Jerez-Qualifying: Katerstimmung bei Ducati

Erwartet schwierig präsentierte sich das Qualifying in Jerez für das Ducati-Werksteam: Casey Stoner wurde Siebenter, Marco Melandri Letzter

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn man im Ducati-Werksteam schon vor diesem Wochenende damit gerechnet hat, dass Jerez für die Desmosedici GP8 ein ruppiges Pflaster werden könnte, war das Abschneiden im heutigen Qualifying enttäuschend: Casey Stoner sicherte sich als Siebenter immerhin noch einen Platz in der dritten Startreihe, aber Marco Melandri wurde nur 18. und Letzter.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Wartet immer noch auf seinen ersten Podestplatz in Jerez: Casey Stoner

"Es läuft nicht gut für uns", seufzte Stoner, dem gute eine Sekunde auf die Bestzeit fehlte. "In der ersten Session heute waren wir so schnell wie schon das ganze Wochenende, aber dann konnten wir uns nicht mehr steigern. Das Qualifying hätte aber auch viel besser laufen können, denn ich war auf einer schnellen Runde, als mir wegen des nicht idealen Setups die Front wegrutschte. Das hat ein paar Zehntelsekunden gekostet, sonst würde ich in der ersten Reihe stehen."#w1#

Begegnung mit Capirossi

"Wir sind nicht so schnell, wie wir sein sollten." Casey Stoner

Auf seiner vorherigen schnellen Runde war der Weltmeister auch flott unterwegs gewesen, aber im letzten Streckenabschnitt büßte er noch eine Menge Boden ein. Wie schwierig die Ducati zu bändigen ist, zeigen die Zeiten der Markenkollegen: Die Alice-Piloten und Melandri mussten sich mit den letzten drei Plätzen begnügen! So gesehen war Stoners Rundenzeit - um eine Sekunde schneller als Toni Elias - noch eine Meisterleistung.

Und: "Im Rennen sollte es besser laufen", kündigte der Australier, der im letzten Run ausgerechnet von seinem Ex-Teamkollegen Loris Capirossi aufgehalten wurde, an. "Wir haben eine gute Pace und einen ordentlichen Rhythmus, aber wir sind nicht so schnell, wie wir sein sollten. Ich denke, es geht einigen anderen auch wie mir. Wir müssen abwarten, was im Rennen noch drin ist, aber ich werde jedenfalls alles geben."

Melandri wirkt zunehmend ratloser

"Am Nachmittag war das Gefühl ein ganz anderes." Casey Stoner

Teamkollege Melandri kam indes früh in der Session zu Sturz und musste auf das Ersatzmotorrad wechseln: "Das war komisch, denn ich pushte nicht sonderlich", wunderte sich der Italiener über das Missgeschick. "Die Front fühlte sich nervös an und klappte auf einmal einfach weg. Das andere Motorrad war anders abgestimmt. Schade, denn mein letzter Run heute Morgen lief ganz gut, aber am Nachmittag war das Gefühl ein ganz anderes."

So langsam scheint der vor dieser Saison hoch eingeschätzte Italiener zu verzweifeln: "Ich weiß nicht, vielleicht ist es schwierig, mit der Ducati auf dieser Strecke mehr zu erreichen, aber ich weiß, dass das nicht mein Niveau ist. Irgendetwas stimmt nicht, dafür müssen wir eine Lösung finden. Ich bin wirklich nicht glücklich, aber das ist nun mal die Situation, mit der wir im Moment umgehen müssen", sagte Melandri niedergeschlagen.