• 01.06.2008 19:37

  • von Christian Nimmervoll & David Pergler

Nächste Enttäuschung für Kawasaki

Gerade mal einen WM-Punkt nahm Anthony West für Kawasaki aus Mugello mit, weil John Hopkins wegen eines Defekts zu Sturz kam

(Motorsport-Total.com) - Die Krise bei Kawasaki hält weiter an: Beim heutigen Grand Prix von Italien sammelten die Grünen gerade mal einen WM-Punkt - und das auch nur, weil Anthony West als Letzter dank einiger Ausfälle in die Top 15 kam. Hoffnungsträger John Hopkins lag in Mugello etwas besser im Rennen, schied aber noch im ersten Drittel aus.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

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"Wir haben im Qualifying gesehen, dass wir von der Rennpace her etwas weit vom Schuss liegen", erklärte Hopkins. "Also haben wir entschieden, vor dem morgendlichen Warmup einige recht große Veränderungen vorzunehmen. Es war ein Risiko, welches sich ausgezahlt hat, weil das Setup des Motorrads im Rennen wesentlich besser war. Aber nach sieben Runden bekam ich Probleme mit der Gangschaltung - ich konnte in der ersten Kurve nicht mehr herunterschalten."#w1#

Hopkins hatte keine Chance

Das sollte zum Sargnagel für den Amerikaner werden: "Es gab keine Möglichkeit, den Speed zu mindern, und ein Sturz war unvermeidlich. Es war ein übler Unfall und ich bin ein Glückspilz, dass ich es dabei geschafft habe, unverletzt zu bleiben", so Hopkins. "Natürlich bin ich frustriert, weil dies das zweite Mal in Folge ist, dass mich ein technisches Problem aus dem Rennen kegelt. Das darf nicht noch mal passieren."

Die schwache Performance an diesem Wochenende führte Sportchef Michael Bartholemy auf das wechselhafte Wetter zurück, denn in den Freien Trainings fand Kawasaki deswegen kein vernünftiges Setup. Doch andererseits war die Situation für alle Teams gleich. Und dass Hopkins schon jetzt zweimal hintereinander durch einen technischen Defekt ausfällt, obwohl der neue Screamer noch gar nicht in der Ninja ZX-RR steckt, ist auch kein gutes Zeichen.

West holte immerhin einen Punkt für die Optik, kam sich aber vor "wie ein hängender Plattenspieler", weil er immer wieder dieselben Erklärungen liefern muss: "Das Heck dreht einfach zu sehr durch, wenn ich aus den Kurven heraus aufs Gas gehe, und das Motorrad steht quer, wenn es eigentlich geradeaus fahren soll. Das ist ein echtes physikalisches Problem, nicht eines, welches nur im Kopf von Anthony West existiert", argumentierte der Australier.

West will wieder racen

Anthony West vor Tadayuki Okada

Anthony West hatte über weite Strecken Tadayuki Okada im Schlepptau Zoom

Erstmals übte West, der langsam in die Kritik gerät, auch indirekt Kritik an Kawasaki: "Jetzt hoffe ich, dass das Team eine Lösung findet, weil ich eigentlich in der MotoGP bin, um Rennen zu fahren. Bislang hatte ich im Saisonverlauf noch wenig Gelegenheit, das zu tun. Ob das Team noch vor dem nächsten Rennen, welches schon in einer Woche stattfindet, eine Lösung finden kann, weiß ich aber nicht", seufzte er.

Bartholemy versprach daran anknüpfend, dass man ihn voll unterstützen werde: "Natürlich arbeiten wir daran, das Problem zu verbessern, aber mit so wenigen Rennen innerhalb einer so kurzen Zeit ist das nicht einfach", meinte der Belgier, der außerdem selbstkritisch anfügte: "Nach zwei Aufgaben in ebenso vielen Rennen müssen wir uns jetzt darauf konzentrieren, in Katalonien beide Fahrer über die Ziellinie zu bringen."

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