Nakagamis Misano-Routine: Innehalten an Tomizawas Unfallstelle

MotoGP-Pilot Takaaki Nakagami schildert seine ganz eigene, emotionale Routine an jedem Misano-Wochenende: Besuch der Gedenkstätte für Shoya Tomizawa

(Motorsport-Total.com) - Der Ablauf eines Rennwochenendes ist für die MotoGP-Piloten zu einem großen Teil vor allem eines: Routine. Wenn ein Rennwochenende in Misano auf dem Programm steht, hat einer aber noch eine ganz besondere, eigene Routine. Die Rede ist Takaaki Nakagami, der an jedem Misano-Wochenende mehrmals die Unfallstelle von Shoya Tomizawa und die dort angebrachte Gedenktafel besucht.

Titel-Bild zur News: Takaaki Nakagami

Takaaki Nakagami denkt an jedem Misano-Wochenende intensiv an Shoya Tomizawa Zoom

Tomizawa war in Misano am 5. September 2010 im Moto2-Rennen gestürzt und anschließend überfahren worden. Der Japaner fuhr damals als Teamkollege von Dominique Aegerter für Technomag-CIP. Den Saisonauftakt in Katar, das erste Moto2-Rennen der Geschichte, hatte Tomizawa gewonnen.

Tomizawas tragischer Unfall in Misano passierte in der Curvone-Kurve, dem schnellen Rechtsknick auf der Gegengerade. Genau dort gedenkt ihm sein japanischer Landsmann seither regelmäßig.

Erinnerung an Shoya Tomizawa

Shoya Tomizawa, der 2010 für Technomag-CIP fuhr, wurde nur 19 Jahre alt Zoom

"Es fällt mir nicht schwer dorthin zu gehen", sagt Nakagami und schildert seine Routine: "Normalerweise gehe ich am Mittwoch oder am Donnerstagvormittag dorthin. Dann sitze ich 15 bis 20 Minuten bei ihm, rede mit ihm und sage, wir sehen uns am Sonntag nach dem Rennen wieder."

"Für mich ist das nichts Negatives", stellt Nakagami klar. "Es ist, wie wenn ich mit Freunden spreche. Es geht darum, ein sicheres Rennwochenende zu haben. Manchmal geht es auch um meine Saison, beispielsweise wenn es nicht so gut läuft. Ich spreche gern mit ihm und es fällt mir nicht schwer. Für mich ist das etwas ganz Simples, einfach meine Routine."

In den Jahren 2020 und 2021 richtete Misano jeweils zwei MotoGP-Rennwochenenden aus. Für Nakagami war das kein Grund, einmal auf seine Routine zu verzichten. "Für mich war das eine zusätzliche Gelegenheit, bei ihm vorbeizuschauen", sagt der LCR-Honda-Pilot über Tomizawa und dessen Andenken.

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