Jugendwahn statt Spitzenfahrer: Suzuki in der MotoGP nicht engagiert genug?

Ein MotoGP-Insider kritisiert Suzuki für die Verpflichtung von Joan Mir und fragt sich, warum die Japaner nicht das Geld für Jorge Lorenzo in die Hand genommen haben

(Motorsport-Total.com) - Die Suzuki GSX-RR mauserte sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe in der MotoGP. Andrea Iannone und Alex Rins konnten die etablieren Spitzenfahrer immer wieder ärgern und deuteten an, dass die Suzuki auf einigen Strecken auf Augenhöhe zu Honda, Yamaha und Ducati ist. Ein WM-Kandidat war Suzuki aber bisher nicht. Laut MotoGP-Fahrermanager Carlo Pernat ist das vor allem auf die Entscheidungen bezüglich der Fahrer zurückzuführen.

Titel-Bild zur News: Alex Rins

Alex Rins wird 2019 zum Teamleader bei Suzuki Zoom

Mit Joan Mir hat sich Suzuki für ein junges Talent entschieden, obwohl sie mit Alex Rins bereits einen sehr jungen Fahrer im Team haben. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, einen erfahrenen Spitzenfahrer zu verpflichten?

"Aus sportlicher Sicht hätten wir mit Rins gegen Iannone ein besseres Duell gesehen als Rins gegen Mir. Es scheint, als würde Suzuki immer zu tief in die Zukunft schauen und keine Ambitionen haben, einen WM-Titel zu gewinnen", analysiert Pernat im Gespräch mit 'GPOne'.

"Es gab einen Moment in der vergangenen Saison, an dem Suzuki hätte Lorenzo verpflichten können. Ich denke, sie hätten bei fünf Millionen zu einer Einigung kommen können. Es wäre eine wichtige Investition gewesen, um zu versuchen, den WM-Titel zu gewinnen. Doch daraus wurde nichts", wundert sich der MotoGP-Manager.

"Mir scheint es, als ob sie nicht ambitioniert genug sind. Ich stelle nicht Mirs Talent in Frage, doch seine Verpflichtung wurde mit einem Blick in die Zukunft gemacht, während Jorge ein Fahrer ist, der bereits jetzt um den Titel kämpfen kann", vergleicht Pernat, der nicht in Frage stellt, dass Rins die große Überraschung der neuen Saison sein könnte: "Alex hat große Fortschritte erzielt und viel von Iannone gelernt. Er könnte um den Titel kämpfen, warten wir es ab."