Marc Marquez tritt in Assen an, aber: "Eigentlich nicht bereit, anzugreifen"

Nach seinen fünf Stürzen auf dem Sachsenring stellt sich Marc Marquez in Assen in den Dienst von Honda - Aber wird er auch 2024 noch für die Japaner fahren?

(Motorsport-Total.com) - An den drei Tagen des MotoGP-Wochenendes zum Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring ist Marc Marquez fünfmal gestürzt, wobei er sich beim fünften Sturz verletzt hat. Dennoch tritt der Honda-Werkspilot direkt an diesem Wochenende zum Grand Prix der Niederlande in Assen wieder an.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez ist in Assen nicht hundertprozentig fit, tritt aber trotzdem an Zoom

Das Sachsenring-Rennen am vergangenen Sonntag hat Marquez ausgelassen. Am Freitag aber steigt er erstmals seit dem heftigen Highsider aus dem Warm-Up zum Deutschland-Grand-Prix wieder auf seine Werks-Honda.

Während der vergangenen Tage hat Marquez zusammen mit seinen Physiotherapeuten in Madrid "gut gearbeitet", wie er sagt. Auf Nachfrage, ob er sich fit genug für das Rennen am Sonntag fühlt, antwortet der Honda-Star am Donnerstag in Assen gegenüber 'MotoGP.com': "Eingeschränkt, aber ich denke, dass ich das Rennen fahren kann."

Nicht nur Hand und Fuß, auch eine Rippe verletzt

"In der ersten Stunde nach dem Sturz in Deutschland fühlte ich mich bereit. Doch mit der Zeit wurden die Schmerzen stärker, vor allem im Knöchel und im Daumen, der angebrochen ist", sagt Marquez und verrät: "In der zweiten Rippe habe ich auch noch einen kleinen Bruch. Der wird sicherlich an diesem Wochenende die größten Schmerzen verursachen."

Zusammen mit Takaaki Nakagami im LCR-Team ist Marquez an diesem Wochenende einer von nur zwei Honda-Stammfahrern, die vor Ort sind. Die anderen zwei sind verletzt. Marquez' Teamkollege Joan Mir hat sich in Mugello an der Hand verletzt und wird an diesem Wochenende von Iker Lecuona vertreten. Nakagamis LCR-Teamkollege Alex Rins, der sich in Mugello einen doppelten Beinbruch zugezogen hat, wird in Assen von Honda-Testfahrer Stefan Bradl vertreten.

Warum Marquez in Assen trotzdem antritt

"Es ist wichtig, hier zu fahren. Mir und Rins, zwei der wichtigsten Honda-Fahrer, sind verletzt. Ich wünsche ihnen gute Besserung", sagt Marquez und erklärt, warum er selber trotz seiner eigenen nicht hundertprozentigen Fitness antritt: "Honda braucht einfach Motorräder auf der Strecke, um Verbesserungen für die Zukunft erzielen zu können."

"Honda braucht Motorräder auf der Strecke, um Verbesserungen für die Zukunft erzielen zu können." Marc Marquez

Aber: "Das ist eines der Wochenenden, die du in Angriff nimmst, obwohl du dich eigentlich nicht bereit fühlst, anzugreifen", gibt Marquez in der Pressekonferenz am Donnerstag zu. In Erinnerung an seine fünf Stürze auf dem Sachsenring fügt er hinzu: "In Deutschland fühlte ich mich bereit anzugreifen, habe es dort aber übertrieben."

Marquez will Honda-Verbleib für 2024 nicht direkt bestätigen

Marquez' Honda-Vertrag läuft noch bis Ende 2024. Direkt bestätigen will der Spanier zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht, dass er das letzte Vertragsjahr tatsächlich erfüllen wird. "Wenn ich mit all den Verletzungen, die ich habe, trotzdem hier antrete, dann zeigt das mein Engagement, das ich für Honda habe", sagt Marquez und spricht zunächst nur von 2023, wenn er sagt: "Mein Engagement ist zu 100 Prozent vorhanden."

Im Gespräch mit 'MotoGP.com' fügt Marquez hinzu: "Ich bin hier, weil ich zusammen mit Honda daran arbeiten möchte, die Zukunft besser zu machen und unser Projekt nach vorn zu bringen." Auf konkrete Nachfrage, ob er 2024 definitiv für Honda an den Start gehen wird, antwortet er: "Ich bin hier, um mit ihnen an der Zukunft zu arbeiten. Es geht um das Projekt für das kommende Jahr. In diesem Jahr wird sich nicht mehr viel ändern."

Für den wichtigen Misano-Test Mitte September hofft Marquez, dass Honda neue Teile bringen wird, die ihn mit Blick auf 2024 überzeugen können. Ist das nicht der Fall, dann bleibt abzuwarten, ob der MotoGP-Weltmeister von 2013, 2014, 2016, 2017, 2018 und 2019 das letzte Jahr seines Honda-Vertrags tatsächlich erfüllen wird.


Fotostrecke: Der Leidensweg von MotoGP-Star Marc Marquez