Jubelstimmung bei Tech-3-Yamaha

Colin Edwards bescherte dem Tech-3-Team beim Heimrennen den ersten Podestplatz seit 2004, James Toseland schied hingegen aus

(Motorsport-Total.com) - Schon fast vier Jahre ist es her, dass sich Tech-3-Boss Hervé Poncharal über ein Podium in der MotoGP-Klasse freuen durfte, aber heute in Le Mans war es endlich soweit: Colin Edwards rundete ein starkes Wochenende mit dem dritten Platz im Grand Prix ab und bescherte der Yamaha-Satellitentruppe damit beim Heimrennen in Frankreich ein tolles Resultat.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Altstar Colin Edwards stellte heute seinen Wert für Tech 3 unter Beweis

Edwards erwischte einen soliden Start und konnte anfangs mit den Führenden mithalten, aber als Valentino Rossi vorne die Post abgehen ließ, konnte der Amerikaner nicht mehr nachsetzen: "Als Valentino an mir vorbeischnellte wie ein ballernder Cowboy, da war mir klar, dass es heute schwierig werden würde", so der 34-Jährige. Zwischenzeitlich fiel er auf Platz fünf zurück, aber durch den Ausfall von Casey Stoner und ein Überholmanöver gegen Dani Pedrosa reichte es für das Podium.#w1#

Edwards hatte auf den Sieg gehofft

Erwartet hatte er sich sogar noch mehr: "Ich habe ehrlich geglaubt, dass das heute mein Tag werden kann, denn ich hatte das ganze Wochenende eine klasse Pace. Ich war Schnellster im Freien Training, Schnellster im Warmup und Zweiter in der Startaufstellung, also hatte ich hohe Ambitionen. Heute hätte ich auch erstmals gewinnen können, glaube ich, aber ich musste mich dann in einem harten Rennen mit Platz drei zufrieden geben."

"Ich hatte einen guten Start, aber dann zogen Casey und Dani an mir vorbei. Es war fast unmöglich, sie zu überholen. Ich habe alles versucht, aber sie leisteten sich keine Fehler und ich kam nicht nahe genug heran. Ich hätte sonst schneller fahren können, aber ich fand keinen Weg an ihnen vorbei. Aus den Kurven heraus hatten sie einfach die bessere Beschleunigung, daher hätte ich ein zu großes Risiko eingehen müssen", schilderte Edwards die Anfangsphase.

Der Amerikaner liegt in der Weltmeisterschaft schon an fünfter Position, allerdings stattliche 50 Zähler oder zwei Siege hinter Spitzenreiter Rossi. Zumindest zog er mit dem heutigen Resultat an seinem Teamkollegen James Toseland vorbei. Edwards erlebt bei Tech 3 gerade so etwas wie seinen zweiten Frühling, nachdem ihm nach dem Rausschmiss beim Yamaha-Werksteam viele schon den Untergang prophezeit hatten.

"Es ist schon ein Weilchen her, dass wir auf dem Podium gestanden sind, und wir hatten schon fast vergessen, wie es ist, nach einem Rennen zu feiern", schmunzelte Teamchef Poncharal. "Colin hat einen großartigen Job gemacht. Gestern wäre er fast auf Pole-Position gefahren, aber auch der zweite Platz war toll - im Qualifying ist er dieses Jahr unwiderstehlich! Und im Rennen hat er nie aufgegeben und er wurde dafür am Ende belohnt."

Frühe Kollision für Toseland

James Toseland

James Toselands anfängliches Feuerwerk droht ein wenig zu erlöschen Zoom

Toseland erlebte hingegen einen Tag zum Vergessen, denn nach einem Raketenstart auf Platz vier war er schon wieder auf Rang neun zurückgefallen, als er in der dritten Runde mit Andrea Dovizioso kollidierte und ausschied. Natürlich ärgerte sich der Brite darüber: "Ich bin frustriert, denn diese kleinen Fehler zerstören die ganze Arbeit von mir und dem Team. Ich wünschte, ich bekäme wie bei den Superbikes eine zweite Chance im zweiten Lauf!"

"Ich hatte einen tollen Start und wollte mich mit den Führenden absetzen, aber ich büßte einige Positionen ein, als Hopkins mit einem harten, aber fairen Manöver an mir vorbeiging", so der Superbike-Weltmeister. "Andrea machte dann einen kleinen Fehler und kam in Kurve vier etwas nach außen. Ich sah eine Lücke, aber er machte die Tür zu und berührte mein Vorderrad. Es war ein Rennunfall, aber ein bedauerlicher, denn nach dem guten Start wäre einiges drin gewesen."

Doch obwohl Toseland nach drei starken Rennen zuletzt zweimal nicht überzeugen konnte, hat Poncharal noch keine Zweifel an der Richtigkeit der Vertragsverlängerung für 2009: "Ich bin mir hundertprozentig sicher", unterstrich der Franzose, "dass es für ihn bald wieder besser laufen wird. Heute hätte er um Platz sechs landen können. James ist ein wahrer Champion, von dem ich weiß, dass er nie aufgeben wird."