• 01.06.2008 18:38

  • von Christian Nimmervoll & David Pergler

Stoner kann wieder lächeln

Ducati schaffte beim Heimrennen in Mugello nicht den erhofften Sieg, aber zumindest für Casey Stoner lief es mit Platz zwei erfreulich

(Motorsport-Total.com) - Von den Seriensiegen der vergangenen Saison ist Casey Stoner zwar immer noch meilenweit entfernt, zumindest lieferte er heute in Mugello aber als Zweiter ein absolutes Spitzenresultat ab. Das ändert freilich nichts daran, dass der WM-Zug ohne ihn abzufahren droht, denn auf Gesamtleader Valentino Rossi fehlen bereits 46 Punkte.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner freute sich über seinen zweiten Platz fast wie über einen Sieg

"Ich war vergangene Saison enttäuscht, hier bei meinem ersten Rennen für Ducati nicht auf dem Podest gestanden zu sein, daher ist das hier eine Wiedergutmachung und für mich eine Möglichkeit, Ducati und allen Ducatisti für ihre Unterstützung zu danke", erklärte Stoner. "Wir hatten in den ersten paar Rennen einige Probleme, aber in Le Mans und hier haben wir ein angenehmeres Setup gefunden. Unsere Maschine ist wirklich sehr konkurrenzfähig."#w1#

Nur Rossi nicht zu knacken

"Heute war ein unglaubliches Rennen. Ich habe vom Start weg geführt, wollte aber nicht zu hart angreifen, weil der Vorderreifen ein paar Runden gebraucht hat. Valentino ging in einem Streckenabschnitt an mir vorbei, wo ich zu viel Zeit verloren habe. Ich habe versucht, es auf dem Rest der Strecke wieder gutzumachen, habe es aber in der ersten Kurve übertrieben und geriet nach außen. So habe ich den Kontakt zu Valentino verloren", gestand er einen kleinen Fahrfehler ein.

In der Schlussphase wollte der Australier eigentlich noch einmal den Turbo zünden, aber auch wenn er Dani Pedrosa abschütteln konnte, war Rossi vorne eine Klasse für sich: "Wir wussten, dass das Setup der Maschine uns in den letzten Runden mehr entgegenkommt, und haben erwartet, stark zu sein. Leider lag ich da schon zu weit hinten", so Stoner. "Aber auch Platz zwei ist ein großartiges Ergebnis und gibt uns einen Schub, wenn wir nach Katalonien gehen."

Ducati-Mastermind Filippo Preziosi gratulierte seiner Nummer eins zu einem "perfekten" Rennen: "Das ist ein wichtiges Ergebnis für ihn und für uns. Wir sind glücklich, Casey wieder lächeln zu sehen, und froh, dass er sein gutes Gefühl auf der Vorderachse wiederhergestellt hat, welches ihm schon in einigen Fällen abhanden gekommen war." Gleichzeitig zeigte er sich "enttäuscht" über die erneute Nullnummer von Marco Melandri.

Preziosi glaubt weiter an Melandri

Marco Melandri vor Randy de Puniet

Kurz vor dem Crash: Marco Melandri im Zweikampf mit Randy de Puniet Zoom

"Wir können nicht aufgeben. Wir müssen weiterhin zusammenarbeiten, um technische Lösungen zu finden, die ihm helfen, Vertrauen in die Maschine zu finden", sagte Preziosi. "In Barcelona werden wir einen weiteren kleinen Schritt mit dem Motor machen und ich bin sicher, dass wir das Maximum aus seinem Talent herausholen können, sobald Marco ein besseres Gefühl auf der Maschine hat. Wir wissen ja, dass er es kann."

Melandris Aus kam übrigens wegen einer Kollision zustande, der er nicht mehr ausweichen konnte: "De Puniet hat Vermeulen berührt und stürzte genau vor mir", seufzte der Ducati-Pilot. "Ich war links und habe versucht, nach innen reinzustechen, aber es gab einfach nicht mehr genug Platz. Ich musste weit nach außen, um nicht über Randy zu fahren, und bin so abseits der Strecke geraten. Ich war zu schnell und bin selbst gestürzt."

"Es ist eine Schande, weil ich einen ganz guten Start hingelegt und einige Fahrer überholt habe. Die Dinge verliefen günstiger als noch im Training, aber jetzt werden wir nie wissen, ob ich mein Tempo über die Renndistanz hinweg aufrecht hätte halten können", analysierte Melandri, der geistig schon beim nächsten Rennen ist: "Wir werden in Barcelona noch einmal mit dem gleichen Setup anfangen, welches wir heute gefunden haben."