• 22.10.2008 16:45

  • von Roman Wittemeier

Kawasaki: Top-10 zum Abschluss?

Die Kawasaki-Mannschaft will beim Saisonfinale in Valencia einen Schlussstrich unter das verkorkste Jahr 2008 ziehen - Abschied von Anthony West

(Motorsport-Total.com) - Grün ist die Farbe der Hoffnung, sagt man. Dieser häufig verwendete Satz hat seinen Ursprung im Mittelalter, als man im Frühjahr mit dem Aufkeimen der Saat auf eine reichhaltige Ernte hoffte. Allerdings steht die Farbe Grün auch für mangelnde Reife - bei fast jeder Frucht zu beobachten. Vielleicht liegt es an einer Art mangelnder Reife, dass die grünen Kawasaki-Maschinen in der MotoGP im Jahr 2008 häufig Rückstand hatten und die Crew häufig Gesichter zog als habe man gerade gemeinsam in eine Portion unreifer Zitronen gebissen.

Titel-Bild zur News: Anthony West John Hopkins

Letzter gmeinsamer Auftritt in grün: "Ant" muss gehen, "Hopper" darf bleiben

Die Ernte war für das japanische Werksteam trotz der attraktiven Farbe nicht reichhaltig. In der Herstellerwertung liegt Kwasaki fvor dem Saisonfinale in Valencia abgeschlagen auf dem letzten Platz, die beiden Piloten ließen sich als bestes Resultat bisher je einen fünften Rang gutschreiben. "Es war für mich eine harte Saison und ich habe ganz sicher nicht die Ergebnisse erzielt, die ich mir in meinem ersten Jahr als Werksfahrer vorgestellt hatte", gab Anthony West vor seinem letzten Rennen in Grün zu.#w1#

Der Australier muss zunächst zwei Schritte zurückgehen, in der Hoffnung, irgendwann wieder voran zu kommen. Er wechselt 2009 in die Supersport-WM. "Ich werde im kommenden Jahr etwas ganz anderes machen, aber meine MotoGP-Ambitionen sind damit noch lange nicht begraben. 2009 wird ein Jahr der Konsolidierung. Ich will mich in einer anderen Serie in Szene setzen. Wenn mir das gelingt, dann spricht nichts dagegen, in Zukunft wieder in die MotoGP zurückzukommen. Das ist mein Ziel."

Im gesamten bisherigen Jahr habe Kawasaki einen deutlichen Rückstand gehabt, so West weiter: "Wir waren einfach nicht dort, wo wir hinwollten. Realisitisch gesehen, werden wir wohl kaum in Valencia ganz vorne fahren können, aber ein Top-10-Ergebnis sollte drin sein. Ich bin nur einen Punkt hinter Marco Melandri und ich hoffe, dass ich im kommenden Rennen genug Zähler holen kann, um an jenem Piloten vorbei zu ziehen, der mich im nächsten Jahr bei Kawasaki ersetzen wird."


Fotos: Kawasaki, MotoGP: Rennwochenende in Sepang


Wenn man die Leistungen der beiden in Relation sieht, schneidet West gar nicht schlecht ab. Immerhin hatte er im Vergleich zum Noch-Ducati-Werkspiloten ganz sicher das schlechtere Material. Auch Kawasaki-Kollege John Hopkins hatte im gesamten Jahr seine Probleme. "Ich freue mich auf Valencia", sagte der Amerikaner. "Im vergangenen Jahr hat es genau dort 'Click' gemacht und ich bin auf das Podest gefahren. Es war eine lange Saison und vor allem die Verletzungen haben uns weit zurückgeworfen."

Hopkins wird auch im kommenden Jahr in Grün antreten. "Ich will mein erstes Kawasaki-Jahr gut abschließen. Das Podium dürfte aber wohl außer Reichweite liegen. Valencia fordert viel von Bike und Fahrer, also wird das Setup extrem wichtig sein an diesem Wochenende. Wenn wir im Freien Training eine gute Einstellung finden können, dann könnte für uns vielleicht im letzten Rennen der Saison eine Top-10-Platzierung drin sein."