West fällt über Kawasaki her

(Motorsport-Total.com) - Anthony West macht seinem Unmut nach einem verkorksten Jahr bei Kawasaki noch einmal richtig Luft. Der Australier, der in der kommenden Saison den Schritt in die Supersport antreten muss, fiel regelrecht über seinen Noch-Arbeitgeber her. "Ich danke Kawasaki dafür, dass sie mich in die MotoGP geholt haben, aber sie müssen dringend etwas tun, sonst kommen sie nie mehr aus dem Schlamassel", erklärte West, der zuletzt in Sepang noch einmal mit einer Trainingsbestzeit am Freitag auf sich aufmerksam gemacht hatte.

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Anthony West gibt seinem Arbeitgeber zum Abschied markige Worte mit

"Ich konnte mit unserem Motorrad nie die Reifen benutzen, die Rossi und Stoner verwenden", meckerte West weiter. "Ich habe sie in Brünn mal ausprobiert und in Misano wollte ich es noch einmal machen, aber es ging einfach nicht. Wir verwenden eine Front, die sonst niemand so in der Art hat. Vielleicht ist Suzuki noch in einer annähernd ähnlich schlechten Form", fasste West zusammen und vergaß dabei, das Suzuki mehr als doppelt so viele Zähler auf dem Konto hat.#w1#

"Beim Test in Brünn habe ich mich entschieden, wieder auf die 2007er Maschine zurückzugehen und seither lief es besser. Ich war in den letzten paar Rennen definitiv vor Hopkins. Ich hatte mir für den letzten Teil des Jahres vorgenommen, vor Hopkins und Melandri zu sein und in Australien habe ich beide geschlagen. Auch in Japan war ich meist vor den beiden. Ich kann nun also sagen, dass ich für zwei langsamere Piloten weichen muss."

Was West außer Acht lässt, ist die Gesamtwertung. Dort liegt er knapp hinter den beiden genannten Konkurrenten. Der Frust des Australiers sitzt tief. Immer wieder mal hatte sich West bei regnerischen Bedingungen nach vorn fahren können. Die Bestzeiten der Freien Sessions in Indianapolis und Sepang unterstrichen seinen Titel als "Rainman", aber er konnte es nie im Rennen umsetzen. Einzig in Brünn markierte er mit Platz fünf ein Glanzlicht.

Nun wird 2009 Marco Melandri nach einem ähnlich frustrierenden Jahr im Schatten von Casey Stoner bei Ducati den Platz von West bei Kawasaki einnehmen. "Ich hoffe, dass Melandri nicht mit zu großen Erwartungen bei Kawasaki ankommt", warnte der scheidende Werkspilot der Grünen. "Er wird sehr schnell erkennen, dass er am Ende der Punktetabelle landen wird, sollte sich bei Kawaski nicht einiges grundelegend ändern. Die Situation bei Kawasaki ist beschämend, genau wie meine Situation das ganze Jahr über auch."