• 01.06.2008 19:06

  • von Christian Nimmervoll & David Pergler

Pedrosa holt die Honda-Kohlen aus dem Feuer

Dani Pedrosa hielt mit Platz drei in Mugello den Anschluss an die WM-Spitze, Nicky Hayden und Tadayuki Okada kamen aber weit hinten ins Ziel

(Motorsport-Total.com) - Mit zwölf Punkten Rückstand auf Valentino Rossi hält Dani Pedrosa in der Weltmeisterschaft auch nach dem Grand Prix von Italien den Anschluss, heute war er aber nicht schnell genug, um in Mugello zu gewinnen. Rossi war für den Repsol-Honda-Piloten unerreichbar und am Ende konnte er auch die Pace von Casey Stoner nicht mitgehen.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Wieder kein Sieg, aber wieder auf dem Podium: Vizeweltmeister Dani Pedrosa

"Das war ein sehr schwieriges Rennen, weil Valentino sehr, sehr schnell war", erklärte Pedrosa, der wieder einmal als Führender in die erste Kurve eingebogen war. "Ich habe einen guten Start erwischt und mein Rhythmus war sehr hoch. Erst konnte ich mit den Führenden mithalten, dann hatte ich einen kleinen Kampf mit Casey. Ich habe am Ende versucht, ihn noch einzufangen, aber das war unmöglich."#w1#

Pedrosa will wieder gewinnen

"Wir müssen einfach mehr Rennen gewinnen." Dani Pedrosa

Und weiter: "Es war großartig, auf dem Podium zu stehen. Es ist ein gutes Ergebnis, was die Meisterschaft betrifft, aber während Konstanz sehr wichtig ist, müssen wir einfach mehr Rennen gewinnen. Der Motor war heute sehr gut - unsere Hauptsorge ist momentan die Beständigkeit der Reifen in der zweiten Rennhälfte. Ich habe gegen Ende des heutigen Rennens ständig die Front verloren, wir müssen uns also auf die Reifen konzentrieren."

Mit Interesse notierte Pedrosa den 14. Platz von Wildcard-Altstar Tadayuki Okada, der erstmals den Motor mit pneumatischer Ventilsteuerung im Rennbetrieb testete: "Es war wichtig, dass Okada heute ins Ziel gekommen ist und viele Daten gesammelt hat, die wir heute Abend auswerten und diskutieren werden", so der Spanier. "Valentino hat hier heute seinen siebenten Sieg eingefahren. Ich hoffe, dass in Katalonien wieder ich dran bin."

In Barcelona könnte offenbar auch Pedrosa erstmals den neuen HRC-Motor verwenden, wie Teammanager Kazuhiko Yamano nach dem Rennen in Mugello andeutete: "Wir sind sehr glücklich, dass Tady ins Ziel gekommen ist. Auch seine Daten sehen wir uns an. Später wollen wir uns mit Dani unterhalten, um den Motorenplan für das nächste Rennwochenende zu diskutieren. Wir geben niemals auf, unser Ziel ist immer der Sieg."

Okada als 14. im Ziel

"Die Stärken des Motors liegen in den höheren Drehzahlen." Tadayuki Okada

Für Okada war es "das Allerwichtigste", die Renndistanz problemlos zu überstehen: "Wir haben viele Daten gesammelt, welche wir nun analysieren können", sagte der 14. "Die Maschine rutschte heute ziemlich herum, ich konnte ihre Power also nicht ausspielen. Die Stärken des Motors liegen in den höheren Drehzahlen. Das verschafft uns auf den Geraden einen Vorteil, die Fahrbarkeit muss aber noch verbessert werden."

Der Japaner fuhr in Mugello erstmals seit seinem Rücktritt Ende 2001 wieder ein Sprintrennen, denn zuletzt war er nur bei Langstreckenevents an den Start gegangen. Dass er dann auch noch zwei Punkte mitnehmen konnte, freute ihn natürlich: "Es war für mich sehr spannend, wieder an einem Grand Prix teilzunehmen. Es hat sich toll angefühlt, als ich über die Ziellinie gefahren bin", meinte der ehemalige 500er-Vizeweltmeister.

Hayden ohne jede Chance

Nicky Hayden

Nicky Hayden machte im heutigen Rennen in Mugello als 13. keinen Stich Zoom

Die große Honda-Enttäuschung war indes wieder einmal Ex-Champion Nicky Hayden, der nach seinem guten Start zwar schon Vierter war, dann aber abreißen lassen musste und nur als 13. ins Ziel kam: "Ich hatte einen unglaublichen Start, fühlte mich gut, aber es war von Anfang an klar, dass wir ein Problem haben", so Hayden. "Die Jungs von hinten haben aufgeholt und es gab nichts, was ich dagegen hätte tun können. Ich habe also einfach versucht, ein paar Punkte mitzunehmen."

"Jetzt untersuchen wir die Daten, um zu sehen, was da passiert ist", erklärte er weiter. "Wir hatten etwas Pech, denn ich wusste, dass wir Rossis Pace von heute Morgen nicht mitgehen konnten, aber wir waren selbst schnell genug, um recht konkurrenzfähig zu sein." Und zur Motorenfrage teilte Hayden mit: "Ich weiß nicht, welchen Motor ich nächstes Wochenende fahren werde. Ich habe mich auf dieses Rennen konzentriert und habe darüber noch nicht nachgedacht."

Dass er heute Nachmittag so absolut gar nicht mithalten konnte, war für den Amerikaner eine große Ernüchterung, denn noch im Warmup hatte er an und für sich Selbstvertrauen getankt: "Heute Morgen haben wir einen ganz guten Schritt nach vorne gemacht. Wir haben die Aufhängung modifiziert und das Motorrad hat sich wesentlich besser angefühlt. Unsere Pace war recht gut", gab Hayden zu Protokoll.