Miguel Oliveira nach Verletzungspech: "Aprilia das Vertrauen zurückgeben"

Nach Armoperation und Schulterverletzung fühlt sich Miguel Oliveira körperlich wieder fit - Die Pleiten- und Pechsaison 2023 will er nun hinter sich lassen

(Motorsport-Total.com) - Die vergangene MotoGP-Saison war für Miguel Oliveira geprägt von Pech und Verletzungen. Nur selten konnte er mit dem Aprilia-Satellitenteam Highlights zeigen, wie mit Platz vier in Silverstone und Rang fünf in Barcelona.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira fährt für das neue Trackhouse-Aprilia-Team Zoom

Im Herbst löste Oliveira beim Sprint in Katar einen Unfall mit mehreren Fahrern aus. Er selbst sog sich dabei eine Fraktur des rechten Schulterblatts zu. Seine Saison war vorzeitig zu Ende. Für den Unfall erhielt er eine Long-Lap-Strafe, die für seinen nächsten Grand Prix gilt.

Über die Winterpause hat sich der Portugiese wieder erholt und Kraft getankt. "Ende November hatte ich eine Armpump-Operation, während ich mich von der Verletzung des Schulterblatts erholt habe", blickt Oliveira auf den Winter zurück.

"Es war ein harter Dezember, aber ich konnte schließlich gut trainieren und mich gut erholen. Ich würde sagen, dass ich zu 100 Prozent okay bin. Aber bevor man nicht wirklich mit dem Motorrad fährt, weiß man es nicht."

Ende Januar trainierten einige MotoGP-Fahrer im Rahmen des Wintertests der Superbike-WM in Portimao mit Serienmotorrädern. Oliveira war auf seiner Heimatstrecke nicht dabei. Aber er hatte schon zuvor im Januar dort trainiert.

"Ich bin drei Tage in Portimao gefahren. Alles schien okay zu sein. Ich bin mit meiner Aprilia RSV4 gefahren, die deutlich anders als ein MotoGP-Bike ist. An diesen drei Tagen fühlte ich mich okay." Aber ein MotoGP-Bike stellt für den Körper eine ganz andere Belastung dar.

"Es ist eine Sache, mit einer Serienmaschine 20, 25 Minuten lange Runs bei einem Trackday zu machen. Mit einem MotoGP-Bike ist es ganz anders. Das sind zwei verschiedene Sportarten", betont Oliveira, dass Superbikes kein realistisches Training darstellen.

"Man muss in der MotoGP auch spät im Rennen in körperlich guter Verfassung sein und jede Runde gleich fahren. Ich weiß noch nicht, ob ich wirklich schon soweit bin. Deshalb bin ich gespannt auf Sepang, um zu sehen, wie ich wirklich in der Realität bin."

Ende Januar weilte Oliveira in Los Angeles, um das neue Trackhouse-Team zu präsentieren. Der US-Rennstall ist das neue Satellitenteam von Aprilia. Personell wurde praktisch die RNF-Mannschaft übernommen. In der Box ändert sich deshalb kaum etwas.

Trackhouse wird Zeit brauchen

Die Motorräder kommen direkt von Aprilia. Beide Teams sollen die gleiche Spezifikation erhalten. Trackhouse kümmert sich in erster Linie an der Rennstrecke um den Einsatz der RS-GP für Oliveira und seinen Teamkollegen Raul Fernandez.

"Aprilia hat jetzt die Erfahrung aus dem Vorjahr und ich denke, sie sind viel besser bereit dafür", schätzt Oliveira. "In dieser Saison werden wir die gleiche Unterstützung haben und wahrscheinlich mehr Leute in der Box."

"Ich werde beim Motorrad einen Schritt von zwei Jahren machen. Das Gefühl wird sicher anders sein und ich werde mich daran gewöhnen müssen." Denn im Vorjahr fuhr das Satellitenteam mit der RS-GP Jahrgang 2022.

Raul Fernandez, Justin Marks, Miguel Oliveira

Trackhouse-Chef Justin Marks mit Raul Fernandez und Miguel Oliveira Zoom

Nur beim Misano-Test im September konnte Oliveira einige Runden mit der RS-GP 2023 drehen. Der Sprung vom 2022er-Modell auf 2024 wird dennoch groß sein. Wo Aprilia und auch das Trackhouse-Team stehen werden, ist schwer einzuschätzen.

"Ich erwarte, dass wir in den ersten Rennen vielleicht noch nicht das volle Potenzial des Motorrads umsetzen können, weil wir Zeit brauchen", versucht Oliveira die Situation realistisch zu sehen. "Wenn es soweit ist, können wir hoffentlich konstant um gute Positionen kämpfen."

Nach dem verkorksten Jahr 2023 wird Oliveira gute Ergebnisse brauchen. Denn auch sein Vertrag läuft mit Saisonende aus. Auch er wird an die Zukunft denken müssen. "Mein generelles Gefühl ist, dass ich Aprilia das Vertrauen zurückgeben möchte", lautet sein Motto.

"Ich möchte die Dinge umsetzen, für die sie mich geholt haben. Für die Zukunft haben 19 Fahrer keinen Vertrag. Ich glaube nicht, dass wir Ende Januar über das nächste Jahr sprechen sollten. Das ist noch viel zu zeitig. Wir werden zu diesem Zeitpunkt kommen, wenn es notwendig wird. Momentan denke ich nicht darüber nach."

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