Hayden gewinnt Ducati-Duell gegen Dovizioso
Nicky Hayden setzt sich im Ducati-Duell gegen Andrea Dovizioso durch - Die gefährliche Berührung auf der Zielgeraden werten beide als Rennzwischenfall
(Motorsport-Total.com) - Die beiden Ducati-Werksfahrer trugen in Laguna Seca ihr Privatduell aus und zur Freude der US-Fans setzte sich am Ende Nicky Hayden gegen Andrea Dovizioso durch. Die Plätze acht und neun und ein Rückstand von einer halben Minuten ließ das Ducati-Lager aber nicht in Jubelstimmung ausbrechen. Es ging zwischen den beiden hart zu, denn in Runde 24 berührten sich die beiden in Kurve eins, weshalb Hayden in Kurve zwei von der Strecke abkam, sich aber wieder einordnen konnte. In der vorletzten Runde zog der zweifache Laguna-Seca-Sieger ein erfolgreiches Überholmanöver in der Corkscrew durch und verwies Dovizioso auf Platz neun.

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Nicky Hayden (69) setzte sich gegen Andrea Dovizioso (04) durch Zoom
"Dovi" war mit dem neuen Rahmen unterwegs, während Hayden mit der Standard-Desmosedici fahren musste. Zudem war auf beiden Motorrädern ein schwarzer Streifen zu sehen. Ducati erinnerte damit an den tragisch verunglückten Italiener Andrea Antonelli. "Es war kein einfaches Wochenende für uns", fasst Hayden zusammen. "Natürlich haben wir uns mehr erhofft, aber wir wissen, dass unser Potenzial im Moment limitiert ist. Mit meinem Start bin ich nicht zufrieden. Dann hatte ich ab der vierten Runde keine Hinterradbremse mehr. Vielleicht hat sie überhitzt."
"Zwei Runden lang funktionierte die Bremse überhaupt nicht, aber dann konnte ich sie wieder aufpumpen und schaffte den Anschluss an 'Dovi'. Ich kämpfte gegen ihn, bis ich ihn auf der Zielgeraden überholte. Als wir uns berührt haben, habe ich ihn nicht gesehen. Ich spürte nur plötzlich etwas beim Lenker. Es war ein extrem enger Moment. Als ich in Kurve zwei einbog, war der Griff verbogen. Ich konnte nicht zurückschalten und musste die Kurve im vierten Gang fahren", berichtet Hayden. "Es dauerte dann etwas, bis ich mich an die neue Griffposition gewöhnt hatte."
"Glücklicherweise konnte ich ihn wieder ein- und überholen. Ich werde den achten Platz nicht feiern, aber unsere Konkurrenten sind derzeit stärker als wir, vor allem auf einer holprigen Strecke wie hier. Hoffentlich können wir uns in der Sommerpause verbessern. Ich möchte auch hinzufügen, dass ich sehr traurig war, als ich die tragische Nachricht von Andrea Antonelli gehört habe. Obwohl ich ihn nicht persönlich kannte, ist es immer eine Tragödie, wenn wir einen von uns verlieren."

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Ducati war mit den Plätzen acht und neun nicht zufrieden Zoom
Teamkollege Dovizioso berichtet von einem ähnlich schwierigen Rennen: "Wie erwartet war es ein hartes Rennen. Es war schwierig das Motorrad zu kontrollieren und präzise zu fahren. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich im Rennen konstant unter 1:23 Minuten fahren kann, aber das war nicht möglich. Leider habe ich meine Position am Ende noch an Nicky verloren. Ich gab mein Bestes, um vor Nicky einen Rhythmus zu fahren, der ihn auslaugt, aber am Ende hat er mich geschlagen", so der Italiener.
"Die Berührung auf der Zielgeraden war nicht Absicht. Unser Motorrad neigt auf der Geraden zu Wheelies, weshalb es nicht einfach zu kontrollieren ist. Deshalb haben wir uns auch berührt. Es war eine gefährliche Situation, aber diese Dinge können passieren", sieht Dovizioso keinen Schuldigen bei diesem Zwischenfall.
Zudem denkt auch er an seinen gefallenen Landsmann. "Leider haben wir in der Früh vom tragischen Unfall aus Moskau gehört. Ich denke an seine Familie und sein Team. Ich habe ihn nicht so gut gekannt, aber wir sind gleich alt und sind auch schon einige Motocross-Rennen für karitative Zwecke gefahren. Es ist eine Tragödie."

