• 21.09.2012 16:11

Gestoppte Finanzspritze: Sachsenring sieht keine Probleme

Der Grand Prix auf dem Sachsenring ist für 2013 bestätigt - Der Lausitzring hat Beschwerde gegen gewährte Fördergelder eingelegt

(Motorsport-Total.com/SID) - Der Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring im kommenden Jahr scheint trotz einer Beschwerde gegen eine Finanzhilfe für die Rennstrecke nicht in Gefahr. "Die Beschwerde erfreut uns nicht, aber das müssen wir jetzt als gegeben hinnehmen. Für das nächste Jahr sehe ich aber keine Probleme", sagt Jan Hippold, stellvertretender Aufsichtsratschef des Veranstalters SRM. Die Beschwerde bei der Europäischen Kommission wegen der Gewährung von Fördergeldern durch den Freistaat Sachsen in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurde vom konkurrierenden Lausitzring eingelegt. Entsprechende Recherchen der 'Freien Presse' in Chemnitz bestätigte Frank Poensgen, Bereichsleiter Verwaltung des Lausitzrings.

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Am 14. Juli 2013 gastiert die Motorrad-WM auf dem Sachsenring

"Wir konnten uns des Anscheins nicht erwehren, dass in diesem Fall der Einsatz und die entsprechenden Begründungen zur Verwendung von öffentlichen Mitteln zumindest strittig sind", teilt Poensgen mit: "Das gewünschte Ergebnis dieser Klärung wäre zweifellos eine Bestätigung der EU, dass die Subventionen am Sachsenring korrekt zugeteilt und bewilligt wurden. Damit könnten sich unter Umständen auch für den Lausitzring neue Möglichkeiten eröffnen."

Mit den Fördermitteln sollten bereits notwendige Umbauten auf dem Sachsenring, auf dem der einzige deutsche Lauf zur Motorrad-WM ausgetragen wird, bezahlt werden. Der Grand Prix findet im kommenden Jahr am 14. Juli statt, das geht aus dem am Freitag vom Motorrad-Weltverband FIM veröffentlichten provisorischen WM-Kalender hervor.

Bis zur Klärung der Beschwerde darf Sachsen der Rennstrecke das Geld nicht auszahlen, bis zu einer Entscheidung könnten Monate vergehen. Der Zweckverband "Am Sachsenring" musste mittlerweile einen Kredit aufnehmen, um die Baumaßnahmen zu bezahlen.

Im vergangenen Jahr hatte es ein monatelanges Ringen um die Austragung des WM-Laufes 2012 auf dem Sachsenring gegeben. Wegen der hohen finanziellen Belastung, unter anderem auch durch die notwendigen Umbauten, hatte der ADAC Sachsen als sportlicher Ausrichter seinen Rückzug erklärt. Erst drei Monate später hatte es dann doch Grünes Licht für das Traditionsrennen gegeben. Der Lausitzring wäre bei einem Rückzug des Sachsenrings als potenzieller Ausrichter infrage gekommen.

"Es gibt dabei keinen konkreten Zusammenhang mit dem Ergebnis bei Vergabe des MotoGP", betont Poensgen: "Der Lausitzring hatte sich nicht aus eigenem Antrieb um die Vergabe des MotoGP bemüht, sondern wurde damals angefragt, nachdem der MotoGP am Sachsenring vorläufig abgesagt wurde."