Nakano: Für und Wider der elektronischen Fahrhilfen

Shinya Nakano ist ein Haudegen der alten Generation, der sich weniger Fahrhilfen wünschen würde - Sicherheit spricht aber dagegen

(Motorsport-Total.com) - Genau wie in der Formel 1, wo Traktionskontrolle und Motorbremse nun verboten sind, gibt es auch in der MotoGP eine Diskussion über Sinn und Unsinn der elektronischen Fahrhilfen. Valentino Rossi hat sich kürzlich dafür stark gemacht, die Fahrhilfen einfach abzuschaffen - und er hat dabei Rückenwind der routinierteren Kollegen im Feld.

Titel-Bild zur News: Shinji Nakano

Shinya Nakano ist als alter Haudegen ein Gegner der elektronischen Fahrhilfen

Dazu gehört auch Shinya Nakano: "Die Elektronik hilft heute sehr", sagte er gegenüber 'Motor Cycle News'. "Ich kenne die 500er noch, die 990er und jetzt die 800er. Heute sind die Motorräder einfacher zu fahren. Sie sind nicht easy, aber man hat mehr elektronische Kontrolle, was eine Hilfe ist. Man sieht in der Box so viele Elektronikingenieure rumstehen. Vielleicht wäre es interessant, die Elektronik wie in der Formel 1 zurückzuschrauben."#w1#

Das beste Beispiel für den Wandel in der MotoGP war 2007 die Ducati Desmosedici GP7, deren Motor so stark war, dass das Beschleunigen aus langsamen Kurven nur mit der Traktionskontrolle problemlos möglich war. Das setzt aber Vertrauen in die Elektronik voraus - ein Plus für Computerkid Casey Stoner, während Altstar Loris Capirossi seine Instinkte nie ganz über den Haufen werfen konnte, um der Traktionskontrolle blind zu vertrauen.

Allerdings hat die Elektronik in Sachen Sicherheit auch etwas Gutes: "Ich habe noch keine Zahlen gesehen", so Nakano, "aber es gibt viel weniger Stürze durch Highsider als früher. Aus Sicherheitsgründen ist dieses Maß an Elektronik also durchaus vertretbar. Man muss die richtige Balance finden, aber grundsätzlich denke ich, dass weniger Fahrhilfen besser wären. Da stimme ich Valentino zu. Wir brauchen sie ein bisschen, aber man kann sie reduzieren."