MotoGP-Manager über Sepang: "Benehmen nicht hinnehmbar"
Manager Carlo Pernat kritisiert sowohl Valentino Rossi als auch Marc Marquez und ist überzeugt, dass die Rennleitung in Sepang einen Fehler begangen hat
(Motorsport-Total.com) - Fahrerlager-Urgestein Carlo Pernat ist nach dem Vorfall in Sepang besorgt. Der Manager von Andrea Iannone befürchtet, dass das Ansehen der MotoGP beim Malaysia-Grand-Prix beschädigt wurde. Bis zum 17. Rennen war der Verlauf der Saison eine perfekte Werbung für den Motorradsport, doch was in Sepang passierte, könnte die MotoGP langfristig in ein schlechtes Licht rücken.

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Carlo Pernat macht auch Marc Marquez verantwortlich für den Vorfall in Sepang Zoom
"Diese Saison hätte für die nächsten 20 Jahre eine großartige Werbung für unseren Sport sein können. Doch dem wird nun nicht mehr so sein", ist Pernat im Gespräch mit 'GPOne.com' überzeugt. Der Italiener, der auch Marco Simoncelli vertrat, kritisiert sowohl das Verhalten von WM-Leader Valentino Rossi als auch das Verhalten von Titelverteidiger Marc Marquez.
"Beide haben Fehler gemacht - Valentino und vor allem Marquez. Sie haben die Meisterschaft auf dem Gewissen. Jeder Zweikampf, den sie sich in Zukunft liefern, wird ein unglaublicher Kampf sein. Ihr Benehmen war nicht hinnehmbar", betont Pernat. "Marquez' Benehmen war rücksichtslos. Er überholte innen und außen auf jede vorstellbare Weise und verhielt sich unsportlich."

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Pernat managte in der Vergangenheit Loris Capirossi und Marco Simoncelli Zoom
"Valentinos Reaktion war der eines Weltmeisters oder der eines Valentino Rossi nicht würdig. Im Fußball kassiert man für ein Revanchefoul eine rote Karte", schimpft der Iannone-Manager, der auch Kritik für Rennleiter Mike Webb übrig hat: "Der Rennleitung stelle ich die rote Karte aus. Sie waren nicht in der Lage, mit 62 oder mehr Monitoren eine Strafe auszusprechen."
Doch was wäre die korrekte Strafe gewesen? "Die schwarze Flagge war nötig, für Rossi aber sicher zu hart. Eine Durchfahrtsstrafe wäre angebracht gewesen. Dann wäre Valentino Siebter oder Achter geworden und wir hätten in Valencia ein tolles Finale erlebt", ist der MotoGP-Manager überzeugt. Noch ist offen, ob Rossi in Valencia tatsächlich aus der letzten Reihe starten muss. Der Italiener legte vor dem internationalen Sportgerichtshof Berufung gegen die Strafe von Sepang ein.

