• 22.06.2023 21:05

  • von M.Fritzsche, Co-Autoren: O.Puigdemont, G.Dirnbeck

Bestätigt: MotoGP-Wochenendformat wird für 2024 verändert

Ein Jahr nach den umfassenden Änderungen am Zeitplan der MotoGP-Wochenenden kommen weitere Änderungen: Betroffen sind erstes und drittes Training

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Klasse als Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft wird in der bevorstehenden Saison 2024 ein etwas anderes Wochenendformat aufweisen als es in der laufenden Saison 2023 der Fall ist. Konkret geht es darum, welche Trainingssitzungen ausschlaggebend sind für die Zuweisung zu den beiden Qualifying-Segmenten (Q1 und Q2).

Titel-Bild zur News: MotoGP-Bikes

In der MotoGP-Klasse gibt es zur Saison 2024 Änderungen am Format Zoom

In einem am Donnerstag am TT Circuit Assen kurzfristig angesetzten Meeting wurde beschlossen, dass ab der MotoGP-Saison 2024 nur noch im zweiten Freitagstraining entschieden wird, welche zehn Piloten sich direkt für Q2 am Samstag qualifizieren und welche schon in Q1 antreten müssen. In der laufenden Saison 2023 werden dafür die Top 10 der kombinierten Zeitenliste aus beiden Freitagstrainings herangezogen.

Dass man ab 2024 nur noch das Ergebnis des zweite Trainings als Grundlage für die Qualifying-Segmente nimmt, wirkt sich aus. Denn das erste Training (Freitagvormittag) wird dann ein klassisches Freies Training sein, in dem die MotoGP-Piloten in Ruhe an der Abstimmung ihrer Motorräder arbeiten können ohne den Druck zu haben, eine schnelle Runde hinzulegen.

"So wie es im Moment ist, dass wir direkt im ersten Training auf Zeit fahren müssen, das mag ich nicht", sagt Francesco "Pecco" Bagnaia.

Der amtierende MotoGP-Weltmeister und aktuelle Tabellenführer spricht damit in Namen vieler seiner Fahrerkollegen. "Anstatt eine Strategie für das Rennen entwickeln zu können, musst du direkt am Vormittag schon daran denken, ob du es in die Top 10 schaffst. Dieser Druck sollte eigentlich nicht sein", so Bagnaia.

Derweil geht Miguel Oliveira in seinen Überlegungen noch einen Schritt weiter. Er würde es begrüßen, wenn keines der Freitagstrainings eine Rolle spielen würde im Hinblick auf das Qualifying, sondern stattdessen nur das Samstagstraining. "Das wäre interessant, denn dann hätten wir den ganzen Freitag, um neue Teile oder andere Abstimmungen ausprobieren zu können", sagt er.

Francesco Bagnaia

MotoGP-Weltmeister Francesco Bagnaia begrüßt die Änderungen für 2024 Zoom

Inzwischen steht fest: So wie es Oliveira gerne hätte, wird es nicht kommen. "Wie auch immer das Format ist, wir als Fahrer müssen uns darauf einstellen und das Beste daraus machen", meint der RNF-Aprilia-Pilot.

Erstes Training mit neuem Namen - Drittes Training mit neuer Dauer

Um die am Donnerstag in Assen beschlossenen Neuerungen am Wochenendformat zu verdeutlichen, heißt das erste Training ab der MotoGP-Saison 2024 dann wieder offiziell erstes Freies Training (FT1). Es ist somit von der Gewichtung her gleichgestellt mit dem Samstagstraining (FT3).

Im Gegensatz dazu heißt das zweite Training weiterhin offiziell zweites Training (T2), also ohne den Zusatz "frei" im Namen. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Dauer von FT3 am Samstagvormittag beginnend mit der Saison 2024 von 45 Minuten auf 30 Minuten verkürzt wird.

Ursprünglich wollte man die Änderungen schon für die zweite Hälfte der laufenden MotoGP-Saison 2023 durchdrücken. Weil aber in Reihen der Herstellervereinigung (MSMA) keine Einstimmigkeit erzielt wurde, greifen die Änderungen erst ab dem Saisonauftakt 2024. Seit dem Saisonauftakt 2023 gilt das im Vergleich zu den Vorjahren umfassend geänderte Wochenendformat inklusive Sprint an den Samstagen.