Regeländerung: Startprozedere bei Restart wird beschleunigt

Verkürzte Startprozedur nach einem Rennabbruch, zusätzliche Motorspezifikation erlaubt - Die Grand-Prix-Kommission ändert Details beim MotoGP-Reglement

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Weihnachten hat sich die Grand-Prix-Kommission in Madrid getroffen, um über einige Änderungen im Reglement zu sprechen. Dabei wurden auch einige Details angepasst, die ab sofort gültig sind. Zunächst wird der Ablauf nach einem Rennabbruch für einen Neustart künftig rascher vonstatten gehen. Die Fahrer werden vor einem Restart weniger Zeit in der Box verbringen und auch der Countdown zur Aufwärmrunde wird verkürzt.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Im Falle eines Rennabbruchs soll der Neustart rascher erfolgen Zoom

Spätestens nach dem Moto2-Rennen in Aragon kam Kritik an der Prozedur auf. Als das Rennen nach dem schweren Unfall von Dominique Aegerter abgebrochen werden musste, wurde anschließend für den Restart das komplette Prozedere inklusive Gridgirls und so weiter durchlaufen. Viele Fans hätten sich statt der Warterei ein längeres Rennen beim Neustart gewünscht. Auf diese Kritik reagierte nun die Kommission prompt.

In der neuen Startaufstellung wird künftig der Motor nicht gestoppt, es ist auch nur ein Mechaniker pro Motorrad erlaubt. Sollte es in den Klassen Moto3 und Moto2 mehr als eine Unterbrechung geben, dann wird der Neustart über eine Distanz von zwei Dritteln des ersten Rennens gehen. Mindestens fünf Runden werden absolviert. Sollte ein neu gestartetes Rennen bei weniger als fünf Runden abgebrochen werden müssen, dann entscheidet die Rennleitung über die Distanz. Es müssen auch diesmal mindestens fünf Runden sein.

Strafen beim Motorenkontingent

In den Klassen MotoGP und Moto3 ist das maximal erlaubte Motorenkontingent pro Saison vorgeschrieben. Sollte ein Fahrer an einem Rennwochenende mehr als einen zusätzlichen Motor verwenden, dann nimmt er die fälligen Strafen zum nächsten Rennen beziehungsweise zu den nächsten Rennen mit. Für die MotoGP-Klasse war bereits festgelegt, dass ein Hersteller drei unterschiedliche Motorenspezifikationen homologieren kann. Diese können von verschiedenen Fahrern während einer Saison verwendet werden. Ein Kundenteam fährt zum Beispiel eine andere (ältere) Spezifikation als das Werksteam.

Nun präzisierte die Kommission diese Regel. Wenn ein Hersteller die Konzessionspunkte verliert - was 2016 nur auf Ducati zutrifft - dann kann dieser Hersteller in der ersten Saison nachdem er die technischen Vorteile verliert, eine weitere Motorspezifikation homologieren. Allerdings ist die maximale Anzahl der Spezifikationen mit der Anzahl der Kundenteams gekoppelt. Da Ducati drei Kundenteams ausrüstet, dürfen vier Motorspezifikationen homologiert werden. Die Begriffe und Unterschiede von "Open"- und "Factory"-Teams wurden aus dem Reglement gestrichen.

Ein Werksteam + zwei Kundenteams = drei verschiedene Spezifikationen
Ein Werksteam + drei Kundenteams = vier verschiedene Spezifikationen
Ein Werksteam + vier Kundenteams = fünf verschiedene Spezifikationen

Anzahl der Reifen:

Mit dem Wechsel zu Michelin wird auch das Reifenkontingent angepasst. Den Fahrern stehen nun pro Wochenende 22 Reifen (zehn Vorder- und zwölf Hinterreifen) zur Verfügung. Bei den Regenreifen sind maximal sieben Sätze erlaubt. Beim neuen Intermediate stehen drei Sätze zur Verfügung. Weitere generelle Änderungen betreffen die Schutzausrüstung der Fahrer, für die in Zusammenarbeit mit den Helm- und Lederkombi-Herstellern neue Richtlinien festgelegt wurden.

In der Moto2-Klasse können die Teams nun auf der FIM-Webseite eine Liste mit genehmigten Dataloggern und Sensoren einsehen. Außerdem wurde das Reglement für die Gaskontrolle präzisiert, denn die Verbindung zum Gasgriff muss mechanisch (zum Beispiel über ein Kabel) sein. In der Moto3-Klasse wurde nun festgelegt, dass beim Chassis nur homologierte Teile zum Einsatz kommen dürfen. Es muss auch das offizielle Öl in allen Bereichen, also auch beim Getriebe und in der Kupplung, zum Einsatz kommen. In den beiden kleinen Klassen ist 2016 Total/Elf der exklusive Benzin- und Öl-Partner.