• 21.07.2008 14:41

  • von Roman Wittemeier

Große Enttäuschung bei Tech-3-Yamaha

Ausgerechnet beim Heimspiel von Colin Edwards erlebte das Tech-3-Yamaha-Team eine tiefe Formkrise - Schadensbegrenzung durch James Toseland

(Motorsport-Total.com) - Nach bisher fast durchweg guten Saisonleistungen hat die Tech-3-Yamaha-Mannschaft in Laguna Seca einen herben Rückschlag erlitten. Bereits in den Freien Trainings hatte sich abgezeichnet, dass man in Kalifornien nicht an das übliche Tempo anknüpfen kann. Die Sorgen zogen sich durch Qualifying und Warmup weiter, bevor sie mit den Rängen neun und 14 für James Toseland und Colin Edwards ihren zählbaren Höhepunkt erreichten. Beide Piloten hatten offenbar Probleme mit den Reifen.

Titel-Bild zur News: James toseland

Betrieb in Laguna Seca mit Rang neun Schadensbegrenzung: James Toseland

"Ich bin sehr enttäuscht, weil ich großen Aufwand betrieben und das Beste herausgeholt habe und dann steht da am Ende nur Platz neun", brachte Toseland seine Enttäuschung zum Ausdruck. "Ich hatte einen tollen Start und war sogar schon Vierter, aber leider wurde es dann ein hartes Rennen und ich musste viel defensiver fahren als ich wollte. Mit den harten Reifen wusste ich, dass ich etwas warten musste, damit sie erst einmal auf Betriebstemperatur kommen. Das hat mich zu Anfang einige Plätze gekostet."#w1#

Nach dem geduldigen Warmfahren lief es für den Briten phasenweise besser: "Als ich dann mein Tempo mit konstanten 1:23er-Runden aufgenommen hatte, war ich ganz zufrieden, weil ich hoffte, dass das angesichts der Trainingszeiten durchaus für eine Platzierung unter den ersten Sechs reichen könnte. Ich hatte über viele Runden einen tollen Kampf mit Randy de Puniet. Unsere Rundenzeiten waren nahezu identisch und ich habe alles versucht, um ihn zu packen. Später habe ich dann versucht, wenigstens noch ein paar Leute zu blocken, aber Spies und Elias konnten vorbeikommen. Das war frustrierend."

Colin Edwards

Colin Edwards hatte am Laguna-Seca-Wochenende nur wenig Spaß Zoom

"Der neunte Platz sieht auf dem Papier nicht nach einem gutem Resultat aus und es ist auch keine angemessene Entschädigung für den Aufwand, den das Team und ich am Wochenende betrieben haben. Ich konnte aber nichts machen und habe ganz sicher das Beste aus dem Paket herausgeholt. Hoffentlich können wir nach der Sommerpause viel stärker zurückkehren und wieder in den Top Six mitkämpfen, wo wir auch hingehören."

Für Colin Edwards hatten die Tage vor dem Rennen viel Spaß gebracht. Der Amerikaner konnte seinen Vertrag beim Tech-3-Rennstall verlängern und freute sich mit einer Sonderlackierung und speziellem Anzugdesign auf sein Heimrennen. Doch der US-Boy enttäuschte sich und seine Fans: "Ich muss wohl nicht extra erklären, dass ich bei weitem nicht das erreicht habe, was ich mir erwartet hatte. Ich hatte so viel Unterstützung von Yamaha USA, den Fans und meiner Familie und konnte ihnen leider nicht das gewünschte Resultat bieten", gab Edwards frustriert zu Protokoll.

"Meine Jungs von Tech 3 haben pausenlos gearbeitet, aber an diesem Wochenende hat nichts geklappt. Ich hatte vom Start weg mit den harten Reifen echte Probleme. Ich hatte in einer Bremszone beim Überholversuch außerdem große Probleme, verlor viele Plätze und viel Zeit. Ich habe mich dann wieder vorangearbeitet, aber es passierte dann noch einmal und das war frustrierend. Ich konnte kein Vertrauen ins Vorderrad aufbauen und viele Kenner wissen ja, dass ich ein Frontachsen-Typ bin. Es war mit dem Crash in Deutschland ohnehin schon eine schwierige Woche. Ich freue mich jetzt auf die Sommerpause und hoffe, dass ich dann in Brünn stark zurückkommen kann. Ich kämpfe immer noch um Rang vier in der Fahrerwertung und Tech 3 ist Vierter in der Teamwertung, also müssen wir in den verbleibenden sieben Rennen hart fighten."