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Lorenzo Savadori im Dauereinsatz: Muss Aprilia das Testteam vergrößern?
Lorenzo Savadori muss privat testen und Rennen bestreiten - Ist ein Testfahrer zu wenig für Aprilia? - Motorsportchef Massimo Rivola spricht von "berechtigtem Punkt"
(Motorsport-Total.com) - Wegen Jorge Martins Verletzungspech hat Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori deutlich mehr zu tun als ursprünglich erwartet. Neben seinen Aufgaben bei privaten Testfahrten muss der Italiener auch die Rennen bestreiten, wobei sein Fokus auch an den Grand-Prix-Wochenenden auf Detailentwicklungen liegt.

© Aprilia
Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori hat derzeit sehr viel zu tun Zoom
Auch Ducati hat mit Michele Pirro derzeit nur einen Testfahrer. Allerdings konnte Ducati in den vergangenen Jahren aufgrund des großen Aufgebots sehr viele Daten sammeln. Laut Concession-Regeln sind derzeit Wildcards für Ducati untersagt.
KTM hat mit Dani Pedrosa und Pol Espargaro zwei hochkarätige Testfahrer. Honda hat das Testprogramm mit Aleix Espargaro und Takaaki Nakagami verstärkt. Stefan Bradl ist weiterhin ein Teil davon. Yamaha setzt auf Augusto Fernandez und Andrea Dovizioso.
Müsste demnach auch Aprilia mit Blick auf die Zukunft und vor allem bezüglich der Entwicklung für das neue Reglement 2027 das Testteam vergrößern? "Das ist ein berechtigter Punkt", antwortet Motorsportchef Massimo Rivola bei MotoGP.com auf diese Frage.
"Wenn man bedenkt, dass wir in den vergangenen Jahren immer Lorenzo für diese Aufgaben hatten - und bedenkt, wo das Motorrad heute steht, also jenes Bike, das vom Weltmeister gewählt wurde -, kann man wohl annehmen, dass er gute Arbeit geleistet hat."
"Im Moment sind wir damit zufrieden. Dass er Rennen fährt, ist auch eine Möglichkeit für ihn, auf Renntempo zu kommen. Für uns ist es eine gute Gelegenheit, weiterhin Dinge zu testen, die künftig bei privaten Tests oder punktuell während eines Rennwochenendes verwendet werden."
Denn Aprilia versucht Savadoris Renneinsätze positiv zu sehen: "Während eines Rennwochenendes gestalten sich Tests stets schwierig. Mit Lorenzo können wir das jetzt gut umsetzen, weil er mental und in seiner Herangehensweise genau weiß, dass er hier ist, um zu testen", so Rivola.
Marco Bezzecchi hat jüngst festgehalten, dass es für das Team "natürlich ein Problem ist", dass Martin derzeit fehlt. "Sicher ist, dass 'Sava' immer einen großartigen Job macht", lobt er seinen aktuellen Teamkollegen.
"Ich denke, dass ein zusätzlicher Testfahrer sicherlich helfen könnte, aber ich bin nicht in der Position, Ratschläge zu geben oder Entscheidungen zu treffen. Das Problem ist, dass ich die verfügbaren Ressourcen des Teams oder des Werks nicht kenne."
Was derzeit das größte Aprilia-Problem ist
Auch auf der Rennstrecke verliefen die ersten fünf Rennwochenenden durchwachsen. Beim Saisonauftakt in Thailand war man mit Ai Ogura und Bezzecchi in den Top 6, aber Ducati kann man seither nicht mehr aus eigener Kraft angreifen.
Bei schnellen Runden im Qualifying hat vor allem Bezzecchi Schwierigkeiten. Er klagt regelmäßig über mangelnde Stabilität in der Bremsphase, aber auch am Kurvenausgang bei der Beschleunigung. Aprilia sucht nach Lösungen.
"Das Qualifying ist im Moment einer der wichtigsten Punkte, an denen wir arbeiten müssen", so Rennmanager Paolo Bonora bei MotoGP.com. "Das hängt insbesondere mit dem Verhalten in der Einlenkphase zusammen."

© MotoGP.com
Das Hinterrad sollte in der Bremsphase nicht vom Boden abheben Zoom
"Denn mit dem neuen Reifen wirkt sich das stärker auf die Phase beim Kurveneingang aus - es gibt mehr Druck vom Hinter- auf das Vorderrad. Das wissen wir. Dieses Phänomen hatten wir auch schon im vergangenen Jahr, und wir arbeiten daran."
"Beim ersten Rennen in Thailand haben wir etwas ausprobiert, das auf dieser Strecke sehr gut funktioniert hat. Aber nach diesem Rennen - insbesondere ab Argentinien - haben wir erkannt, dass wir vor allem am Chassis-Set-up arbeiten müssen, um das Motorrad zu stabilisieren."
"Wir haben mehr Potenzial im Motorrad, aber wahrscheinlich müssen wir das Chassis-Set-up besser abstimmen, um mehr Ruhe ins Fahrverhalten zu bringen." Darauf lag auch der Fokus beim Montagstest in Jerez. Unter anderem wurde eine neue Hinterradschwinge getestet.


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