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MotoGP-Test Barcelona: Quartararo mit Bestzeit - neue Aero bei Ducati/Aprilia

Fabio Quartararo führt den Montagstest in Barcelona knapp vor Francesco Bagnaia und Johann Zarco an - Ducati und Aprilia testen neue Aero-Verkleidungen

(Motorsport-Total.com) - Einen Tag nach dem Grand Prix von Katalonien stand in Barcelona noch ein offizieller Testtag der MotoGP auf dem Plan. Von 10 bis 18 Uhr war die Grand-Prix-Strecke für die Teams und Fahrer freigegeben, um neue Entwicklungen zu testen.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo holte sich die Bestzeit, hatte aber nicht viel zu testen Zoom

Die Bestzeit sicherte sich der Rennsieger vom Sonntag, Fabio Quartararo. Der Yamaha-Pilot war mit 1:39.447 Minuten vier Tausendstel schneller als Ducati-Konkurrent Francesco Bagnaia. Markenkollege Johann Zarco komplettierte die Top 3 und hatte auch nur 53 Tausendstel Rückstand auf die Tagesbestzeit.

Aleix Espargaro (Aprilia) beendete den Test als Vierter, gefolgt von Pol Espargaro (Honda) und Jack Miller (Ducati). Die Top 6 trennten gerade einmal drei Zehntelsekunden.

Maverick Vinales (Aprilia) klassierte sich auf Platz sieben. Franco Morbidelli (Yamaha) wurde Achter. Die beiden Gresini-Piloten Enea Bastianini und Fabio Di Giannantonio rundeten die Top 10 ab. Brad Binder rangierte als bester KTM-Pilot auf Platz elf vor Suzuki-Alleinkämpfer Joan Mir, der Zwölfter wurde.

Einige Fahrer verletzungsbedingt nicht dabei

Denn sein Teamkollege Alex Rins war einer von insgesamt fünf Stammfahrer, die am Montag fehlten. Neben Marc Marquez, der erst am Donnerstag erneut am rechten Oberarm operiert wurde, musste Honda auf Takaaki Nakagami verzichten. Nach dem Startcrash am Samstag konnte der Japaner nicht teilnehmen.

Gleiches galt für besagten Rins, der sich bei der Kollision das linke Handgelenk gebrochen hatte. Jorge Martin von Pramac-Ducati fehlte, weil er sich an der rechten Hand operieren ließ, um ein Nervenproblem zu beheben, das ihn seit Längerem beeinträchtigt.

Die meisten Runden spulte LCR-Pilot Alex Marquez ab, der auf 96 Umläufe kam. Zarco fuhr 93 Runden, Pol Espargaro 88 und Bagnaia 84. Die wenigsten Kilometer legte Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) zurück, der seine Maschine wegen Schmerzen im linken Arm nach 23 Runden vorzeitig abstellte.

Neue Aero-Verkleidungen bei Aprilia & Ducati

Bei Aprilia wurde an der Aerodynamik gearbeitet. Aleix Espargaro testete den Heckflügel, der in Mugello an Lorenzo Savadoris Motorrad erstmals zu sehen war. Maverick Vinales rückte mit einer neuen Verkleidung aus, die vor allem im unteren seitlichen Bereich stärker geformt ist, um den Luftstrom zu optimieren.

Vinales fuhr im Laufe des Tages auch ein leicht verändertes Chassis. Außerdem arbeiteten die beiden an einem verbesserten Motor, von dem der Technikdirektor Romano Albesiano bestätigte, dass man plant, ihn beim Grand Prix von Österreich einzusetzen.

Eine neue Aero-Entwicklung war auch bei Ducati zu beobachten, wo neben den beiden Werkspiloten auch Enea Bastianini und Luca Marini eine überarbeitete Verkleidung testeten. Ziel ist es, die Agilität der Desmosedici bei Richtungswechseln zu verbessern und die Neigung zu Wheelies beim Beschleunigen zu begrenzen.

Aprilia-Detail

Die neue Seitenverkleidung der Aprilia RS-GP ist deutlich ausladender Zoom

"Ich bin recht glücklich damit. Aber es war nur ein Test", sagt Bagnaia über das neue Aero-Paket. "Ich weiß nicht, ob wir in diesem Jahr noch einmal damit arbeiten werden."

"Es kann uns helfen, mehr Topspeed zu haben, ohne beim Handling einzubüßen", erklärt der Italiener weiter und ergänzt: "Für dieses Jahr würde ich es aber ohnehin bevorzugen, weniger Topspeed und dafür ein besseres Handling zu haben. Darauf kommt es an."

Marini, der die neue Verkleidung gegen Ende des Tests für wenige Runden ausprobierte, sagt: "Das Gefühl damit war positiv. Ich weiß nicht warum. Vielleicht weil sie größer ist. Aber ich glaube nicht, dass man damit großartig Zeit gewinnen kann. Vielleicht gewinnen wir auf der Geraden 1 km/h, das wäre großartig."

Aufgrund von Körpergröße und Gewicht hat Marini gegenüber seinen Markenkollegen leichte Nachteile, was den Topspeed angeht. Bastiaini verortete die Vorteile der neuen Verkleidung vor allem am Kurveneingang. Sie könnte auf Strecken mit vielen Richtungswechseln gut funktionieren, so das Urteil des Italieners.

Ein etwas anderes Chassis wurde an der GP22 von Testfahrer Michele Pirro und auch an der Maschine von Zarco gesichtet. Ob das Chassis noch irgendwann in diesem Jahr Verwendung finden wird, wollten Zarco und Ducati jedoch nicht preisgeben.

Keine neuen Teile für Weltmeister Quartararo

Bei Yamaha kam nichts grundlegend Neues zum Einsatz. Quartararo fuhr Vergleichtests mit der Hinterradschwinge, die er bereits beim Jerez-Test ausprobierte. Außerdem wurde am Motormapping gearbeitet, um etwas mehr Leistung zu generieren.

Die neue Verkleidung, mit der Quartararos Teamkollege Franco Morbidelli seit Mugello fährt, testete der Franzose nicht erneut. "Wir werden sie nicht mehr verwenden", sagt er.

"Wir werden mit unserer Standard-Verkleidung fahren. Die neue fühlt sich auf dem Motorrad sehr anders an. Deshalb haben wir uns schon am Samstag in Mugello davon verabschiedet. Das Ziel dieser Verkleidung war es, auf den Geraden schneller zu sein. Wir haben 1 km/h gewonnen, haben aber in den Kurven verloren."

Das bestätigt auch Andrea Dovizioso von RNF-Yamaha, der die "Morbidelli-Verkleidung" am Montag erstmals testete. "Das, was man auf der Geraden damit gewinnt, macht das, was man auf der Bremse verliert, nicht wett", hält der Italiener fest.

Bei Honda und KTM wurden Vergleichstests mit verschiedenen Chassis durchgeführt. In den Boxen von Pol Espargaro und Miguel Oliveira standen jeweils drei Motorräder bereit. KTM präsentierte zudem eine neue Frontpartie mit leicht modifizierten Flügelelementen. Auch Suzuki probierte zwei Aero-Pakete aus.

Die Rundenzeiten vom Montagstest in Barcelona:
01. Fabio Quartararo (Yamaha) - 1:39.447 Minuten (67 Runden)
02. Francesco Bagnaia (Ducati) +0,004 Sekunden (84)
03. Johann Zarco (Pramac-Ducati) + 0,053 (93)
04. Aleix Espargarao (Aprilia) + 0,111 (81)
05. Pol Espargaro (Honda) +0,241 (88)
06. Jack Miller (Ducati) +0,295 (68)
07. Maverick Vinales (Aprilia) +0,333 (77)
08. Franco Morbidelli (Yamaha) +0,348 (78)
09. Enea Bastianini (Gresini-Ducati) +0,397 (54)
10. Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) +0,516 (56)
11. Brad Binder (KTM) +0,551 (66)
12. Joan Mir (Suzuki) +0,580 (72)
13. Luca Marini (VR46-Ducati) +0,600 (62)
14. Miguel Oliveira (KTM) +0,641 (66)
15. Remy Gardner (Tech-3-KTM) +0,750 (76)
16. Alex Marquez (LCR-Honda) +0,888 (96)
17. Stefan Bradl (Honda) +1,027 (53)
18. Michele Pirro (Ducati) +1,163 (74)
19. Andrea Dovizioso (RNF-Yamaha) +1,180 (56)
20. Darryn Binder (RNF-Yamaha) +1,299 (49)
21. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +1,318 (23)
22. Raul Fernandez (Tech-3-KTM) +1,697 (47)

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