Jack Miller blickt auf Ducati-Zeit zurück: "Bagnaia war einfach besser als ich"

Jack Miller gibt offen zu, dass Bagnaia besser war - Warum, das kann er sich nicht erklären - Er freut sich auf Brad Binder als Teamkollegen, weil Mentalität ähnlich ist

(Motorsport-Total.com) - Jack Miller hat sich von Ducati verabschiedet. Nach drei Jahren im Satellitenteam Pramac absolvierte er zwei Jahre im Werksteam. 2020 gewann der Australier in Jerez und in Le Mans. In dieser Saison dominierte "Thriller" Miller in Motegi und holte sich den Sieg.

Titel-Bild zur News: Jack Miller, Francesco Bagnaia

Jack Miller stand in den vergangenen beiden Jahren im Schatten von Bagnaia Zoom

"Im Vorjahr wurde ich Vierter. In diesem Jahr hatte ich eine kleine Chance, Dritter zu werden", blickt er zurück. Im Endeffekt beendete der 27-Jährige die Saison als WM-Fünfter. In diesen fünf Ducati-Jahren stand er insgesamt 21 Mal auf dem Podest.

Aber er stand auch im Schatten seines Teamkollegen Francesco Bagnaia. 2019 und 2020 fuhren beide bei Pramac. Miller hatte klar die Oberhand, denn Bagnaia erzielte einen Podestplatz, Miller neun. Aber in den vergangenen beiden Jahren wendete sich das Blatt.

Nach dem Vizeweltmeistertitel im Vorjahr sicherte sich Bagnaia 2022 den Weltmeistertitel. In diesen beiden Jahren gewann der Italiener elf Rennen und damit deutlich mehr als Miller. Ausgefallen ist Miller in diesen beiden Jahren achtmal und Bagnaia siebenmal.

Warum war Bagnaia deutlich erfolgreicher?

Was macht Bagnaia so viel besser? "Das ist die Frage Nummer 1", antwortet Miller. "Wenn ich es wüsste, dann würde ich es machen. Ich bereite mich physisch und mental gut für die Rennen vor. Er fährt das Motorrad besser als ich. So einfach ist es."

"Ich würde gerne sagen warum und wie und was ich tun müsste, aber es ist eine dieser agilen Fragen. Ich versuche mein Bestes, aber er war in diesem Jahr besser. Auch im Vorjahr war er besser."

Jack Miller

Drei Siege und insgesamt 21 Podestplätze hat Jack Miller mit Ducati erobert Zoom

Ist Miller überrascht davon, dass Bagnaia nach den beiden gemeinsamen Pramac-Jahren so einen Fortschritt im Werksteam gemacht hat? "Definitiv. Bei Pramac hatte er einige gute Anzeichen, aber in den vergangenen beiden Jahren hat er mit den vielen Siegen massive Fortschritte gemacht."

Ducati-Zeit als Gamechanger der Karriere

Miller wurde im Ducati-Team geschätzt. Er verlässt das italienische Team im Guten: "Es war für mich eine gute Zeit und ein Gamechanger in meiner Karriere. Bis zu meinem Wechsel zu Ducati hatte ich einen Podestplatz. Das war ein Sieg im Regen. Jetzt habe ich mehr als 20 Podestplätze."

Nach drei Jahren als Honda-Nachwuchsfahrer ging diese Zusammenarbeit Ende 2017 zu Ende. Millers weitere Karriere stand in der Schwebe. Ducati vertraute auf sein Talent und gab ihm eine neue Chance.

Jack Miller

In Motegi feierte Jack Miller seinen bisher letzten MotoGP-Sieg Zoom

"Es war eine unglaubliche Reise", bedankt sich Miller bei Gigi Dall'Igna und Co. "Ich habe sehr viel gelernt, weil ich so viele verschiedene Konfigurationen vom Motorrad gefahren bin. Diese Seite kenne ich nun sehr gut."

"Aber der Grund für meine Entscheidung war, dass ich etwas Neues probieren wollte. Deshalb war es am Ende meine Entscheidung. Ich bin sehr zufrieden, wie die zweite Saisonhälfte gelaufen ist. Hoffentlich kann ich diesen Schwung auf das neue Motorrad mitnehmen."

Freude auf Binder als Teamkollegen

In den nächsten beiden Jahren fährt Miller für KTM. In der Saison 2014 wurde er mit Ajo-KTM Moto3-Vizeweltmeister. Er trifft im österreichischen Team auf einige bekannte Gesichter. Mit Brad Binder versteht sich Miller gut.

"'Pecco' und ich haben eine freundschaftliche Beziehung. Aber es ist immer seltsam, einen europäischen Teamkollegen zu haben, weil die Kultur ganz anders ist", findet Miller. "Südafrikaner haben eine sehr ähnliche Kultur. Sie haben einen ähnlichen Sinn für Humor wie die Australier."

Jack Miller

In den nächsten beiden Jahren greift Jack Miller mit KTM an Zoom

"Auf eine Art ist Brad das Gegenteil von mir, aber wenn man ihn besser kennenlernt, dann ist er mir ähnlicher als man denken würde. Ich denke, wir werden eine tolle Partnerschaft haben." Hinter den Kulissen haben sich beide auch schon ausgetauscht.

Schon vor dem Testtag in Valencia hat sich Miller mit Binder über die KTM unterhalten: "Natürlich, oft. Er wohnt in Andorra nur sechshundert Meter von mir entfernt und wir verbringen viel Zeit gemeinsam. Wir waren auf ein paar Bier und haben gesprochen. Er ist ein guter Freund von mir. Ich denke, wir werden eine gute Arbeitsbeziehung haben."

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