MotoGP-Comeback in Buenos Aires? Dorna prüft Streckenumbau

Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta hat Buenos Aires besucht, wo letztmals 1999 gefahren wurde - Die Rennstrecke will wieder zurück in den Rennkalender

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Promoter Dorna Sports versucht, die Präsenz der Königsklasse auf zwei Rädern in Südamerika auszubauen. Nach einem Jahr Pause wird die Rennserie Mitte März wieder in Termas de Rio Hondo in Argentinien gastieren. In der vergangenen Saison musste der Grand Prix aufgrund der Sparmaßnahmen von Präsident Javier Milei abgesagt werden.

Titel-Bild zur News: Carlos Ezpeleta

Carlos Ezpeleta beim Besuch der Rennstrecke in Buenos Aires Zoom

Außerdem wurde bereits bestätigt, dass die MotoGP ab 2026 nach Brasilien zurückkehren wird. Schauplatz wird eine Rennstrecke in Goiania sein, wo bereits von 1987 bis 1989 gefahren wurde. Letztmals gastierte die Motorrad-WM 2004 in Brasilien in Rio de Janeiro.

Gespräche gibt es derzeit auch mit einer weiteren Rennstrecke in Argentinien. Das Autodromo Oscar y Juan Galvez in Buenos Aires peilt eine Rückkehr in den internationalen Motorsport-Kalender an. Sie ist eine der berühmtesten Strecken in Argentinien.

Dort fuhr die Formel 1 schon von 1953 bis 1958, im Jahr 1960, von 1972 bis 1981 (mit Ausnahme von 1976) sowie von 1995 bis 1998. Auch die Motorrad-WM hat in Buenos Aires eine lange Tradition.

Der erste WM-Lauf für Motorräder fand dort im Jahr 1961 statt. In jüngerer Vergangenheit wurde in Buenos Aires 1994, 1995, 1998 und 1999 gefahren. 1998 war es das Saisonfinale und ging aufgrund mehrerer Ereignisse in die Geschichte ein.

Einerseits gewann Mick Doohan seinen letzten Grand Prix in der 500er-Klasse. Andererseits gab es in der 250er-Klasse ein umstrittenes WM-Finale zwischen den Aprilia-Teamkollegen Tetsuya Harada und Loris Capirossi.


Fotostrecke: Top 10: Die schnellsten Strecken im MotoGP-Kalender

In der letzten Runde setzte sich Harada vor Capirossi auf Platz zwei. In der letzten Kurve packte der Italiener den Hammer aus. "Capirex" rammte Harada von der Strecke. Valentino Rossi gewann das Rennen. Capirossi wurde durch Platz zwei Weltmeister.

Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta besuchte in dieser Woche Buenos Aires und begutachtete die Modernisierungsarbeiten an der Rennstrecke. Bei diesem Besuch wurden die unter der Leitung des italienischen Design-Büros Dromo von Jarno Zafelli durchgeführten Arbeiten vorgestellt.

Die Pläne sind klar. Von der Rennstrecke heißt es, dass man die komplette Anlage auf die aktuellen Standards der Weltverbände FIA und FIM bringen will, um wieder die Toprennserien Formel 1 und MotoGP austragen zu können.

In Argentinien kümmert sich die OSD-Gruppe um das Projekt. Sie war bereits für den Bau von Termas de Rio Hondo und von Villicum, wo die Superbike-WM mehrmals gefahren ist, verantwortlich.

An der Spitze der OSD-Gruppe steht der ehemalige Rallye-Dakar-Fahrer Orlando Terranova. "Dieses Projekt ist ein weiterer bedeutender Schritt in unserem Engagement für die Entwicklung des Motorsports in Argentinien", betont Terranova.

Ein Zeitplan für konkrete Verhandlungen mit der MotoGP ist derzeit unklar. Ebenfalls ist unklar, ob es in Argentinien künftig zwei Rennen geben könnte oder ob Buenos Aires, wie in der Vergangenheit, der einzige Grand Prix wird.