Reifenschwankungen: Hat Michelin alles unter Kontrolle?

Die MotoGP-Piloten berichten immer wieder von fehlerhaften Reifen: Rossi, Lorenzo und Vinales hoffen, dass sich die Qualität der Michelin-Reifen verbessert

(Motorsport-Total.com) - Seit in der MotoGP mit Einheitsreifen gefahren wird, sollten alle Fahrer die gleichen Voraussetzungen haben. Laut den MotoGP-Piloten ist das aber nicht so, denn von Reifen zu Reifen gibt es immer wieder Unterschiede. Besonders Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo ist mit der Qualität der Michelin-Reifen unzufrieden.

Titel-Bild zur News: Michelin

Die Qualität der Michelin-Reifen überzeugt nicht alle MotoGP-Piloten Zoom

"Ja, es gibt Probleme. Aber es gab auch bei Bridgestone Reifen, die weniger gut waren, wenn ich ehrlich sein soll", erinnert sich Lorenzo. Nach dem Großbritannien-Grand-Prix war der Spanier richtig sauer auf Michelin: "Ich erwischte in Silverstone einen schlechten Reifen. Ab der ersten Runde hatte der Reifen mehr Schlupf. Zudem gab es das Problem, dass sich der Reifen auf der Felge drehte", ärgert sich der Yamaha-Pilot.

"In Misano hatte ich ebenfalls einen Reifen, der nicht so funktionierte wie die anderen Reifen. Der Unterschied war enorm. Es waren nicht nur ein paar Zehntelsekunden pro Runde, die ich damit langsamer war. Es war eine halbe, wenn nicht sogar sieben Zehntelsekunden Unterschied. Das ist nicht normal", kritisiert Lorenzo.

Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi bestätigt die Qualitätsschwankungen bei Michelin: "Bis Misano hatte ich keine Probleme. Meine Reifen waren bis dahin konstant. Doch in den Freien Trainings hatte ich Reifen, die nicht so gut waren. Offensichtlich gibt es wirklich Reifen, die nicht an die gewohnte Performance der anderen Reifen herankommen. Wir haben mit Michelin gesprochen und wollten verstehen, warum das so ist."


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"Es ist wichtig, in den Rennen gute Reifen zu haben. Ich hoffe, dass Michelin das Problem versteht und allen Fahrern perfekte Reifen bereitstellen kann", so Rossi. "Selbst mit den Bridgestone-Reifen gab es hier und da Reifen, die nicht so gut waren", stellt der Italiener klar, der den Bridgestone-Reifen nicht hinterher trauert.

Suzuki-Pilot Maverick Vinales bestätigt Rossis Eindrücke: "Die Reifen waren bis zum Misano-Rennen perfekt. In Misano erwischte ich einen Reifen, der nicht gut war. Ich hoffe, dass mir so was nie in einem Rennen passiert. Mit einem schlechten Reifen kann man kein gutes Rennen fahren. Wir müssen mit Michelin reden, damit wir in den Rennen gute Reifen erhalten", kommentiert der junge Spanier und fügt hinzu: "Ich erwischte im vergangenen Jahr aber auch einen Bridgestone-Reifen, der nicht perfekt war."