• 14.02.2007 03:06

Stimmen zum ersten MotoGP-Testtag in Katar

Nicht weniger als 22 Fahrer beteiligten sich am ersten Testtag der MotoGP in Katar - Stimmen von Valentino Rossi bis Alex Hofmann

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Tag der Testfahrten in Doha, Katar, waren gleich 22 MotoGP-Fahrer im Einsatz. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke wurden die anwesenden Zweiradstars und ihre Teams am Dienstag einem echten Härtetest unterzogen. Für die Vorbereitung hätte es auch keinen besseren Platz geben können, schließlich wird die mit Spannung erwartete MotoGP-Saison 2007 am zweiten März-Wochenende auf der Wüstenstrecke eröffnet.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards drückte dem ersten Testtag in Doha seinen Stempel auf

Yamaha:

Colin Edwards (1./1:56.774/67 Runden): "Wir kommen hierher vom fantastischen Test in Sepang - und es beginnt wieder gut. Noch ist nicht alles perfekt, denn in Malaysia hatte ich meinen Vorderreifen erster Wahl, der hier nicht verfügbar ist, und dadurch fehlte mir am Morgen ein bisschen das Feeling, aber wir änderten ein paar Dinge am Setup und alles machte Sinn. Trotz der guten Zeit können wir uns noch verbessern, was wir morgen mit ein paar neuen Reifen und einigen anderen Einstellungen probieren werden. Ermutigend ist aber, dass wir auf einer neuen Strecke sind und alles auf Anhieb wunderbar funktioniert. Hoffen wir, dass das überall der Fall sein wird. In Sepang haben wir viel an den Bremsen gearbeitet, hier hatten wir damit keine Probleme, also scheint das in Ordnung zu sein. Es war in jeder Hinsicht ein sehr produktiver Tag."#w1#

Valentino Rossi (2./1:56.891/59 Runden): "Dies ist ein sehr wichtiger Test, weil das erste Rennen in ein paar Wochen hier stattfinden wird, daher arbeiten wir hart daran, das Bike optimal vorzubereiten. Heute lief es ganz gut und ich bin zufrieden mit der Arbeit, die wir als Team geleistet haben. Wir waren auf Anhieb schnell und es ist gut, dass unser Motorrad auch auf einer anderen Strecke funktioniert. Wir setzten unsere Einstellungsarbeiten fort und probierten auch etwas für Michelin aus. Dies ist eine harte Strecke für die Reifen, daher ist es wichtig, dass wir da gut aufgestellt sind. Das Bike fühlte sich gut an, es läuft. Wir haben kein Chattering und auch sonst keine speziellen Probleme, daher sehen wir besser aus als vor einem Jahr. Ich freue mich auch darüber, dass Colin schnell ist - sogar ein bisschen schneller als ich! Das ist aber ein gutes Zeichen, weil es beweist, wie gut unsere Maschine ist. Natürlich können wir uns in manchen Bereichen noch verbessern, daher werden wir an den nächsten beiden Tagen hart arbeiten."

Davide Brivio (Teammanager): "Das war ein guter Beginn dieses Tests für uns, denn beide Fahrer sind schnell und das Bike scheint gut zu funktionieren. Natürlich werden sich alle anderen an den kommenden Tagen auch verbessern, daher können wir uns keine Überheblichkeit leisten, aber wir werden weiter hart arbeiten, damit es in dieser Tonart weitergeht."

Ducati:

Casey Stoner (3./1:56.960/56 Runden): "Das war ein wirklich positiver Tag. Ich wusste nicht recht, was ich von diesem Test erwarten sollte, denn auch wenn wir in Phillip Island schnell waren, führte ich das eher darauf zurück, dass uns die Strecke dort gut liegt. Das Setup passte aber auch hier von den ersten Runden an und mit ein paar kleinen Anpassungen war es wirklich super. Wir machten auch mit den Reifen einen guten Job, worüber ich mich sehr freue. Ich hatte ein bisschen Chattering, aber nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Bei den letzten drei Tests in Sepang, in Phillip Island und hier haben wir echte Fortschritte gemacht, ich fühle mich auf der Ducati immer wohler. Dank ans Team, denn sie haben einen Superjob gemacht!"

Loris Capirossi (7./1:57.360/54 Runden): "Ich bin mit unserer heutigen Arbeit recht zufrieden. Wir probierten viele verschiedene Reifen aus, die gut funktionieren, auch wenn wir hinten noch Chattering haben, das man reduzieren könnte. Das Motorrad passt aber gut auf diese Strecke, das ist schon mal positiv. Ein paar Minuten vor Schluss flog ich in der ersten Kurve ab, aber zum Glück wurde ich dabei nicht verletzt. So etwas passiert eben, wenn man ans Limit geht, aber das Wichtigste ist, dass man sich dabei nichts tut."

Casey Stoner

Casey Stoner war zum Auftakt der Tests in Doha schneller als Loris Capirossi Zoom

KR-Honda:

Kenny Roberts (4./1:57.064): "Nicht schlecht, viel besser. Wir haben seit Phillip Island echte Fortschritte gemacht. Wir arbeiteten an der Radaufhängung und am Chassis und die Maschine liegt jetzt in der Kurvenmitte viel besser. Wir passten das Chassissetup an und sind zufrieden. Wir waren den ganzen Tag über schnell und konstant. Am Ende des Tages testeten wir mit Michelin - und auch da sieht es viel versprechend aus. Morgen werden wir mit verschiedenen Setupoptionen weiter Reifen testen."

Repsol-Honda:

Nicky Hayden (5./1:57.070/82 Runden): "So gut habe ich mich auf dem neuen Bike noch nie gefühlt, wir bekommen die Basis jetzt für mich hin - um halbwegs dabei zu sein, mussten wir auf dieser Strecke nicht viel ändern. Wir steigerten uns den ganzen Tag hindurch, was ein gutes Zeichen für Fortschritt ist. Wir sind noch nicht in den niedrigen 1:56ern, in denen wir sein sollten, aber wir lernen viel, auf das wir aufbauen können. Da sind ein paar gute Leute in meiner Ecke, sehr gute Ingenieure von Honda und ein gutes Team um mich herum - und das muss ich nutzen, um das Bike auf mich abzustimmen. Dies ist ein wichtiger Test, weil das erste Rennen hier stattfinden wird. Dafür müssen wir bereit sein. Die Bedingungen waren gut, auch wenn der erste Tag schnell verstrichen ist. An den nächsten beiden Tagen möchte ich weitere Fortschritte machen."

Dani Pedrosa (10./1:57.700/79 Runden): "Wir hatten ein gutes erstes Training, was positiv ist, weil das erste Rennen ja auch hier stattfinden wird. Das Wetter ist perfekt, weder heiß noch windig, und wir werden im Laufe dieses Tests sehen, wie sehr wir das Motorrad noch verbessern können. Heute versuchten wir, die Limits einmal auszuloten, und ich finde es interessant, mit der 800er hier zu fahren. Man spürt auf der langen Geraden, dass man weniger Power hat, aber nicht in den Kurven. Wir haben auch noch zwei Tage für Michelin-Tests, um die besten Reifen für das Rennen auszuwählen."

LCR-Honda:

Carlos Checa (8./1:57.370/88 Runden): "Ein positiver erster Tag. Wir arbeiten noch an der Entwicklung der neuen Maschine, um Daten für den Saisonauftakt zu sammeln. Ich fuhr mit dem gleichen Basissetup wie in Australien und bin zufrieden, denn es lief ganz gut, obwohl die Strecke hier ganz anders ist als Phillip Island. Wir sind auf dem richtigen Weg, allerdings gibt es auch noch viel zu tun. Morgen werden wir uns darauf konzentrieren, verschiedene Vorderreifen zu testen."

Pramac D'Antin:

Alex Barros (9./1:57.690/50 Runden): "Ich bin recht zufrieden mit diesem Tag. Ich setzte meine Eingewöhnung an die 800er-Ducati-GP7 fort, so dass ich an den kommenden beiden Tagen noch schneller und konstanter werden sollte. Wir müssen uns morgen verbessern, aber wir werden ja noch am Chassis und mit den Bridgestone-Reifen arbeiten. Ich bin sicher, dass es morgen besser aussehen wird."

Alex Hofmann (13./1:57.800/55 Runden): "Ein guter erster Testtag. Wir arbeiteten viel, um das richtige Setup für die GP7 zu finden, dadurch werde ich mich morgen auf die Reifen einschießen können, speziell hinten. Wir haben noch viele Optionen zu testen und ich bin sicher, dass wir uns noch steigern werden. Heute fuhr ich meine beste Zeit, als ich alleine auf der Strecke war. Meine Pace war konstant und das ist mir am wichtigsten. Ich bin mit dem Rückstand nicht zufrieden, aber andererseits lagen zehn Fahrer sehr eng beisammen, innerhalb von einer Sekunde."

John Hopkins

Auch das Rizla-Suzuki-Team testet in Doha, im Bild John Hopkins Zoom

Fabiano Sterlacchini (Renningenieur Barros): "Wir suchen noch nach dem idealen Setup, um die GP7 schneller und fahrbarer zu machen. Heute modifizierten wir das Chassis, aber ich bin sicher, dass da noch viel mehr drin ist. Morgen werden wir weitere Lösungsansätze in diese Richtung ausprobieren, dann werden wir uns auch auf die Bridgestone-Reifen konzentrieren."

Emanuele Martinelli (Renningenieur Hofmann): "Wir haben bereits ein gutes Setup, das sich nicht stark von Sepang und Phillip Island unterscheidet. Es geht also in die richtige Richtung. Die gesammelten Daten der letzten Tests waren sehr nützlich für unsere Arbeit. Ich bin zuversichtlich für morgen."

Kawasaki:

Randy de Puniet (11./1:57.730/88 Runden): "Das war ein guter Test. Wir konzentrierten uns am Morgen auf das Setup, bevor wir am Nachmittag Bridgestone-Reifen testeten. Das Ziel war, einen guten Reifen für das erste Saisonrennen zu finden, aber im Moment wissen wir noch nicht, welche Spezifikation wir im Rennen oder in der morgigen Rennsimulation verwenden werden. Wir haben noch einige Reifen zum Ausprobieren. Die Haltbarkeit der Reifen ist hier entscheidend, morgen werden wir das angehen. Wir müssen auch noch am Setup arbeiten, weil heute die Reifen im Mittelpunkt standen. Das Setup muss besser werden, vor allem die vordere Aufhängung, denn wir brauchen mehr Speed in den Kurven. Ich bin in den schnellen Passagen ziemlich schnell unterwegs, aber im ersten Sektor muss ich mich noch steigern. Heute war erst der erste Tag, morgen fahre ich dann sicher eine bessere Zeit."

Naoya Kaneko (Technischer Manager): "Unser Ziel war, eine gute Basis für den ersten Grand Prix des Jahres zu finden, der in weniger als einem Monat hier stattfinden wird. Zunächst begannen wir mit dem Setup von Sepang. Erst einmal nahmen wir uns die grundsätzlichen Dinge vor, dann erst stimmten wir die Details auf Losail ab, eine sehr schnelle Strecke. Wir arbeiteten an der Reifenwahl, was sehr wichtig ist. Da gab es intensive Zusammenarbeit mit Bridgestone, um das Paket zu optimieren. Reifenhaltbarkeit ist hier entscheidend. Abgesehen davon mache ich mir wegen der Rundenzeiten keine Sorgen - die werden schon kommen, wenn das Setup einmal passt. Seit dem letzten Test ist uns klar, dass es sehr wichtig für uns ist, die Reifen zu verstehen, wenn wir 22 Runden, eine Renndistanz, fahren wollen. Im Moment scheinen einige Reifen Potenzial zu haben, aber das müssen wir morgen bestätigen. Am ersten Tag kann man noch keine Schlüsse ziehen - vor allem nicht auf dieser Strecke, die noch in keinem optimalen Zustand ist."

Gresini-Honda:

Marco Melandri (12./1:57.760/64 Runden): "Heute arbeiteten wir am Chassis, an der Radaufhängung und an den Reifen, um die beste Basis für diese Strecke zu finden. Ich bin sehr happy mit dem Motorrad. Ich habe ein gutes Gefühl. Wir fuhren immer mit den Rennreifen und konzentrierten uns auf längere Distanzen, um für das Rennen hier gerüstet zu sein. Im Moment ist noch nicht alles bei 100 Prozent, aber ich bin zuversichtlich. Wir arbeiten mit den Bridgestone-Technikern zusammen, um uns gemeinsam auf das Rennen vorzubereiten."

Toni Elias (18./1:59.400/54 Runden): "Wir begannen auf der Basis der letzten Tests, arbeiteten am Setup und probierten Reifen aus. Wir hatten verschiedene Reifen drauf, aber im Moment ist noch keiner nach meinem Geschmack. Ich bin aber zuversichtlich, denn die Bridgestone-Leute arbeiten hart."

Konica-Minolta-Honda:

Shinya Nakano (14./1:57.850): "Zu dieser Jahreszeit sind die Temperaturen in Katar ideal zum Testen. Außerdem müssen wir den Superbike-Fahrern danken, die bis gestern hier waren und die Strecke vom Sand gereinigt haben. Dankeschön! Wir begannen mit dem Setup von Phillip Island als Basis und machten dann verschiedene Änderungen. Die Honda RC212V fühlt sich so langsam immer besser an. Wir konzentrierten uns auf die Geometrie des Motorrads und wir werden versuchen, das Handling weiter zu verbessern. Morgen werden wir verschiedene Michelin-Reifen testen und am Ende des Tests gehen wir dann auf eine schnelle Runde los."

Valentino Rossi

Valentino Rossi glaubt, dass das Jahr 2007 recht gut für Yamaha beginnt Zoom

Ilmor:

Andrew Pitt (21./2:01.667/50 Runden): "Wir machen Fortschritte, ich bin glücklicher als vor einer Woche in Sepang. Ich verbrachte die meiste Zeit mit dem Elektronikteam, und so langsam entfernen wir uns wirklich von den anfänglichen Kinderkrankheiten. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage."

Jeremy McWilliams (22./2:10.341/18 Runden): "Ich fühle mich gut, aber meine Performance hätte besser sein können. Dennoch war es toll, wieder auf dem Bike zu sitzen - fantastisch! Wie gesagt liegt noch viel Arbeit vor uns, aber ich bin guter Dinge, dass wir Fortschritte machen werden. Die Strecke hier ist gut, sehr technisch und körperlich anspruchsvoll, aber wenn man in Form ist, macht sie Spaß."

Mike Janes (Teammanager): "Ich bin zufrieden, wir machten heute Fortschritte und es geht in die richtige Richtung, wenn auch langsamer als erhofft. Das Team arbeitete sehr hart, um die Bikes nach Sepang fertig zu bekommen, wo wir viele Daten gesammelt haben. Diese Daten und das gute Feedback der Fahrer waren heute sehr hilfreich für uns. Schauen wir mal, was wir aus den nächsten beiden Tagen machen können."

Steve Miller (Managementdirektor): "Das Team lieferte heute eine solide Leistung ab. Im Bereich des Motors erkenne ich Fortschritte. Nach Sepang waren wir ein bisschen besorgt, dass wir nicht schnell genug vorankommen könnten, aber der heutige Tag hat mich ein wenig beruhigt. Wir haben noch zwei Tage hier und dann einen Test nächste Woche in Jerez - weniger Zeit als erwünscht, aber wir sind mit beiden Fahrern unterwegs und wir sind ein sehr enthusiastisches Team. Ich freue mich schon darauf, zum Saisonauftakt hierher zurückzukehren."