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"Motor macht den Unterschied": Warum Jorge Martin nun so stark ist
Im Vorjahr holte das Pramac-Team keinen Sieg, weil man mit der problematischen Motorspezifikation fahren musste - Laut Jorge Martin ist das der große Unterschied
(Motorsport-Total.com) - Die dritte MotoGP-Saison ist bisher seine erfolgreichste. Jorge Martin kämpft 2023 um den WM-Titel und hat nach dem Grand Prix von Japan nur noch drei Punkte Rückstand auf Titelverteidiger Francesco Bagnaia.

© Motorsport Images
Ein mittlerweile gewohntes Bild: Jorge Martin an der Spitze des Feldes Zoom
Bereits in seiner Rookie-Saison hat Martin seinen Speed gezeigt. Schon beim zweiten Rennen in Katar stand er auf der Poleposition und als Dritter auf dem Podest. Dann folgte ein schwerer Sturz in Portimao und eine längere Pause.
Aber Martin meldete sich im Sommer mit Poleposition und Sieg in Spielberg zurück. Es war der erste Sieg für das Pramac-Team. Es folgten noch zwei weitere Podestplätze. Das Vorjahr verlief nicht so erfolgreich. Es gab vier Podestplätze, aber keinen Sieg.
"Ich schätze, es lag im Vorjahr am Motorrad", meint Martin im Rückblick. "Der Motor macht einen großen Unterschied. Ich glaube zu 100 Prozent, dass es nicht an mir liegt. Ich fahre gleich, aber jetzt kommt alles einfacher."
Das Pramac-Team ist im Vorjahr mit der vollen 2022er-Motorenspezifikation gefahren. Bagnaia hat kurz vor Saisonstart gemerkt, dass es damit Probleme gab. Das Werksteam fuhr dann mit einer Spezifikation, die eine Mischung aus 2021 und 2022 war.
Pramac bekam "als Testteam" den damals neuen Motor. Martin klagte oft über kein gutes Gefühl bei der Gasverbindung zum Motor, vor allem in Rutschphasen. Die Ducati-Ingenieure bekamen die Probleme für dieses Jahr in den Griff.
"Wir haben die Daten tief analysiert", meint Pramac-Teammanager Gino Borsoi bei MotoGP.com. "Es geht um die Verbindung zwischen Fahrer und Motorrad. In den Daten findet man das nicht. Manchmal hat der Fahrer besseres Feedback vom Motorrad."

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Jorge Martin kämpft in seiner dritten Saison um den WM-Titel Zoom
"In Gesprächen mit Jorge meint er, dass das diesjährige Motorrad deutlich besser ist. Ich denke, dass er recht hat, dass das Motorrad in diesem Jahr besser ist. Jorge ist aber auch mental besser geworden und ist ruhiger. Er weiß genau, was er braucht."
Auch seine Konstanz ist deutlich besser geworden. Nur in Portugal und Austin beendete Martin das Rennen nicht. Ansonsten war er immer in der Spitzengruppe dabei. Bei den vergangenen vier Rennwochenenden stand der Spanier immer auf dem Podest.
"Natürlich habe ich mehr Erfahrung. Das hilft natürlich. Aber das Motorrad hilft mir deutlich mehr", meint Martin diesbezüglich. "Ich denke, dass ich der beste Jorge Martin meiner Karriere bin. Ich hoffe, dass ich mich noch weiter verbessere."
"Ich arbeite gut daheim und analysiere viel. In Misano habe ich einen großen Schritt bei meinem Fahrstil gemacht. Hoffentlich kann ich mich weiter verbessern." In den vergangenen Wochen war das Momentum klar auf seiner Seite.
Johann Zarco: Martin jetzt in "seiner Blase"
Das erkennt auch sein Teamkollege Johann Zarco, der seit dem Sachsenring nicht mehr auf dem Podest war und etwas Rückstand hat. "Er ist jetzt in seiner Blase", meint der Franzose. "Alles was er tut, funktioniert sehr gut."
"Wenn ein Fahrer das berührt, kann man nicht erklären, was er besser macht. Er macht einfach was er liebt und wie er es machen will - und alles funktioniert. Man kann sagen, dass er sich auf der Bremse gut fühlt und so weiter."
"Die Bremse ist die Stärke der Ducati. Wenn man sie nutzen kann, kann man jeden zerstören. 'Pecco' hat das gemacht und auch Bezzecchi, wenn für ihn alles gut gelaufen ist. Martin macht das und er hat außerdem mit seinem Stil einen hohen Kurvenspeed."

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Pramac führt souverän die Teamwertung an Zoom
"Alles funktioniert. Selbst wenn er wie in Indien den falschen Reifen wählt, ist er immer noch Zweiter", verweist Zarco darauf, dass es bei Martin läuft, selbst wenn die Umstände sehr schwierig sind.
Aber insgesamt präsentiert sich das Pramac-Team sehr stark. Bagnaia erkannte zuletzt an, dass das Team einen besseren Job als das Werksteam macht. In der Teamwertung führt Pramac nach Japan mit 78 Punkten Vorsprung und hat gute Chance, diesen WM-Titel zu gewinnen.
Welche Rolle spielt dabei Borsoi? Als Ende 2021 Francesco Guidotti Pramac verlassen und zu KTM gewechselt hat, blieb der Posten des Teammanagers im Vorjahr unbesetzt. Schließlich engagierte Pramac Borsoi, der zuvor jahrelang für Aspar gearbeitet hat.
"Er hat Ruhe ins Team gebracht", lobt Martin den Ex-Rennfahrer, der 2004 seinen Helm an den Nagel gehängt hat. "Ich denke, er hilft dem ganzen Team, dass sich jeder auf seinen Job konzentriert, denn im Vorjahr war es ein wenig chaotisch. Das hilft sicherlich auch."


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