Kawasaki: De Puniet in der zweiten Reihe

Während Anthony West einen Sturz verzeichnete, zähmte Randy de Puniet seine bockige Kawasaki und stellte sie auf den vierten Platz

(Motorsport-Total.com) - Ob es Randy de Puniet nun vielleicht doch ein bisschen bedauert, dass er Kawasaki verlässt? Im heutigen Qualifying zum Grand Prix in Valencia lieferte der Franzose jedenfalls eine tolle Vorstellung ab, denn mit 0,446 Sekunden Rückstand schrammte er als Vierter nur knapp an der ersten Startreihe vorbei.

Titel-Bild zur News: Randy de Puniet

Randy de Puniet rechnet sich durchaus Chancen auf einen Podestplatz aus

De Puniet war auf seiner letzten Runde enorm schnell unterwegs, hatte bei der letzten Zwischenzeit nur ein paar Hundertstelsekunden Rückstand auf Polesetter Dani Pedrosa, aber im letzten Sektor verlor er noch die eine oder andere Zehntelsekunde. Sehenswert allerdings, wie er seine bockige Ninja ZX-RR bändigte und trotz einiger kleinerer Slides völlig unbeeindruckt auf dem Gas blieb.#w1#

Erste Reihe knapp verpasst

"Ich hätte für mein letztes Kawasaki-Rennen auf die erste Reihe gehofft." Randy de Puniet

"Ich hätte für mein letztes Kawasaki-Rennen auf die erste Reihe gehofft, aber die Position ist auch so gut, denn man kann hier kaum überholen", erklärte der 26-Jährige. "Wir haben das Rennsetup stark verbessert und ich konnte konstante Zeiten fahren. Mit dem letzten Qualifyer hatte ich einen riesigen Slide, nachdem ich gerade eine Kurve angebremst hatte, und das kostete einige Zehntel. Sonst wäre es die erste Reihe geworden. Ich hoffe, dass es im Warmup so weitergeht. Mein Gefühl ist gut."

Und das mit Recht: Nicht nur, dass de Puniet laut Teamangaben mit seinen Bridgestone-Reifen extrem zufrieden ist und an deren Konstanz über die komplette Renndistanz keinerlei Zweifel hat, erzielte er mit 300,8 km/h auch den besten Topspeed des Qualifyings. Damit wird es seinen Gegnern einerseits schwer fallen, ihn zu überholen, während er selbst im Windschatten gut aufgestellt sein sollte.

De Puniets Renningenieur Christophe Burguignon war entsprechend begeistert: "Randy fuhr auf dem Rennreifen einige schnelle Zeiten, was ein gutes Zeichen für seine Pace am Sonntag sein sollte. Unser Ziel war die erste Reihe, aber daran schrammte er knapp vorbei. Dennoch bin ich mit seiner Leistung sehr zufrieden. Sein Motorrad bewegte sich etwas zu stark, aber mit zunehmender Temperatur wurde das besser. Morgen können wir mit einem guten Rennen rechnen", sagte er.

West nach Unfall nur 16.

"Ich bin über den Sturz ehrlich gesagt mehr wütend als verletzt." Anthony West

Anthony West war im Gegensatz dazu überhaupt nicht zufrieden, denn der Australier musste sich früh in der Session in die Botanik verabschieden, so dass nach 22 absolvierten Runden nur der 16. Startplatz mit 1,714 Sekunden Rückstand für ihn zu Buche stand. Immerhin betonte er, er sei nach seinem Sturz "mehr wütend als verletzt", was ihn im letzten Saisonrennen zusätzlich anstacheln könnte.

Aber: "Ich fand bisher an diesem Wochenende einfach nicht meine Pace und hatte auch Schwierigkeiten damit, ein gutes Setup für das Rennen auszuarbeiten. Ich dachte, dass ich mich heute stärker verbessern würde, aber es fällt mir mit dem MotoGP-Bike schwerer, in Valencia zu fahren, als mit den kleinen Motorrädern. So zuversichtlich wie in Sepang bin ich nicht, aber ich werde im Rennen trotzdem mein Bestes geben", analysierte West.