MotoGP-Startprozedur überarbeitet: Änderungen bei Strafen und Abläufen

Nach dem Chaos in Austin wird das MotoGP-Reglement klarer formuliert - Zudem werden Durchfahrtsstrafen durch doppelte Long-Lap-Strafen ersetzt

(Motorsport-Total.com) - Die Grand-Prix-Kommission hat einige Punkte im MotoGP-Reglement klarer definiert. Das betrifft vor allem die Startprozedur. Nachdem es beim Grand Prix in den USA zu einem großen Chaos gekommen war und die Rennleitung das komplette Startprozedere aus Sicherheitsgründen abgebrochen hat, kündigte man klarere Formulierungen an. Diese wurden nun umgesetzt.

Titel-Bild zur News: MotoGP Start in Jerez

Im Reglement wurden Details bezüglich der Startprozedur überarbeitet Zoom

Es heißt, dass in der Startaufstellung alle Änderungen an den Motorrädern abgeschlossen sein müssen, wenn das 3-Minuten-Schild gezeigt wird. "Nach Anzeige dieses Schildes müssen Fahrer oder Teams, die noch Anpassungen vornehmen möchten oder müssen, ihr Motorrad in die Boxengasse schieben", so der Text im Reglement.

"Diese Fahrer und ihre Motorräder müssen das Grid geräumt haben und sich in der Boxengasse befinden, bevor das 1-Minuten-Schild angezeigt wird. Dort dürfen sie weiterhin Anpassungen vornehmen oder - ausschließlich in der MotoGP-Klasse - das Motorrad wechseln."

"Diese Fahrer starten die Aufwärmrunde aus der Boxengasse und nehmen anschließend ihre ursprüngliche Startposition ein. Im Rennen müssen sie eine doppelte Long-Lap-Strafe absolvieren, sobald sie von der Rennleitung dazu aufgefordert werden."

Aus Sicherheitsgründen heißt es weiter: "In der MotoGP-Klasse darf ein Motorradwechsel in der Boxengasse vor der Aufwärmrunde in keinem Fall in der Fahrspur der Boxengasse durchgeführt werden."

Wenn das 30-Sekunden-Schild bis zur Aufwärmrunde gezeigt wird, müssen alle Motoren laufen. Es ist keine weitere Hilfe von Mechanikern mehr erlaubt. "Jeder Fahrer, der sein Motorrad nicht starten kann, muss es unter Anweisung der Grid-Marshals in die Boxengasse bringen."

Dort können weitere Versuche unternommen werden, den Motor zu starten, oder das Motorrad zu wechseln. "Diese Fahrer dürfen die Aufwärmrunde aus der Boxengasse starten. Sie nehmen ihre ursprüngliche Startposition ein und müssen im Rennen eine doppelte Long-Lap-Strafe absolvieren."

Wenn die Aufwärmrunde gestartet wird

Wenn die Aufwärmrunde gestartet wird und ein Fahrer im Grid Probleme hat, muss er das mit den Armen signalisieren. "Ein Versuch, das Motorrad im Grid neu zu starten, ist nicht gestattet", wird im Reglement klar festgehalten.

"Unter Aufsicht oder mit Unterstützung eines Offiziellen müssen der Fahrer und das Motorrad so schnell wie möglich das Grid in Richtung Boxengasse verlassen, wo Mechaniker Unterstützung leisten dürfen."

"Solche Fahrer dürfen die Aufwärmrunde aus der Boxengasse beginnen. Sie nehmen anschließend ihre ursprüngliche Startposition ein und müssen im Rennen eine doppelte Long-Lap-Strafe absolvieren."


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Voraussetzung ist in diesem Fall, dass der Fahrer die Boxengasse verlassen kann, bevor sie geschlossen wird. Außerdem muss er in der Aufwärmrunde vor dem Safety-Car die Startaufstellung erreichen. Gelingt dies nicht, muss aus der Boxengasse gestartet werden.

Außerdem ist es in der aktualisierten Klarstellung des Reglements auch verboten, dass bei einem Start aus der Boxengasse Launch-Control und Ride-Height-Systeme verwendet werden. Das gilt aus Sicherheitsgründen.

Nur für die MotoGP gilt: "Wenn das Rennen als Regenrennen erklärt wurde oder die weiße Flagge gezeigt wird, dürfen Fahrer am Ende der Aufwärmrunde in die Boxengasse fahren, um Reifen oder Motorrad zu wechseln und das Rennen aus der Boxengasse zu starten - ohne weitere Strafe."

"Jeder Fahrer, dessen Motor im Grid abstirbt oder der anderweitige Schwierigkeiten hat, muss auf dem Motorrad bleiben und durch Heben eines Arms ein Signal geben. Eine Verzögerung des Starts auf andere Weise ist nicht gestattet."

"Ein Neustartversuch des Motorrads im Grid ist nicht gestattet. Unter Aufsicht oder mit Unterstützung eines Offiziellen müssen Fahrer und Motorrad das Grid in Richtung Boxengasse verlassen, wo Mechaniker Hilfe leisten oder ein Motorradwechsel erfolgen darf."

Wenn mehrere Fahrer aus der Boxengasse starten

Eine weitere Klarstellung betrifft den Fall, dass mehrere Fahrer das Rennen aus der Boxengasse starten: "Wenn mehr als ein Fahrer das Rennen aus der Boxengasse aufnimmt, wird die Startreihenfolge dieser Fahrer von den Offiziellen festgelegt."

"Wenn mehr als zehn Fahrer vom Ende der Boxengasse aus starten sollten, wird die Startprozedur im Interesse der Sicherheit komplett abgebrochen (bisher nur verzögert) und ein neues Startverfahren (Quick Start) eingeleitet."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Spanien (Jerez) 2025, Grand Prix


Im Abschnitt zu Startverzögerungen gibt es eine weitere Klarstellung: "Die betroffenen Motorräder, die das Verfahren 'Start verzögert' ausgelöst haben, werden unabhängig vom erforderlichen Arbeitsaufwand in die Boxengasse gebracht."

"Kann das Motorrad neu gestartet werden oder wird das Motorrad gewechselt, darf der Fahrer die Aufwärmrunde aus der Boxengasse aufnehmen, anschließend seine Startposition einnehmen und muss im Rennen eine doppelte Long-Lap-Strafe absolvieren."

Neu ist, dass Fahrer in diesem Fall nicht mehr automatisch ans Ende der Startaufstellung zurückversetzt werden. Zusammengefasst betreffen die Änderungen grundsätzlich das Strafmaß, denn das wurde in allen Fällen auf zwei Long-Lap-Strafen vereinheitlicht.