• 20.10.2007 20:13

  • von David Pergler

Melandri ist gedanklich schon im nächsten Jahr

Marco Melandri kann es kaum erwarten, 2008 bei Ducati zu fahren, doch in Malaysia will er seinen künftigen Brötchengeber schlagen

(Motorsport-Total.com) - Trotz seiner fabelhaften Leistung im heutigen Qualifikationstraining dürfte Marco Melandri beim Anblick von Casey Stoner vermutlich das Wasser im Munde zusammenlaufen - weniger wegen des australischen Weltmeisters selbst, als vielmehr wegen dessen Arbeitsgerät Ducati, welches 2007 ohne Zweifel alles in Grund und Boden gefahren hat.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri ist dem Gresini-Team sehr dankbar für die Chance

Aus diesem Grunde kann es Melandri schon kaum mehr erwarten, selber in den Lenker der Desmosedici zu greifen. Das kann schon manchmal bei der Fokussierung auf seinen momentanen Job bei Gresini-Honda hinderlich sein, wie der Stoner-Teamkollege von 2008 gegenüber 'autosport.com' zugibt: "Es war für mich nicht einfach, mich auf die vergangen beiden Rennen zu konzentrieren, weil ich gedanklich ehrlich gesagt schon im nächsten Jahr bin."#w1#

Doch Melandri hat natürlich nicht vergessen, wem er diese Chance wirklich zu verdanken hat: "Ich möchte aber alles geben, um auf diesem Bike viel Spaß beim Fahren zu haben. Fausto (Gresini, Anm. D. Red.) hat mir in den vergangenen drei Jahren eine gute Möglichkeit geboten, persönlich zu wachsen, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich möchte die Saison bei ihm gut beenden, um mich beim Team in guter Erinnerung zu behalten."

Der Italiener strotzt nur so vor Selbstbewusstsein, wenn er an den morgigen Großen Preis von Malaysia denkt: "Das Problem ist, dass wir nur gute Reifen haben, die Wahl ist nicht einfach...", scherzte der Italiener. "Ich bin nicht mehr als 15 Runden gefahren, ich bin mir also nicht sicher, welcher Reifen der Beste für das Rennen ist. Ich möchte am Morgen einige Runden drehen, um da mehr darüber zu lernen."

Nach einem Sommer mit vielen Verletzungen meint Melandri, dass er wieder absolut topfit wäre: "Es wird ein sehr zähes Rennen. Wir kamen von Australien hier her und das Wetter ist wie wenn man vom tiefsten Winter mitten in den Sommer kommt, es ist nicht einfach. Aber vor drei Wochen noch begann ich mich, sehr gut zu fühlen und habe gut trainiert, ich bin wieder vollkommen okay."