• 21.01.2009 16:18

  • von Roman Wittemeier

Kawasaki-Zukunft: Kommt Ilmor ins Spiel?

Die Situation um den weiteren Einsatz der Kawasaki-Maschinen 2009 bekommt offenbar eine Wende: Ilmor will als technischer Partner helfen

(Motorsport-Total.com) - Das traurige Schauspiel vom werksseitigen Rückzug von Kawasaki aus der MotoGP gleicht immer mehr dem Bild von Honda in der Formel 1. Auch bei den Grünen versucht man händeringend einen Betreiber zu finden, der die fertigen Rennmaschinen unter privater Verantwortung an den Start bringt. Entsprechende Gespräche mit Aspar-Chef Jorge Martinez waren jüngst gescheitert, nun zeichnet sich ein neues Rettungsszenario ab.

Titel-Bild zur News: Kawasaki

Vielleicht werden die Kawasaki-Techniker bald von Ilmor-Leuten unterstützt

Nach Informationen der 'Motor Cycle News' will Ilmor als technischer Partner einsteigen. Es habe bereits entsprechende Gespräche mit Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta und dem bisherigen Kawasaki-Einsatzleiter Michel Bartholemy gegeben, bestätigte Ilmor-Manager Steve Miller dem Magazin: "Wir sehen deutlich, dass die Dorna die feste Absicht hat, das Team irgendwie am Leben zu erhalten, auch wenn es nicht mehr offiziell von Kawasaki finanziert ist."#w1#

"Es scheint, als würden sie alles versuchen, um zu helfen", fügte Miller an. Inwieweit sich Ilmor an den Betriebskosten beteiligen würde, ist indes unklar. Bisher spricht man von reinem technischen Support, der allerdings auch dringend nötig wäre. Kawasaki hat zwar die neuen ZX-RR bereit und getestet, allerdings wird man weder Service noch ausreichend Ersatzteile anbieten. Weiterentwicklungen werden gar nicht mehr betrieben.

Der zweite MotoGP-Anlauf von Ilmor?

Carmelo Ezpeleta und Michael Bartholemy

Carmelo Ezpeleta und Michel Bartholemy sehnen eine Lösung herbei Zoom

"Wir haben unsere Absicht deutlich zum Ausdruck gebracht, mehr können wir derzeit nicht tun", schilderte Miller die Bemühungen um einen Deal. Die Entscheidung muss in Japan fallen, wo man nicht nur die Partnerschaft abnicken, sondern auch die Pläne des Bikes herausrücken müsste. "Wir warten auf die Entscheidung von Kawasaki. Sie wissen von unserem Interesse. Ich denke, dass eine Entscheidung unmittelbar bevorsteht", erklärte der Ilmor-Manager.

Das britische Unternehmen ist kein Neuling auf der MotoGP-Bühne. 2007 brachte Mario Illien einen Eigenbau an den Start, zog die Maschinen von Jeremy McWilliams und Andrew Pitt aber nach nur einem Rennen wieder zurück. Im Jahr zuvor hatte man den Vorreiter - im wahrsten Sinne - gespielt. Garry McCoy ging am Saisonende bereits mit einer 800er Maschine an den Start, während die Konkurrenz noch von 990er Motoren angeschoben wurde.

"Wir würden gern wieder in die MotoGP-Szene kommen und mal schauen, wohin das führen kann", zeigte sich Miller äußerst interessiert. Wie die Finanzierung aussehen könnte, ist unklar. Sicherlich darf man auf deutliche Unterstützung hoffen, denn falls keine Kawasakis 2009 am Start stehen, müssten die Japaner eine saftige Strafe zahlen. "Wir würden den Service machen und - wenn Geld da ist - auch sehr gerne ein paar Entwicklungen anstossen", legte Miller die Ilmor-Strategie dar.