Souveräner Heimsieg für Rossi in Mugello

Valentino Rossi ließ beim Grand Prix von Italien nichts anbrennen und baute seine WM-Führung aus - Alex de Angelis überraschend Vierter

(Motorsport-Total.com) - Kein Ende der italienischen Festspiele in Mugello: Nachdem schon Simone Corsi bei den 125ern und Marco Simoncelli bei den 250ern als Lokalmatadoren ihre Rennen gewonnen hatten, feierte Polesetter und Topfavorit Valentino Rossi in der MotoGP-Klasse ebenfalls einen Sieg und machte damit das italienische Triple perfekt.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Der König von Mugello: Valentino Rossi gewann zum siebenten Mal in Folge

Der Fiat-Yamaha-Star erwischte vor den Augen von Hollywood-Superstar Brad Pitt zwar keinen optimalen Start, lieferte dann aber eine makellose Performance ab und gewann sein Lieblingsrennen mit dem für Mugello traditionellen Spezialhelmdesign zum siebenten Mal in Folge. Ebenfalls auf dem Podium landeten bei strahlendem Sonnenschein Weltmeister Casey Stoner (Marlboro-Ducati) und Dani Pedrosa (Repsol-Honda).#w1#

Raketenstart der Repsol-Hondas

Am Start kamen zunächst wie so oft die Repsol-Hondas am besten weg: Pedrosa ging mühelos vor Stoner und Loris Capirossi (Rizla-Suzuki) in Führung, Nicky Hayden schob sich auf Platz vier nach vorne. Dann zündete jedoch Rossi nach kurzem Abwarten seinen Turbo, als er sich der Reihe nach Hayden, Capirossi, in der dritten Runde Pedrosa und in der vierten Leader Stoner schnappte. Rossi, Stoner und Pedrosa konnten sich auch recht rasch vom Rest absetzen.

Während Rossi an der Spitze routiniert seine Soloshow abzog und damit die Tifosi in Jubelstürme versetzte, lieferten sich Stoner und Pedrosa ein Duell um Platz zwei. Stoner leistete sich in der Anfangsphase einen kleinen Fehler und musste seinen spanischen Kontrahenten kurzzeitig passieren lassen, ging dann aber wieder an der Repsol-Honda vorbei und hatte in den letzten fünf Runden keine Probleme mehr damit, sich zu behaupten.

Ein weiteres Topresultat aus italienischer Sicht lieferte nicht der als sentimentale Favorit gestartete Capirossi ab, der in den 23 Runden bis auf Platz sieben zurückfiel, sondern vielmehr Überraschungsmann Alex de Angelis: Erstmals in dieser Saison konnte der Gresini-Honda-Pilot sein Potenzial umsetzen, auch im Rennen an seine Bestzeit vom Warmup anknüpfen und den vierten Rang - sein bisher bestes MotoGP-Abschneiden - nach Hause fahren.

Dovizioso nur am Anfang stark

Dahinter landeten die soliden Tech-3-Yamahas von Colin Edwards und James Toseland, Capirossi, Andrea Dovizioso (JiR-Scot-Honda), der seinen anfangs furiosen Speed nicht über die gesamte Distanz halten konnte, Shinya Nakano (Gresini-Honda) und Chris Vermeulen (Rizla-Suzuki). Letzterer war am Start bis auf Position 17 zurückgefallen, arbeitete sich dann aber mit einer effizienten Vorstellung in die Top 10 nach vorne.

Tadayuki Okada

Tadayuki Okada sicherte sich bei seinem Gastauftritt immerhin zwei WM-Punkte Zoom

Insgesamt sahen 15 der 19 gestarteten Piloten die Zielflagge. Ex-Weltmeister Hayden fiel an einem für ihn enttäuschenden Tag auf Platz 13 zurück und hatte fast eine Minute Rückstand auf Sieger Rossi, während Altstar Tadayuki Okada in seinem ersten Grand Prix seit 2001 auf der Wildcard-Repsol-Honda mit pneumatisch gesteuertem Motorenventiltrieb keine Akzente setzen konnte und 14. wurde - immerhin knapp zwei Sekunden vor Schlusslicht Anthony West (Kawasaki).

Lorenzo beim Überholen zu optimistisch

Die Ausfälle passierten alle in der sechsten und siebenten Runde: Zunächst stürzte Randy de Puniet (LCR-Honda) so unglücklich, dass der hinter ihm fahrende Marco Melandri (Marlboro-Ducati) nicht mehr ausweichen konnte, kurz darauf verabschiedete sich auch John Hopkins (Kawasaki) ins Kiesbett. Das prominenteste Opfer war allerdings Jorge Lorenzo (Fiat-Yamaha): Der 250er-Weltmeister kam bei einem Überholversuch gegen Dovizioso zu weit nach außen.

Nach der Zieldurchfahrt spielten sich wie jedes Jahr in Mugello chaotische Szenen ab, als die Strecke von den Fans gestürmt wurde und jeder Rossi einmal berühren wollte. Mit seinem dritten Sieg hintereinander baute der "Dottore" auch seine WM-Führung aus: Pedrosa hat nun zwölf, Lorenzo bereits 28 Punkte Rückstand. Es zeichnet sich also langsam ein Titelduell zwischen Rossi und Pedrosa ab. Stoner liegt in der Zwischenwertung auf Platz vier.