Michelin: Warum Assen so schwer einzuschätzen ist

Ein extrem breites Temperaturfenster und ein Layout, das es in sich hat: Assen zählt aus Reifensicht zu den anspruchsvollsten Rennen der Saison

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP steuert auf die Sommerpause zu. Nur noch zwei Rennen stehen auf dem Plan, bevor sich die Fahrer und Teams eine kleine Auszeit gönnen, um für die zweite Saisonhälfte vorzubereitet zu sein. Mit Assen steht das wohl geschichtsträchtigste Rennen bevor. Für Reifenlieferant Michelin ist die Dutch TT Jahr für Jahr eines der Highlights. Der Kurs beansprucht die Reifen stark, denn unterschiedliche Asphaltschichten und das ungleichmäßige Layout stellen die Reifeningenieure vor eine große Herausforderung.

Titel-Bild zur News: Assen

Assen: Unterschiedlicher Asphalt, Wetter- umschwünge & nur sechs Linkskurven Zoom

Sechs Links- und zwölf Rechtskurven werden pro Runde durchfahren. Die Hinterreifen sind deshalb allesamt asymmetrisch konstruiert. Auf der linken Flanke soll eine weichere Mischung das Aufwärmverhalten verbessern. Bei der diesjährigen Dutch TT können die Fahrer zwischen der weichen, der mittleren und der harten Mischung wählen. Vorne stehen ebenfalls diese drei Mischungen bereit. Im Gegensatz zu den Hinterreifen sind die Pneus fürs Vorderrad symmetrisch, um den Fahrern ein besseres Gefühl zu vermitteln.

"Das Layout beinhaltet schnelle und langsame Kurven. Die Reifen werden unterschiedlich belastet. Es ist ein Kurs, auf dem unterschiedliche Linien möglich sind. Das sorgt für spannenden Rennsport", analysiert Piero Taramasso, der Leiter der Motorradsport-Abteilung im Hause Michelin. "Wir haben Reifen, die bei Trockenheit und Regen viel Haftung und eine gute Haltbarkeit bieten", verspricht er.


Fotos: MotoGP in Assen, Girls


"Assen ist immer ein schwer einzuschätzendes Rennen, denn man weiß nie, wie das Wetter wird. In der Vergangenheit war es sehr kalt, aber auch extrem heiß. Im vergangenen Jahr war es so nass, dass das Rennen gestoppt werden musste", blickt Taramasso zurück. "Wir müssen für alle Eventualitäten gerüstet sein, denn Assen ist eine der historischsten Strecken im Motorradsport und das Rennen ist immer ein großes Event."

"Der Belag ist ungleichmäßig. Der Mix aus neueren und älteren Asphaltstücken bietet unterschiedliche Griplevel und unterschiedliche Abnutzung. Die neuen Sektionen sind rutschiger und die ältern nutzen die Reifen stärker ab. Das erschwert den Fahrern, im Laufe einer Runde ein konstantes Gefühl zu erhalten. Im Nassen ist es sehr knifflig. Trotz der Änderungen in den vergangenen Jahren zählt der Kurs nach wie vor zu den Lieblingsstrecken der Fahrer", so der Michelin-Reifenexperte.