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KTM-Technikdirektor nennt Gründe für schwierigen Saisonstart

Technikdirektor Sebastian Risse nennt Gründe für den schwierigen Saisonstart in das zweite MotoGP-Jahr - Verständnis und Umgang mit Reifen war ein Knackpunkt

(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten sieben MotoGP-Rennen hält KTM mit 29 WM-Punkten den fünften und vorletzten Platz in der Markenwertung. Das bisher beste Ergebnis war der zehnte Platz von Testfahrer Mika Kallio in Jerez, als er eine neue Entwicklung im Rennen debütierte, auf die die Stammfahrer noch warten müssen. Pol Espargaro belegte fünfmal Rang elf. Bradley Smith zeigte zuletzt in Barcelona einen Raketenstart und war nach der ersten Runde Achter. Doch dann fiel er rasch zurück. Als der Brite von Takaaki Nakagami aus dem Rennen gerissen wurde, war der Smith nur noch 15.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

In den letzten vier Rennen fuhr Pol Espargaro jeweils als Elfter ins Ziel Zoom

Die zweite Saison gestaltete sich für KTM schwieriger als erwartet. Obwohl man die Rennzeiten und Rundenzeiten im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern konnte, fährt das österreichische Team nicht mehr so leicht in die Top 10 wie noch im Herbst des vergangenen Jahres. KTM begann die Saison auf der Basis der letztjährigen RC16. Man hatte bei den Wintertests versucht, ein komplettes Paket zusammenzustellen, ohne eine radikale Neuerung zu bringen.

"Es ist schwierig zu sagen", meint Technikdirektor Sebastian Risse im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' auf die Frage, warum sich die ersten Rennen kompliziert gestaltet haben. "Wir machen uns natürlich auch viele Gedanken darüber. Im Prinzip gibt es beide extremen Meinungen. Je mehr man sich einerseits auf die Feinarbeit konzentriert, desto ausgereifter wird das Paket. Andererseits ist klar, dass jeder Riesenschritte macht."

Das gesamte MotoGP-Feld ist schneller geworden

Wie groß die Fortschritte an der Spitze sind, wird am Beispiel Ducati deutlich. Jack Miller und Tito Rabat, die mit der erfolgreichen GP17 des Vorjahres fahren, haben aus eigener Kraft keine Chance auf Siege. "Wenn man das mit dem Vorjahr vergleicht, sind das nicht nur wir, die schneller geworden sind, sondern mehr oder weniger das ganze Fahrerlager.", hält Risse fest. "Von daher bedeutet Stillstand auch immer Rückschritt."

"Ich persönlich bin der Meinung, dass wir uns bei den Überseerennen bei der Entwicklung stark zurückgehalten haben. Wir haben versucht, Ruhe reinzubringen und zuerst das Paket wirklich zu stabilisieren. An den Ergebnissen sieht es vielleicht auch so aus, dass gerade diese Rennen weniger erfolgreich waren. Aber wenn wir hinter die Kulissen schauen, liegt es eher daran, wie gut Reifen, Strecke und Bike zusammengepasst haben."

Und mit den Einheitsreifen von Michelin hatte KTM zu Saisonbeginn Schwierigkeiten. "Jeder muss sein Motorrad bestmöglich darauf abstimmen. Und dabei haben wir uns in den ersten Rennen sehr schwer getan. Das ist besser geworden, seit wir in Europa sind, weil die Strecken einen gewissen Charakter haben", sagt Risse. "Wir lernen auch besser, mit den Reifen umzugehen. Das ist für uns der größte Knackpunkt zu Saisonbeginn gewesen und wir knacken immer noch mehr oder weniger daran."

Mike Leitner, Sebastian Risse

Teammanager Mike Leitner (li.) und Sebastian Risse (re.) Zoom

Erschwerend kommt hinzu, dass das Reifenkontingent an einem Rennwochenende beschränkt ist, aber das ist für alle gleich. "Oft ist es so, dass bestimmte Reifen funktionieren. Selbst wenn ich den perfekten Reifen habe, muss ich auch die anderen fahren. Und wenn ich in diesen Sessions nicht zurechtkomme oder mich dadurch sogar verlaufe, wird ein Rennwochenende schwierig. Mit dem muss sich jeder Hersteller arrangieren. Wir waren wieder in einer Lernphase und werden jetzt hoffentlich stärker und stärker."

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