• 08.01.2009 14:52

  • von Britta Weddige

Kawasaki: Krisengespräche und großes Aspar-Interesse

Während Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta zu Krisengesprächen nach Japan gereist ist, bemüht sich Jorge Martinez weiter um die beiden Werksmaschinen

(Motorsport-Total.com) - Das Thema Kawasaki brennt Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta unter den Nägeln. Gestern traf er sich mit der "Motorcycle Sport Manufacturers Association" MSMA, heute ist er in Japan, um sich mit Vertretern des japanischen Herstellers zu Krisengesprächen zu treffen. Wie berichtet, plant Kawasaki den Ausstieg aus der MotoGP, eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht getroffen worden. Nach dem heutigen Treffen wird vermutet, dass Kawasaki nun schon morgen bekanntgeben wird, wie die Zukunft aussieht.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

Fährt Kawasaki weiter oder nicht? Noch ist das nicht entschieden

Ezpeletas Ziel ist, dass in der kommenden Saison 19 Maschinen in der MotoGP an den Start gehen. Mit einem Kawasaki-Rückzug wären es nur noch 17, das versucht der Dorna-Chef zu verhindern. Er verwies unter anderem darauf, dass Kawasaki und die Dorna einen gültigen Vertrag haben, nach dem die Japaner bis einschließlich 2011 in der MotoGP fahren müssen. Steigen sie nun aus, droht ihnen eine empfindliche Vertragsstrafe.#w1#

Gleichzeitig sucht Ezpeleta nach Alternativen, falls er Kawasaki niocht davon überzeugen kann, werksseitig in der MotoGP zu bleiben. Gleiches gilt für Teamchef Michael Bartholemy, der ebenfalls an einem Rettungsplan für sein Team arbeitet. Der Retter könnte Jorge Martinez heißen. Der Chef des 125er- und 250er-Rennstalls Aspar hat erneut sein Interesse daran ausgedrückt, die beiden Kawasaki-Werksmaschinen ZX-RR zu übernehmen.

"Ich habe angeboten, bei der Suche nach einer Lösung für Kawasaki zu helfen, aber bisher hat man mir kein konkretes Angebot gemacht", sagte Martinez der 'Gazzetta dello Sport'. Er würde gern zwei Piloten einsetzen, im ersten Jahr würde er aber notfalls auch mit einem Fahrer antreten, erklärte Martinez weiter. Den Aspar-Chef zieht es seit Längerem in die MotoGP, durch einen Kawasaki-Rückzug sieht er nun Chancen darauf.

Er betonte aber auch, dass er langfristig planen möchte: "Es ist klar, dass ich nicht an einem Projekt interessiert bin, das nur dieses eine Jahr läuft. Ich möchte ein Programm von mindestens drei Jahren." Auch wenn aus Japan noch keine Vorschläge kamen - Martinez bleibt zuversichtlich: "Wie ich mich fühle? Optimistisch, was diese Situation angeht und auch allgemein. Ich denke, dass die Motorrad-WM in ein oder zwei Jahren aus dieser Krise gestärkt hervorgeht."