Ramon Forcada über Franco Morbidelli: "Hätte gern mit ihm weitergemacht"

Yamaha-Crewchief Ramon Forcada und Franco Morbidelli bildeten 2019 und 2020 ein schlagkräftiges Team: Mit dem Wechsel ins Werksteam trennten sich ihre Wege

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Pilot Franco Morbidelli schwärmte nach dem Vizetitel in der MotoGP-Saison 2020 in den höchsten Tönen von Crewchief Ramon Forcada und sah im mittlerweile 64 Jahre alten Spanier einen entscheidenden Faktor für die Erfolge. Doch mit dem Wechsel ins Yamaha-Werksteam trennten sich die Wege von Morbidelli und Forcada.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli

Ramon Forcada feierte zusammen mit Franco Morbidelli seinen 500. Grand Prix Zoom

Im Werksteam übernahm Morbidelli die Crew von Vorgänger Maverick Vinales. Forcada blieb bei Petronas und kümmerte sich zuletzt um die M1 von Andrea Dovizioso und wird auch in der kommenden Saison die Crew der Startnummer 04 koordinieren. Der seit 1986 in der Motorrad-WM tätige Crewchief bedauert, dass er sich nicht mehr um Morbidellis Motorrad kümmern kann.

"Natürlich hätte ich gern mit ihm weitergemacht. Doch andererseits gab es keinen Zwang", bemerkt Forcada im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Nachdem sich Petronas in den beiden ersten Jahren gut entwickelte, gab es im Vorjahr viele Veränderungen.

Andrea Dovizioso

Ramon Forcada kümmert sich 2022 um die Yamaha M1 von Andrea Dovizioso Zoom

"Als Valentino zum Team stoß, brachte er viele seiner Leute mit, die jetzt auch mit ihm gingen", berichtet Forcada. "Wir haben jetzt einen neuen Fahrer und es ändert sich erneut alles. Es kommt ein Chefmechaniker aus der Moto2. Wenn ich gegangene wäre, hätte ich ein großes Chaos hinterlassen."

Yamaha hätte Forcada theoretisch ins Werksteam holen können, um Morbidelli zu helfen, sich an die Werks-M1 zu gewöhnen. Doch das hätte bei Petronas eine große Lücke hinterlassen. "Yamaha bestraft kein Team, das für die Motorräder bezahlt", bestätigt Forcada.


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Aus Petronas-Yamaha wird in der Saison 2022 RNF-Yamaha, doch das neu strukturierte Team von Razlan Razali hat mit Yamaha nur einen Vertrag über ein Jahr. "Ich kenne die Gründe nicht und mache mir deshalb keine Sorgen", kommentiert Forcada.

Im MotoGP-Fahrerlager ist Forcada ein absolutes Urgestein. Der Spanier war bereits bei mehr als 500 Grands Prix dabei und arbeitete mit einer Reihe von Spitzenfahrern zusammen. Die größten Erfolge feierte Forcada mit Jorge Lorenzo. Mit Nachfolger Maverick Vinales lief es holprig. Nachdem die Zusammenarbeit beendet wurde, wechselte Forcada ins Petronas-Team.