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KTM ein WM-Anwärter 2023? Was Brad Binder dabei Hoffnung macht
Wie Brad Binder aus "dem Traum", ernsthaft um den MotoGP-Titel 2023 kämpfen zu können, "auch die Realität" machen will, erklärt er nach dem Le-Mans-Sprint
(Motorsport-Total.com) - Einmal mehr ist Brad Binder in einem MotoGP-Sprint im Vergleich zu seiner Startposition weit nach vorn gekommen. Nachdem der KTM-Pilot im Sprint am Argentinien-Wochenende in Termas de Rio Hondo vom 15. Startplatz aus sensationell triumphierte, fuhr er nun am Samstag im Sprint am Frankreich-Wochenende in Le Mans vom zehnten Startplatz bis auf P2.

© Motorsport Images
Im Le-Mans-Sprint schloss Binder vor Bagnaia ab - In der WM ist er dessen erster Verfolger Zoom
Gegen Jorge Martin (Pramac-Ducati) konnte Binder im kurzen Samstagsrennen auf dem Bugatti Circuit zwar nichts ausrichten. Dank der sieben WM-Punkte für den zweiten Platz ist der KTM-Pilot nun aber in der MotoGP-Gesamtwertung 2023 der erste Verfolger von WM-Spitzenreiter und Titelverteidiger Francesco Bagnaia (Ducati).
Zwar will sich Bagnaia in seinen Träumen keine Gedanken über Binder machen. Der KTM-Pilot aber sieht als Verfolger durchaus große Chancen, im diesjährigen Titelkampf noch länger ein gewichtiges Wort mitsprechen zu können.
"Wir müssen diesen Moment genießen und die Welle solange weitersurfen wie wir können", sagt Binder. Auf konkrete Nachfrage, ob er sich selber als ernsthaften WM-Anwärter sieht, antwortet der KTM-Pilot: "Das ist ein Traum. Ob daraus auch die Realität werden kann? Wer weiß das schon?"
"Ich war ja im vergangenen Jahr im Anschluss an das Katar-Wochenende schon einmal WM-Zweiter. Damals hielt das aber nicht lange an", erinnert Binder und blickt voraus: "In diesem Jahr haben wir jetzt mit dem neuen Format natürlich noch jede Menge Rennen vor uns. Wir müssen einfach weiterkämpfen."
2023er-KTM auf unterschiedlichen Strecken stark
Was ihm in diesem Zusammenhang Hoffnung macht, ist die Anpassungsfähigkeit der diesjährigen KTM RC16 auf unterschiedliche Gegebenheiten. "Wir sind jetzt auf drei völlig unterschiedlichen Strecken in die Top 3 gefahren", spricht Binder auf Termas de Rio Hondo, Jerez und Le Mans an und stellt heraus: "Das ist für uns schon erstaunlich. Ich habe wirklich das Gefühl, dass unser Bike noch nie so stark war wie jetzt."
Den ausschlaggebenden Faktor für sein Vorwärtskommen im Le-Mans-Sprint am Samstag sieht Binder rückblickend im Start. Gut vom zehnten Startplatz weggekommen, war er am Ende der ersten Runde Sechster, am Ende der zweiten Runde schon Dritter.
Wenig später machte der KTM-Pilot mit einem Schlag zwei Positionen gut, als "Pecco" Bagnaia im Duell mit Marc Marquez etwas Schwung verlor. Binder ging bei dieser Gelegenheit direkt an beiden vorbei.
"Marc und 'Pecco' waren mit sich selber beschäftigt. Als ich sah, welch enge Linie beide [am Ausgang der Schikane] nehmen mussten, habe ich meine Chance gesehen und genutzt. Anschließend konnte ich mich dann voll auf Jorge konzentrieren", berichtet Binder.
Binder lässt durchblicken: Am Sonntag andere Reifenwahl
Den angesprochenen Jorge Martin fing er im kurzen Samstagsrennen (13 Runden) zwar nicht mehr ab. Für den Grand Prix am Sonntag (27 Runden) aber rechnet sich Binder jetzt erst recht einiges aus: "Ich freue mich auf morgen, denn ich weiß, dass wir noch ein paar richtig gute Verbesserungen vornehmen können."
Damit meint Binder in erster Linie die Reifenwahl. Im Sprint war er einer der wenigen Fahrer im Feld, die sich am Vorderrad für die Medium-Mischung entschieden hatten.

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Das Bremsen fand Binder am Samstag mit Medium-Vorderreifen "wirklich extrem" Zoom
Binders KTM-Teamkollege Jack Miller und Yamaha-Pilot Fabio Quartararo hatten sich ebenfalls für den Medium-Vorderreifen entschieden. Beide sind gestürzt, weil ihnen das Vorderrad weggerutscht ist. Binder blieb zwar im Sattel, lässt aber durchblicken, dass am Sonntag auch er vom Medium Abstand nehmen wird.
"Ich weiß nicht, ob es nur mir so ging", so Binder, "aber das Vorderrad blockierte mehrmals. Ich fand das wirklich extrem und anderen ging es wohl ähnlich. Als der Grip am Hinterreifen nachließ, war es umso schwieriger, das Bike ordentlich zu verzögern. Für morgen haben wir aber eine klare, schnelle Lösung für dieses Problem".
"Für den Sprint hatten wir zwei Richtungen, in die wir gehen konnten. Jetzt denke ich, dass die andere wohl die richtige gewesen wäre. Immerhin wissen wir das jetzt für morgen", sagt Binder.


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