"Nicht weniger als ein Wunder" - Jack Miller lobt KTMs MotoGP-Entwicklung

KTM-Neuzugang Jack Miller spricht über die große Chance, die er bei KTM hat - Die Entwicklung der KTM RC16 stimmt den Australier optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Der Weg von Jack Miller führte von Honda über Ducati zu KTM. Mit der Honda RC213V und der Ducati Desmosedici gewann Miller MotoGP-Rennen. Mit einem Sieg für KTM könnte der Australier Geschichte schreiben. Bei den beiden ersten Rennwochenenden für seinen neuen Arbeitgeber hinterließ Miller einen positiven Eindruck. Mit der KTM RC16 harmoniert der viermalige MotoGP-Laufsieger gut und ist als WM-Sechster aktuell bester KTM-Pilot.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller fuhr in den beiden ersten Hauptrennen in die Top 7 Zoom

"Ich konnte mit der Honda und mit der Ducati Rennen gewinnen. Jetzt habe ich die Chance, mit der KTM zu gewinnen. Das motiviert mich sehr stark und ich schätze mich glücklich, mich in dieser Position zu befinden", kommentiert Miller gegenüber 'MotoGP.com'.

Miller ist aber nicht der einzige Fahrer im Feld, der mit einem dritten Hersteller gewinnen kann. Maverick Vinales gewann mit Suzuki und Yamaha und hat gute Chancen, mit Aprilia ebenfalls zu gewinnen. "Maverick ist der einzige Fahrer im Feld neben mir, der diese Chance hat. Es ist ein Rennen zwischen uns", bemerkt Miller.

Neue Motivation nach dem Wechsel von Ducati zu KTM

Von 2018 bis 2022 fuhr Miller für Ducati und erlebte einige Höhepunkte. "Diese neue Herausforderung mit KTM hat mein inneres Feuer neu entfacht. Das fühlt sich richtig gut an. Wir stehen noch am Anfang und es läuft bisher gut", zeigt sich der WM-Fünfte der vergangenen Saison zufrieden.

"Es ist keine einfache Phase, weil man die Bedürfnisse des Motorrads verstehen muss. Zudem muss man verstehen, was man selbst vom Motorrad verlangt", nennt Miller die Herausforderung, die er aktuell mit KTM meistern möchte. Ein Vorteil ist zweifellos, dass Miller wichtige Schlüsselfiguren von Ducati zu KTM mitnehmen konnte, wie seinen Crewchief Christian Pupulin.

Großes Lob von Jack Miller an die KTM-Ingenieure

Im Feld der MotoGP ist die KTM RC16 weiterhin ein Exot, denn beim Chassis und bei den Federelementen haben die Österreicher einen anderen Weg eingeschlagen als die anderen Hersteller. Die 2023er-Version konnte bei den MotoGP-Events in Portimao und Termas de Rio Hondo überzeugen.

Jack Miller

Neuzugang Jack Miller harmoniert gut mit der KTM RC16 Zoom

"Sie haben richtig gute Arbeit geleistet, obwohl sie nur so wenig Erfahrung haben. Wir haben einen komplett neuen Motor und ein komplett neues Chassis. Andere Motorräder haben Jahre gebraucht, um konkurrenzfähig zu werden. Was KTM über den Winter geleistet hat, ist nicht weniger als ein Wunder", lobt Miller.

Der KTM-Neuzugang hat keine Zweifel am Projekt: "KTM hat in allen anderen Klassen gewonnen und versucht, zu dominieren. Sie wollen ein Siegerteam aufbauen und ich denke, dass sie auf dem richtigen Weg sind."

Jack Miller will aus der KTM RC16 keine Ducati Desmosedici machen

Mit seinem Wissen ist Miller für KTM besonders wertvoll. "Meine Rolle ist sehr wichtig, vor allem weil ich von Ducati komme. Ich kann mein Gefühl vergleichen, das ich auf anderen Motorrädern hatte und somit sagen, was dieses Motorrad anders macht. Es geht aber nicht darum, das zu kopieren", stellt Miller klar.

Jack Miller, Francesco Bagnaia

Jack Miller vor Ex-Ducati-Teamkollege Francesco Bagnaia Zoom

"Die Charakteristiken der verschiedenen Motorräder werden sich immer unterscheiden. Es geht darum, die Stärken der KTM zu nutzen und die Philosophie hinsichtlich der Elektronik von Honda und der Ducati zu verwenden. Das ist es, was ich mit meinem Fahrstil benötige, um mich zu verbessern", verrät Miller.


Fotos: KTM, MotoGP: Grand Prix von Argentinien (Termas de Rio Hondo) 2023


Das Ziel ist klar: Miller will mit KTM Rennen gewinnen und ein WM-Anwärter sein. "Natürlich wollen wir noch in dieser Saison gewinnen. Wir sind nicht hier, um in der WM auf Platz drei zu landen. Ob es möglich ist? Das müssen wir abwarten. Doch es ist das Ziel. Deshalb trainiere ich jeden Morgen, deshalb achte ich auf meine Ernährung. All das mache ich nicht zum Spaß", stellt er klar.

Kritische Stimmen und Kommentare sind zusätzliche Motivation

Seit seinem riskanten Wechsel aus der Moto3-WM in die MotoGP vor acht Jahren musste sich Miller immer wieder mit kritischen Stimmen auseinandersetzen. Der Wechsel von Ducati zu KTM weckte bei einigen Experten große Skepsis. Die Diskussionen hinter den Kulissen blendet Miller aus oder nutzt die Zweifel als Motivation.

Jack Miller

Steiniger Weg: Jack Miller kam 2015 aus der Moto3 in die MotoGP Zoom

"Hinter den Kulissen passiert immer sehr viel. Viele Leute reden und man versucht, das zu ignorieren. In den zurückliegenden Jahren sah man viele verschiedene Fahrer auf der KTM und einige zeigten kein Interesse", so Miller.

"Es ist toll, eines dieser MotoGP-Biester zu fahren. Ich genieße den Druck und wenn die Leute meinen, dass ich in zwei Jahren in der Superbike-WM fahre oder zurückgetreten bin. Dadurch entsteht ein Feuer in mir. Man will es diesen Leuten zeigen", erklärt Miller und fügt hinzu: "Ich kann dem Sport noch viel geben."

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