Michelin bringt komplett überarbeitete Reifen

(Motorsport-Total.com) - Nach einer langen Entwicklungsphase geht es am Wochenende nun auch für die Ingenieure des französischen Reifenherstellers Michelin zur Sache. Am Samstag können die völlig neu konzipierten Reifen des Herstellers endlich unter Beweis stellen, wie gut sie im Rennbetrieb funktionieren.

© Yamaha

Valentino Rossi will mit Michelin wieder den Titel zurückerobern

Da die 800ccm-Motorräder zwar nicht unbedingt leichter als die 990ccm-Maschinen sind, dafür aber agiler, erreichen sie eine wesentlich höhere Kurvengeschwindigkeit. Auf eine gesamte Rennrunde gesehen führt dies trotz der geringeren Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden zu einer verbesserten Rundenzeit.#w1#

Um diesen Vorteil der kleineren Motorräder zu nutzen, richtete Michelin sein Hauptaugenmerk genau auf diese Thematik. Der Vorderreifen wurde zugunsten des besseren Handlings etwas schmaler gestaltet, so dass die Fahrer ihre Maschinen noch agiler in die Kurven legen können. Die Hinterreifen erhielten eine größere Auflagefläche in Schräglage, um das Beschleunigen aus der Kurve zu verbessern.

Obwohl der Saisonauftakt erst am 10. März in Katar steigt, bewiesen die Michelin-Piloten bei den traditionellen Tests in Jerez im letzten Monat, wie gut die neuen Reifen funktionieren. Valentino Rossi, Dani Pedrosa, Colin Edwards und der amtierende Weltmeister Nicky Hayden - alle auf Michelin-Reifen unterwegs - machten die ersten vier Plätze unter sich aus.

Bis jetzt konnte Michelin alle Rennen der MotoGP in Katar für sich entscheiden, ob sich diese Siegesserie fortsetzt, wird man am kommenden Wochenende beim Saisonauftakt sehen. "Katar wird ein sehr interessantes Rennen werden, wir erwarten einen schönen Kampf. Ich denke, der Leistungsunterschied bei den 800ccm-Motoren ist nicht mehr so groß, wie er noch im letzten Jahr bei den 990ccm-Motoren war, daher erwarte ich ein sehr spannendes Rennen", kommentierte Michelins Motorradsportdirektor Jean-Philippe Weber den Saisonauftakt. Des Weiteren sagte er: "Mit diesen Motorrädern musst du viel aggressiver zu Werke gehen um zu Überholen, das könnte sehr aufregend werden."

Das Einzige was dem Franzosen die Sorgenfalten auf die Stirn treibt ist der Sand, der von Windböen des Öfteren auf die Strecke geweht wird. "Wie immer ist in Katar die Umgebung der Strecke unser größtes Problem. Wenn der Sand erstmal die Strecke rutschig gemacht hat, könnte er unsere ganze Arbeit für Katar durcheinander bringen", so Michelins Motorradsportdirektor.

Ebenfalls interessant könnte die neue Regelung zur Reifenanzahl werden. Jedem Team stehen über ein gesamtes Rennwochenende nur noch 31 Reifen zur Verfügung (14 Vorder- und 17 Hinterreifen).