• 09.10.2007 14:59

  • von David Pergler

Quo vadis, Team Roberts?

Die Zukunft des Rennstalls von Rennelegende Kenny Roberts Sr. sind vielfältig - Pläne in Sachen Superbike-WM sind aber vorerst auf Eis gelegt

(Motorsport-Total.com) - Das amerikanische Team um Kenny Roberts Sr. steht im Umbruch, viele Gerüchte rankten sich im dessen Zukunft. Diese reichten bis in die Superbike-WM. In der Mitte der laufenden Saison verhandelte Team-Roberts mit MV Augusta über eine nächstjährige Zusammenarbeit bei den Superbikes, doch das Interesse der Italiener scheint von der Serie weggedriftet zu sein.

Titel-Bild zur News: Kurtis Roberts

Team Roberts: wohin geht der Blick?

"Obwohl wir zu Saisonhalbzeit einige klärende Gespräche mit MV geführt hatten, haben wir seitdem nicht mehr wirklich miteinander geredet. Ich denke, sie haben das Interesse verloren, die nächste Saison zu bestreiten, aber das ist etwas, was man sie direkt fragen sollte", meint dazu Teammanager Chuck Aksland gegenüber 'crash.net'.#w1#

"Wenn sich eine Möglichkeit ergeben sollte, an der Superbike-WM teilzunehmen, würden wir das sicher als eine Option für uns in Betracht ziehen", so Aksland weiter. "Wir haben bereits für einige Superbike-Teams einige Teile entwickelt, es wäre also ein natürlicher Schritt von uns, dort selbst auszutreten. Natürlich braucht man dazu einen potenten Hersteller oder einen Sponsor, damit ein Projekt dieser Größenordnung Sinn macht. Wie ich schon sagte, wenn sich eine gute Möglichkeit ergibt, werden wir uns das auf jeden Fall näher anschauen."

Roberts trafen Motoren- und Reifenprobleme besonders hart

Das Hauptziel der Amerikaner bleibt aber nach wie vor die MotoGP, wo man bislang auf Honda-Power und Michelin-Reifen vertraut. Vergangenes Jahr war diese Zusammenarbeit sehr erfolgreich, Kenny Roberts Jr. konnte zwei Podestplätze einfahren und in Portugal die schnellste Runde erzielen. Juniors sechster Platz in der Fahrer-WM und die selbe Platzierung des Teams in der Teamwertung rundeten das Jahr erfolgreich ab. 2007 jedoch brach alles zusammen und momentan liegt man nur an letzter Stelle.

Der Wechsel auf 800ccm traf Honda besonders hart und Michelin litt unter der neuen Reifenregel. Während andere Teams von beiden Schwierigkeiten meist mit jeweils nur einer davon zu kämpfen hatten, traten bei Team-Roberts beide Probleme gleichzeitig auf. Honda warf alle Ressourcen in sein eigenes Werksteam, um die Spitze wieder einzuholen, darunter hatten die Partnerteams zu leiden.

Dieser Umstand sowie die Probleme von Michelin, gegen Kokurrent Bridgestone zu bestehen, ließen Team-KR mit einigen Schwierigkeiten zurück. Das Team würde sich ebenso wie Valentino Rossi und Dani Pedrosa eine Einheitsreifenregen wünschen, um bei den Reifen eine Gleichbehandlung zu erfahren, während sich Michelin momentan auf seine Speerspitzen Yamaha und Honda konzentriert.

Nun hat Team-Roberts neue Sponsoren finden können, welche sich nur zu einer Zusammenarbeit erklären, wenn man zwei Maschinen ins Rennen schickt. Das wiederum möchte Honda nicht. Damit dürften die Amerikaner und die Japaner getrennte Wege gehen. Aksland hofft, nach Valencia eine Antwort darauf geben zu können, wie die Zukunft des Teams aussieht.