Marquez: Böse Erinnerungen an 2013

Den schwere Trainingssturz aus dem Vorjahr hat Marc Marquez noch nicht vergessen - Mugello vermutlich das schwierigste Rennen der Saison

(Motorsport-Total.com) - Nach fünf Siegen in Folge kommt Titelverteidiger Marc Marquez mit viel Selbstbewusstsein nach Italien. Doch mit Mugello steht ausgerechnet der Kurs bevor, der vermutlich die härteste Prüfung in der laufenden Saison darstellt. Die langgezogenen und schnellen Kurven harmonieren nicht mit dem eckigen Fahrstil des Honda-Werkspiloten, der es gut verstanden hat, die Stärken seiner Honda RC213V - das Bremsen und Beschleunigen - perfekt zu nutzen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

WM-Leader Marc Marquez rechnet in Mugello mit den beiden Werks-Yamahas Zoom

Doch trotz der etwas düsteren Aussichten ist Marquez vor dem Beginn des sechsten Rennwochenendes der Saison optimistisch: "Ich habe tolle Erinnerungen an Mugello. Ich gewann hier bei den 125ern meinen Grand Prix", blickt der Spanier zurück. "Doch im vergangenen Jahr war es das schwierigste Wochenende der Saison. Das lag größtenteils am Sturz, den ich am Freitag hatte. Ich kämpfte im Rennen ums Podest und war Zweiter. Auch wenn ich stürzte, war ich im Rennen nah dran an Jorge (Lorenzo; Anm. d. Red.), der das Rennen gewann. Mit einem Jahr mehr Erfahrung wird es eine andere Geschichte, denke ich."

"Es ist ein besonderer Kurs, der sehr schnell ist. Für die MotoGP ist er ziemlich schmal. Dadurch muss man sehr konstant sein, denn wenn man Fehler macht, ist man sofort neben der Strecke. Es ist ein toller Kurs, einer der schwierigsten im Kalender. Es macht sehr viel Spaß hier", schildert der 21-Jährige, der davon ausgeht, dass die beiden Werks-Yamahas mehr Druck ausüben als bei den bisherigen Rennen der Saison 2014.

Zweikampf zwischen Marquez und Rossi?

"Viele Leute werden Valentino (Rossi) hier unterstützen. Ich erwarte, dass 90 Prozent in Gelb gekleidet sind. Valentino ist Valentino. Er bestreitet hier sein 300. Rennen. Es ist unglaublich, auf diesem Niveau seinen 300. Grand Prix zu bestreiten. Ich erwarte, dass er an diesem Wochenende stark sein wird. Aber auch Jorge ist hier sehr schnell. Er gewann die Rennen in den vergangenen drei Jahren", unterstreicht Marquez. "Es wird ein schwieriges Wochenende, doch wir werden versuchen, uns bestmöglich zu schlagen."

Marc Marquez, Valentino Rossi

Marc Marquez traut Valentino Rossi bei dessen 300. Grand Prix einiges zu Zoom

"Unser Ziel ist, um den Sieg zu kämpfen. Wenn das nicht möglich ist, versuchen wir, auf dem Podest zu landen", stellt der amtierende Weltmeister klar, der sich bewusst ist, dass die Siegesserie irgendwann reißen wird. "Es wird ein Sonntag kommen, an dem der Sieg nicht möglich ist. Dann wird es wichtig sein, bei diesem Rennen die Ruhe zu bewahren und Zweiter, Dritter oder Vierter zu werden. Dieser Tag wird entscheidend sein und man muss in dem Moment realisieren, dass man nicht gewinnen kann und Punkte für die Meisterschaft holt", so Marquez.

"Es scheint, als ob es ein Yamaha-Kurs ist. Ich werde mein Bestes geben, doch ich weiß, dass Valentino schnell sein wird. Ich denke, das ist gut für die Show", erklärt der Honda-Pilot, der sich noch gut an den Sturz im Vorjahr erinnert. Im Training verlor Marquez die Kontrolle über seine Honda und stürzte am Ende der Geraden bei mehr als 300 km/h. Wie ein Wunder wurde der damals 20-Jährige nur leicht verletzt.

Erinnerungen an 2013

"Der Sturz am Ende der Geraden war der größte Rückschlag im Vorjahr. Nach diesem Sturz war ich nicht mehr so fit. Als ich stürzte, renkte ich mir die Schulter aus. Dadurch wurde alles komplizierter", erinnert sich der momentane Überflieger. "Ich hoffe, dass ich an diesem Wochenende nicht stürzte und klopfe auf Holz. Das würde es einfacher machen. Es ist ein schwieriger Kurs, der nicht so gut mit meinem Fahrstil harmoniert. Ich habe hier zu kämpfen."

Im Gegensatz zu den Yamaha-Piloten reagiert Marquez gleichgültig auf die Nachricht, dass die 340 Millimeter großen Bremsscheiben nun bei jedem Rennen verfügbar sind: "Es gibt hier in Mugello nur eine heftige Bremszone. Diese befindet sich am Ende der Geraden. Um ehrlich zu sein hätte ich die größere Bremsscheibe bei den vergangenen Rennen nicht benötigt. Wir werden schauen, ob wir die größere Scheibe verwenden oder ob die normale reicht", kommentiert der vergleichsweise leichte Honda-Werkspilot.