meine, Boxen ist ein Kontaktsport, weil es so gedacht ist. Rugby ist ein Kontaktsport, weil es so sein soll. Im Motorradrennsport ist es nicht beabsichtigt, aber manchmal ist es unter gewissen Umständen der Fall", umreißt Webb bei 'Motomatters.com'.