MotoGP Argentinien: Marc Marquez gewinnt verrücktes Rennen

Marc Marquez gewinnt in Termas de Rio Hondo - Valentino Rossi Zweiter - Drama um Jorge Lorenzo und beide Ducati-Piloten - Stefan Bradl starker Siebter

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez gewinnt einen verrückten Grand Prix von Argentinien und feiert im zweiten MotoGP-Rennen der Saison 2016 seinen ersten Sieg. Mit dem Spanier standen Valentino Rossi (Yamaha) und sein Honda-Teamkollege Dani Pedrosa auf dem Podium.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez hat sich in Argentinien seinen ersten Saisonsieg gesichert Zoom

Bis zur letzten Kurve sahen die Top 3 noch anders aus, denn die beiden Ducati-Fahrer Andrea Dovizioso und Andrea Iannone lagen auf den Plätzen zwei und drei, Rossi war als Vierter schon geschlagen. In einem übermütigen Manöver räumte Iannone seinen Teamkollegen Dovizioso ab und die beiden Ducati purzelten in der letzten Kurve in die Auslaufzone (Der Renntag im Live-Ticker).

Die Stallkollision war der Schlusspunkt eines turbulenten Rennens mit zwei Hälften. Die Distanz wurde von 25 Runden auf 20 verkürzt. Außerdem kam die Flag-to-Flag-Regel zur Anwendung, denn Michelin hatte Probleme mit der Haltbarkeit der Reifen. Es entwickelte sich ein Rennen mit zwei Halbzeiten. In der Anfangsphase lieferten sich Rossi und Marquez ein packendes Duell um die Führung. Nach dem Motorradwechsel konnte Rossi das Tempo nicht mehr mitgehen und Marquez fuhr souverän dem Sieg entgegen.

"Ich konnte mit Marquez kämpfen und wir hatten etwas Spaß", kommentiert Rossi das Duell, das frenetisch von den mehr als 50.000 Fans auf den Tribünen gefeiert wurde. "Aber mit dem zweiten Motorrad hatte ich nicht mehr das gleiche Gefühl", seufzt Rossi. Marquez zog mit dem zweiten Motorrad auf und davon: "Ich wusste, dass das zweite Motorrad der Schlüssel ist. In den ersten fünf Runden auf dem neuen Reifen pushte ich zu 100 Prozent." Sieben Sekunden betrug im Ziel sein Vorsprung (zum Rennergebnis).

Rossi in einige Zweikämpfe verwickelt

Mit dem Sieg übernahm Marquez auch erstmals seit 2014 die Führung in der WM (zum WM-Stand). Dahinter ging es turbulent zu. Als Rossi in der zweiten Rennhälfte immer langsamer wurde, holte ihn Suzuki-Star Maverick Vinales ein. Als der Spanier attackierte, klappte ihm drei Runden vor Schluss in Kurve 1 das Vorderrad ein und der talentierte Nachwuchsfahrer war draußen. Schon nach fünf Runden hatte es an gleicher Stelle Weltmeister Jorge Lorenzo erwischt. Nach einem guten Start fiel der Yamaha-Pilot zurück und spielte zum Zeitpunkt seines Ausfalls keine Rolle.

Nachdem Vinales ausgeschieden war, kam Rossi unter Druck der beiden Ducati-Werksfahrer. Dovizioso und Iannone gingen vorbei und die Positionen schienen bezogen zu sein. Nur durch das optimistische Manöver von Iannone kam Rossi doch noch auf das Podest: "Wenn die Ducatis sich nicht berührt hätten, dann hätte ich es nicht auf das Podium geschafft", weiß der Altmeister. "Es ist ein tolles Ergebnis, 20 sehr wichtige Punkte."

Verfolger profitieren von vielen Ausfällen

Dovizioso schob seine Desmosedici noch über die Ziellinie und wurde als 13. gewertet. Iannone saß frustriert am Streckenrand. Es war schon sein zweiter Crash in dieser Saison. Durch diese Unfälle erbte Pedrosa noch den dritten Platz, obwohl er bis dahin kaum in Erscheinung getreten war. "Vielleicht ist das der glücklichste Tag in meiner Karriere, denn vor mir sind alle gestürzt und ich habe es auf das Podium geschafft", lacht Pedrosa und fügt ernst hinzu: "Ich muss mein Motorrad verbessern, um schneller zu sein."

Insgesamt kamen acht Fahrer nicht ins Ziel. Als bester Kundenfahrer durfte Eugene Laverty (Aspar-Ducati) ins Parc Ferme. Der vierte Platz war das beste Ergebnis in der Karriere des Nordiren. Fassen konnte er im ersten Moment sein Glück nicht. Hector Barbera (Avintia-Ducati) und Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) folgten auf den Positionen fünf und sechs. Ein Erfolgserlebnis gab es für Stefan Bradl mit der neuen Aprilia. Rang sieben ist sein bestes Ergebnis seit Herbst 2014. Schon am kommenden Wochenende geht es in Texas weiter. In Austin war Marc Marquez in den vergangenen drei Jahren unschlagbar.