• 08.09.2007 14:01

  • von David Pergler

Michelin nach Tests in Misano optimistisch

In Italien hatten die französischen Reifen keine Chance gegen Casey Stoner - neue Reifenkonstruktion soll helfen, das Blatt zu wenden

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix in Misano herrschte im Michelin-Lager Ernüchterung. In Brünn testete man nach dem Großen Preis von Tschechien einen neuen Reifen, um in Italien endlich Bridgestones Übermacht zu brechen. Doch auch beim Grand Prix von San Marino vergangene Woche gab es keine nennenswerten Fortschritte für die Michelin-Fahrer zu verzeichnen.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Neue Hoffnung durch neue Reifen - kann Michelin zurückschlagen?

Doch Michelin möchte von dem eingeschlagenem Weg nicht umkehren. Den Test in Misano nach dem Rennen nutzte man, um mehr über die neue Konstruktion zu lernen und sie weiterzuentwickeln. Jean-Philippe Weber, Michelins Entwicklungschef, schloss die Tests mit folgenden Worten ab: "Die Tests in Misano waren recht gut. Wir waren mit den Rundenzeiten sehr zufrieden und wir haben eine Menge gelernt."#w1#

"Yamaha und Honda haben gut mit uns zusammengearbeitet. Die Tests haben uns ein paar interessante Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt und wir konnten viele Informationen über die Strecke in Misano sammeln", so Weber. "Wir waren vor dem Grand Prix nicht dort und unsere drei schnellsten Fahrer hatten Pech im Rennen. Es war sehr nützlich für uns, zusätzliche Zeit auf dieser Strecke zu verbringen."

Der Michelin-Entwicklungschef fuhr fort: "Wir haben während des Tests unsere Arbeit an der neuen Reifenkonstruktion, die wir schon bei den Tests in Brünn eingesetzt haben, fortgeführt. Vier unserer Fahrer, darunter Valentino (Rossi; Anm. d. Red.), haben diese in Misano eingesetzt. Unser Hauptziel bei den Tests war, mehr Daten dieser neuen Konstruktion zu sammeln, welche auf mehr Grip und Traktion ausgelegt ist. Die neue Konstruktion ist etwas steifer als die alte. Die meisten unserer Fahrer haben sich mit diesem Reifen bereits gut angefreundet, andere bevorzugen noch die alte Konstruktion. Das hängt wie immer vom Fahrstil und vom Charakter der jeweiligen Maschine ab."

Doch nicht nur die Fahrphysik des Bikes und Eigenheiten des Fahrers spielen eine Rolle: "Die Wahl der Reifenkonstruktion hängt natürlich auch von der Strecke ab. Ich denke, die steife Variante sollte in Estoril gut funktionieren. Die weiche Konstruktion sollte allerdings in Motegi besser sein, wo sich die Fahrer nicht so gewaltig in die Kurven lehnen müssen. Zwei unserer Fahrer haben das neue Profil vorne in Misano benutzt und die meisten haben den Reifen nach dem Rennen getestet", so Weber.

"Wir haben wieder mit neuen Verbindungen gearbeitet und die Jungs von Yamaha haben den neuen Reifen besonders gelobt. Wir erwarten, dass drei unserer vier Fahrer den Reifen in Estoril verwenden werden. Carlos (Checa; Anm. d. Red.) war sich nach den Tests nicht sicher, er muss noch entscheiden, welchen er bevorzugt", lobte Weber die Ergebnisse. In Portugal wird sich zeigen, ob sich die Testergebnisse in Form eines guten Resultats auszahlen oder ob man weiterhin die Ärmel wird hochkrempeln müssen.