• 19.06.2015 15:28

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

Redding: Darum läuft's auf der Satelliten-Honda noch nicht

Neuling Scott Redding hat auf der RC213V noch immer große Schwierigkeiten und kann nicht mit den anderen Honda-Piloten um Weltmeister Marc Marquez mithalten

(Motorsport-Total.com) - Scott Redding hatte sich seinen Wechsel auf Hondas RC213V sicher ganz anders vorgestellt. Im vergangenen Jahr war der Brite noch auf der Open-Honda unterwegs und bewarb sich mit guten Leistungen um eine Werksmaschine - mit Erfolg. Seit dieser Saison tritt Redding mit dem Marc-VDS-Team und einer RC213V an. Doch bei dem 22-Jährigen folgte schnell die Ernüchterung: Die erhofften Podiumsplätze sind auf dem Bike momentan weit entfernt.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding kann sich mit der RC213V einfach noch nicht richtig anfreunden Zoom

Gerade einmal 27 Zähler holte Redding in den ersten sieben Saisonrennen, bestes Ergebnis war zuletzt der siebte Platz in Barcelona, der allerdings auch durch einige Ausfälle bedingt war. Besonders bitter: Vor einem Jahr hatte der Brite auf dem Open-Bike zum gleichen Zeitpunkt 24 Zähler auf dem Konto - also fast so viele wie 2015 auf der Werksmaschine. Doch warum tut sich Redding so schwer?

Zum einen ist das 2015er-Modell der Honda nicht einmal ansatzweise so dominant wie das Bike von 2014, mit dem Marc Marquez die ersten zehn Saisonrennen in Serie gewann. "Im Vergleich zu anderen Herstellern wie Ducati, Suzuki und Yamaha verlieren wir am Kurvenausgang Zeit", bestätigt Redding den Eindruck, den auch die anderen Honda-Piloten haben.

"Sie (die anderen Teams; Anm. d. Red.) können das Vorderrad unten halten und die Power nutzen - Bei uns dreht der Reifen durch oder wir machen einen Wheelie", beschreibt Redding. Doch nicht nur im Vergleich zu den Piloten der anderen Teams ist der Marc-VDS-Fahrer häufig zu langsam. Auch Honda-intern kann Redding nicht mithalten. Cal Crutchlow, 2015 ebenfalls Neuling auf der RC213V, hat schon 20 Zähler mehr gesammelt und stand bereits auf dem Podium.


Fotostrecke: GP Barcelona, Highlights 2015

Werkspilot Dani Pedrosa hat ebenfalls schon zwölf Punkte mehr auf dem Konto - obwohl er drei Rennen auslassen musste. Beim jüngsten Test in Barcelona fuhr Redding einige Zeit direkt hinter dem Spanier und berichtet: "Der Hauptunterschied war der Reifenabbau. Mein Hinterreifen drehte viel mehr durch als der von Dani. Aber an ein paar Stellen kam es mir auch so vor, als hätte er mehr Leistung als ich. Wir schalteten die Gänge durch und er zog einfach davon."

"Für mich war das merkwürdig, denn direkt am Kurvenausgang war es in Ordnung. Aber als wir in den zweiten, dritten, vierten (Gang) schalteten, gewann er ungefähr zwei Zehntel." Auf die Frage, ob die Honda generell schwieriger zu fahren sei als sein Open-Bike im vergangenen Jahr, antwortet er: "Auf manchen Strecken wie Mugello - An den Orten, an denen du nicht das machen kannst, was du gerne möchtest." Trotzdem scheinen die anderen Honda-Piloten die Probleme aktuell besser umfahren zu können.