"Ich fühle mich perfekt": Aleix Espargaro nach OP beschwerdefrei in Portimao?

Nach seiner Arm-OP ging es Aleix Espargaro schnell wieder besser: Doch nicht nur seine Fitness lässt den Aprilia-Piloten zuversichtlich auf den MotoGP-Auftakt blicken

(Motorsport-Total.com) - Es war eine Operation zur Unzeit, die Aprilia-Pilot Aleix Espargaro über sich ergehen lassen musste. Bei den Testfahrten in Portimao vor zwei Wochen wurde beim Spanier eine Fibrose diagnostiziert, eine Vermehrung des Bindegewebes im Arm, die bei Belastung zu einer Entzündung führte und auf einen Nerv drückte.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Trotz OP bereit für die MotoGP-Saison 2023: Aleix Espargaro Zoom

Nun steht an diesem Wochenende an gleicher Stelle mit dem Grand Prix von Portugal der Auftakt zur MotoGP-Saison 2023 an. Und Aprilia-Speerspitze Espargaro könnte in keiner besseren Verfassung sein: "Ich fühle mich perfekt. Die Nähte könnten [am Wochenende] noch ein kleines Problem werden. Aber ich fühle mich gut", stellte der Aprilia-Pilot klar.

Die Entscheidung, sich operieren zu lassen, sei eine gute gewesen, meint Espargaro, denn: "Schon am nächsten Tag ging es mir viel besser. Ich bin glücklich." Beim zweitägigen Test in Portimao klang das noch ganz anders. Dort konnte Espargaro nicht mehr als zwei oder drei Runden am Stück fahren. An eine Sprintsimulation zum Beispiel war nicht zu denken.

Aleix Espargaro: So schränkte ihn die Fibrose ein

"Als ich an die Box kam, war der Arm sofort wieder in Ordnung. Aber unter Druck habe ich nichts mehr in der Hand gespürt. Ich konnte das Motorrad nicht kontrollieren", erinnert sich Espargaro. Und weiter: "Ich hatte keine Kraft im Arm und in der Hand und es waren nicht die üblichen Symptome. Ich verbrachte viel Zeit für Tests im Krankenhaus."

Nun sieht sich Espargaro gut gerüstet für die Rekordsaison 2023, immerhin sieht der MotoGP-Plan 21 Grand-Prix-Wochenenden und 42 Rennen inklusive Sprints vor. Er sei sogar "so zuversichtlich und bereit wie noch nie in meiner Karriere", kündigt der Aprilia-Pilot an. Und Espargaro hat gute Gründe, positiv nach vorne zu blicken.

Die Aprilia RS-GP erwies sich bei den Testfahrten als das Motorrad, das der Ducati Desmosedici am nächsten kam. Der italienische Hersteller aus dem Piaggio-Konzern liegt in der Hackordnung vermeintlich an zweiter Stelle, obwohl er die MotoGP-Maschine über den Winter nur in Details weiterentwickelt hat.

Aprilia RS-GP ist 2023 überall ein wenig besser

"Das 2023er-Bike ist keine Revolution, sondern eine Evolution. Wir haben etwas mehr Power, die Aerodynamik ist etwas besser. Die Kühlung war bei einigen Rennen ein Problem, aber auch das ist jetzt besser. Insgesamt spüre ich, dass das Motorrad jetzt etwas konkurrenzfähiger ist", erklärt Espargaro. Dennoch bleibt er vorsichtig.

"Manchmal muss man die Rennen abwarten, denn es liegt nicht alles an einem selbst. Wenn du einen Schritt nach vorne machst, können die anderen drei Schritte nach vorne machen und dann ist das Motorrad schlechter als vergangenes Jahr. Wir müssen abwarten. Aber die Tests liefen gut. Bis jetzt fühlte ich mich sehr konkurrenzfähig."

In der Favoritenrolle sieht er, wie fast alle Experten, Ducati und Weltmeister Francesco Bagnaia. Mit der Aprilia verfügt Espargaro aber über konkurrenzfähiges Material. Deshalb hält es der Spanier immerhin für "möglich", das eine oder andere Rennen zu gewinnen. Seinen ersten und bisher einzigen GP-Sieg feierte er im Vorjahr in Argentinien.

Favoritenrolle geht an Ducati

"Es wird sehr schwierig, denn ihre Pace ist wirklich solide", sagt Espargaro mit Blick auf Ducati. "Sie haben einen guten Job gemacht, nicht nur vergangenes Jahr, sondern in den vergangenen acht Jahren. Sie haben viele starke Teams mit starken Fahrern und einem starken Motorrad. Es wird schwer, sie zu schlagen."

Markenkollege Miguel Oliveira hofft deshalb auf den einen oder anderen Fahrfehler aus dem Lager der Roten: "Wir wissen, dass Ducati ein starkes Motorrad hat, aber da sitzen immer noch Menschen drauf. Hoffentlich performen sie nicht so gut und wir können davon profitieren (lacht). Aber die Bikes sind stark, und sie haben viele Motorräder im Grid."

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro hat für 2023 wieder Top-Platzierungen im Visier Zoom

Dennoch will Espargaro um Siege kämpfen: "Die Aprilias sind nah dran, also werden wir es versuchen!" Zumal sich an den Rennwochenenden oft ein anderes Bild ergibt als bei den Testfahrten, wo Hersteller und Fahrer ihre Karten noch verdeckt halten können.

Espargaro brennt daher schon auf das erste MotoGP-Rennen 2023 in Portimao: "Tests können gut oder schlecht laufen. Aber am Ende des Tages sind es Testfahrten. Rennen sind etwas ganz anderes. Deshalb kann ich es kaum erwarten, bis die Ampel auf Grün schaltet."